Was war dein größter Fremdschäm-Moment in einem Film?

10.03.2018 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Borat
Twentieth Century Fox
Borat
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Manche Filme halten wir einfach nicht aus. Sei es eine unbeholfene Sexszene oder absichtlich schwer verdauliche Dokus, bei denen Leute vor den Kopf gestoßen werden. Was war dein größter Fremdschäm-Moment bei einem Film?

Der moviepilot Alex.de.Large hatte die großartige Idee, dich und die liebe Community zu fragen: Was war dein schlimmster Fremdschäm-Moment bei einem Film? Wir sind sehr gespannt auf deine Antworten bei unserer Frage der Woche und haben selbst bitterlich gewimmert beim Hervorkramen dieser Erinnerungen:

Die dunkelste Stunde
Tobi schämt sich für Gary Oldman als Winston Churchill

Es ist unmöglich zu sagen, welcher für mich der größte Fremdschäm-Moment in einem Film war - zu oft wendete ich in solchen Situationen schon augenverdrehend den Kopf ab. Aber die letzte große, fremdschämige Szene, an die ich mich erinnere, stammt aus dem Churchill-Biopic Die dunkelste Stunde: Gegen Ende fährt Gary Oldman als Premierminister zum ersten Mal in seinem Leben mit der U-Bahn und lernt dort den Pöbel – ähm, die gewöhnlichen Bürger – kennen und schätzen. Beinahe in Liebesschwüre ausufernde Beistandsbekundungen folgen auf beiden Seiten und Churchill wird auf klebrigsten und unglaubwürdigsten Seifenoper-Niveau endgültig zum heldenhaften Mann des Volkes hochstilisiert. Eine gruselig schlechte und natürlich komplett fiktionale Szene in einer ansonsten immerhin mittelmäßigen Film-Biographie.

Borat

Für Elli ist Borat ein einziger, langer, langer, langer Fremdschäm-Moment
Wer die Filme vom Komiker Sacha Baron Cohen kennt, dem ist bewusst, wie der Brite seine Zuschauer zum Lachen und zum schamvollen Zuhalten der Augen bringt. Es ist eine unendliche Aneinanderreihung von einem Fremdschäm-Moment nach dem anderen, welche Filme wie Borat, Brüno und Der Diktator ausmachen und daraus macht Cohen keinen Hehl. Während Brüno und Der Diktator schon in den Mainstream des Erwachsenenhumors rutschen, setzt sich für mich Borat durch seinen Erstlingsstatus und seinen Schockcharakter die Krone auf das errötete Haupt des Fremdschämens. Die lächerliche, eigentlich rassistische und anstandslose Darstellung eines vorlauten Kasachen in Amerika lässt den Atem stocken, den man dann gleich wieder zum Lachen braucht.


James Franco in Die fantastische Welt von Oz

Leonie schämt sich für James Franco in Die fantastische Welt von Oz
Ich habe James Franco als Schauspieler schon immer gemocht. Das hat damit angefangen, dass ich als Kind schon ein wenig in Harry Osborne aus Spider-Man verknallt war, und auch später konnten mich seine schauspielerischen Leistungen immer überzeugen. Ich habe gedacht, Die fantastische Welt von Oz wird bestimmt zumindest ein bisschen unterhaltsam, aber da lag ich falsch. Nie habe ich mich mehr dafür geschämt, was ich da gesehen habe. Jetzt muss ich ehrlich gestehen, dass ich mich überhaupt nicht mehr an den Film erinnern kann (das ist wahrscheinlich Verdrängung), aber das Gefühl der Scham und Schande werde ich nicht so schnell vergessen. Ich habe mich einfach die ganze Zeit nur gefragt, ob das ein ernst gemeinter Film oder Satire sein soll... James Franco hat sich bestimmt (hoffentlich) dasselbe gefragt.

Tommy Wiseau in The Room

Mo schämt sich für die Sexszenen des Tommy Wiseau
Ich habe selten über einen Film so gelacht und mich gleichzeitig auch geschämt wie bei The Room von und mit Tommy Wiseau. Gerade die Sexszenen empfand ich als äußerst unangenehm anzuschauen. Nicht, weil ich mit Sexszenen grundsätzlich ein Problem habe, sondern eher, weil sie wirklich schlecht und unrealistisch gemacht sind. Mein unweigerlicher Gedanke währenddessen war immer: "Oh mein Gott, du kannst nie wieder Sex haben, ohne an diese Szenen zu denken." Dennoch ist der Film für mich Kult, aber diese Szenen haben sich in meinem Gedächtnis eingebrannt.

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