Was sagen die Kritiker zu ... Jupiter Ascending?

05.02.2015 - 09:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Channing Tatum und Mila Kunis in Jupiter AscendingWarner Bros.
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Heute startet mit Jupiter Ascending  das neueste Science-Fiction-Abenteuer der Wachowski-Geschwister in den Kinos. Wir haben uns bei den Kritikern umgeschaut, ob die beiden damit an ihren Matrix-Erfolg von vor über 15 Jahren anknüpfen können.

Mit dem Science-Fiction-Abenteuer Jupiter Ascending bringen die Wachowski-Geschwister Lana und Andy erstmals seit über zehn Jahren wieder einen Original-Stoff ins Kino, denn sowohl Cloud Atlas - Alles ist verbunden als auch Speed Racer waren Adaptionen bereits vorhandener Werke. Wir schauen, ob sie mit der ambitionierten Weltraumoper den Kritikern zufolge an den Erfolg ihres Durchbruchs-Films Matrix anknüpfen können. Doch worum geht es in Jupiter Ascending überhaupt?

Zwar wurde Jupiter Jones (Mila Kunis) schon bei ihrer Geburt eine große Zukunft vorausgesagt, diese lässt allerdings auch im Erwachsenenalter noch auf sich warten. Eines Tages wird ihr langweiliger Alltag als Putzfrau aber durch das Auftauchen von Caine (Channing Tatum) durcheinandergewirbelt: Er stellt sich ihr als außerirdischer, genmanipulierter Ex-Soldat vor und eröffnet Jupiter, dass auch sie ganz besondere Erbanlagen in sich trägt, die sie zu einer Weltraum-Adeligen machen. Da aber Bösewicht Balem (Eddie Redmayne) deswegen eine Bedrohung in ihr sieht und Jupiter ausschalten will, muss Caine sie beschützen, bis sie ihre Ansprüche fernab der Erde geltend gemacht hat.

Hier die harten Fakten zu Jupiter Ascending:

  • 6 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,6
  • 52 Kommentare und 5 Kritiken
  • 1839 Moviepiloten haben den Film vorgemerkt, 38 finden ihn uninteressant


Was sagen die englischsprachigen Kritiker zu Jupiter Ascending?

Für Peter Debruge von Variety  können die zugegebenermaßen "atemberaubenden" Spezialeffekte Jupiter Ascending nicht retten, denn die Wachowskis

erlauben es dem visuellen Impuls, sie zu überwältigen, indem sie soviel Aufmerksamkeit darauf verwenden, einzigartige Mode, Technologie, Architektur und Designs zu entwerfen, dass sie blind geworden sind für die großen Logiklöcher in ihrer eigenen Geschichte. Statt wie ihre vergangenen Filme als Startplattform für große Ideen zu dienen, verlangt Jupiter Ascending von den Zuschauern, ihre Gehirne an der Tür abzugeben und sich mit bonbonfarbenen Abwandlungen von abgenudelten "Jungfrau in Nöten"-Gimmicks zufrieden zu geben.

Begeistert ist hingegen Alonso Duralde von The Wrap , für den Jupiter Ascending zwar "ein albernes Abenteuer" ist, aber "von Anfang bis Ende spaßig",

[...] der teuerste Film, den Roger Corman nie gedreht hat. [...] Aber wen kümmert es, wenn die Geschichte manchmal undurchschaubar ist oder manche Gags mit einem Bums landen, wenn die Thrills und die Augenschmäuse mit so atemloser Geschwindigkeit kommen? Jupiter Ascending betritt nicht das Neuland, das die Wachowskis in der Vergangenheit entdeckt haben [...] aber der Film lässt nie nach in seinen Anstrengungen, uns zu begeistern.

Todd McCarthy vom Hollywood Reporter stört sich bei Jupiter Ascending unter anderem an den Hauptfiguren:

Die langsam vor sich hin köchelnde Romanze zwischen Jupiter und ihrem Beschützer mag junge Fans von Kunis und Tatum bis zu einem gewissen Punkt mitreißen, aber während die Charaktere mit der größten Leichtigkeit durch die Luft rauschen [...] wird die Liebesgeschichte nie etwas, um ins Schwärmen zu geraten. [...] Kunis behält die Fassung [...] Tatum ist zu viel mehr in der Lage als zu dieser Art von "ganzer Kerl"-Rolle [...]

Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Jupiter Ascending?

Für Patrick Seyboth von epd Film  stoßen die Wachowskis mit Jupiter Ascending "ins Reich des filmischen Überflusses" vor:

Es ist ein Spektakel, das in seinen besten Momenten so selbstvergessen wirkt, als tobten sich Kinder am gigantischen Hollywood-Zauberkasten aus, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Angst vor blankem Trash. Aber eben nur in den besten Momenten. [...] Besonders im Mittelteil [...] fehlt Jupiter Ascending die erzählerische Spannkraft, sodass all die Überladenheit den Betrachter nurmehr ermüdet. [...] Für die ganz große Trash-Oper versucht er zu ernst zu sein, für den völlig befreiten Bilder-Exzess fehlt Anarchie.

Michael Pekler vom Standard  bemerkt, dass der Zuschauer in Jupiter Ascending "in kürzester Zeit einer selbst für das Science-Fiction-Genre arg hohen Dichte an Motiven und Ideen ausgesetzt" ist, aber

Gleichzeitig kann man verfolgen, wie die Erzählung ihre Hauptfigur nur deshalb durch das Universum schickt, um dem Schauwert von Raumschiffen, futuristischen Metropolen und intergalaktischen Verfolgungsjagden Genüge zu tun. [...] Man merkt diesem Film seine permanente Unentschlossenheit an, weil er alles sein will und doch nur behauptet - sogar die Angst vor der Zukunft.

Auch für Peter Osteried von gamona  passt bei Jupiter Ascending nichts richtig zusammen, vor allem beim "Wechsel zwischen den Handlungsebenen auf der Erde und im All":

Das Traurige an „Jupiter Ascending“ ist, dass man das Gefühl hat, dass irgendwo in diesem filmischen Unglück ein wirklich guter Film steckt. Die Ingredienzien sind vorhanden, aber die Karikatur eines Schurken in Form von Eddie Redmayne in Kombination mit holpriger Erzählung und hanebüchenen Dialogen schwächt das Ganze zu sehr, so dass sich auch immer wieder Momente des Leerlaufs ergeben. [...] Dem gegenüber steht ein exzellentes Design, das die außerirdische Gesellschaft wunderbar aussehen lässt.

Fazit über die Kritiken zu Jupiter Ascending:

Den Kritikern zufolge scheitert Jupiter Ascending also vor allem an seinen eigenen hochgesteckten Ansprüchen, da er seinen zahllosen Ideen keine Zeit gibt, sich zu entfalten. Stattdessen überwältigt er den Zuschauer mit einer nicht enden wollenden Abfolge an -zugegebenermaßen grandiosen - Spezialeffekten und Ausstattungsorgien. Wer sich dafür begeistern kann, dürfte sich aber gut unterhalten fühlen.

Was sagt ihr zu den Kritiken zu Jupiter Ascending? Werdet ihr euch den Film im Kino ansehen?

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