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Wild Tales - Jeder dreht mal durch Review

08.01.2015 - 13:04 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Wild Tales - Jeder dreht mal durch
Prokino (Fox)
Wild Tales - Jeder dreht mal durch
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Wie Menschen reagieren, wenn auf einmal alles hart auf hart kommt und einfach nichts zu gelingen scheint, wissen wir alle.

Was allerdings passiert, wenn sich Situationen aufs makaberste hin zuspitzen, zeigt uns die heute startende Erfolgskomödie Wild Tales - Jeder dreht mal durch.

Wild Tales erzählt sechs verschiedene Geschichten, welche absolut nichts gemeinsam haben außer einer Sache: Selbstbeherrschung – und zwar die Abwesenheit jener!

Wer also auf unkonventionelle, schwarze bis dunkelrote Komödien steht, welche vor Übertreibungen und Skurrilität nur so strotzen: Unbedingt weiterlesen!

Denn dieser Film hält einiges bereit. Schaut man sich als „normaler“ Kinogänger einen Film an, weiß man meist so ungefähr, was einen erwartet. Wild Tales hingegen schafft es durch seine außerordentliche Dramatisierung dem Zuschauer von Episode zu Episode stets einen Schritt voraus zu sein. Denkt man, die letzte Episode hat einem den Schlüssel gegeben, den Film zu verstehen, setzt die nächste noch einen drauf. Der Humor, welcher hierbei an den Tag gelegt wird, könnte schwärzer und gemeiner kaum sein, während die meisten Dialoge hingegen trotzdem natürlich wirken und von den Darstellern auch absolut glaubwürdig vermittelt werden.

Der Film schafft es darüber hinaus durch eine sehr gute Kameraführung - welche an manchen Stellen wirklich überaus unkonventionell und interessant gestaltet ist - und einen ebenfalls sehr guten Soundtrack, intensive Momente zu inszenieren, bei welchen man nicht weiß, ob der überspitzte Sarkasmus nun genial eingebracht ist oder ob der Film mehr und mehr ins Lächerliche abdriftet.

Und genau dort bestehen die wenigen Kritikpunkte, die an diesem Film anzumerken sind. Auch wenn man sich stets unterhalten fühlt und die Geschichte kaum vorhersehbar ist, so hat man doch beim Verlassen des Kinosaals das leichte Gefühl, dass der Film insgesamt etwas zu lang ist. Ein bis zwei Episoden weniger hätten ihm keineswegs geschadet, sondern hätten ihn nur umso knackiger gemacht, da man doch im Nachhinein schon bei den letzten Episoden ein wenig von der Art des Films gesättigt ist. Die Überspitzungen drohen etwas ins Lächerliche und komplett Surreale zu verfallen und nehmen dem Film somit leider ein wenig seinen überfallartigen Effekt.

Sieht man allerdings von diesen Kleinigkeiten ab, so ist Wild Tales letztendlich eine bitterschwarze Komödie, welche so unkonventionell ist, dass sie mit Sicherheit nicht den Geschmack eines jeden Kinogängers treffen wird. Wer allerdings einen unterhaltsamen Film sucht, der sich mehr als nur ein bisschen ab vom Mainstream bewegt, dem sei dieser argentinische Streifen wärmstens empfohlen.


Wertung: 8/10

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