Warum Nischen-Genres nicht immer beide Geschlechter ansprechen

18.08.2015 - 14:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Panzer Corps
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Das Studio Slitherine ist bekannt für die Entwicklung von militaristischen Strategie-Spielen und Tabletop-Umsetzungen. Jetzt erklärt ein Entwickler, warum Titel solcher Genres eher Männer als Frauen ansprechen.

Während etablierte Genres wie beispielsweise Action-Adventures und RPGs beide Geschlechter gleichermaßen ansprechen, fällt es Entwicklern von nischigen Titeln schwer, Diversität in der Spielerschaft aufzubauen.

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Iain McNeil ist Entwickler bei Slitherine, die sich unter anderem für den rundenbasierten Militär-Strategie-Titel Panzer Corps und die Tabletop-Kriegssimulation Field of Glory verantwortlich zeichnen. In einem Gespräch mit der Website Develop  erklärt er, warum Spiele solcher Nischen-Genres die Möglichkeiten des Entwicklers beschränkt, aus ihrer sehr speziellen, männerdominierten Interessentengruppe auszubrechen.

Der Versuch, militaristische Strategie-Titel auch Frauen näherzubringen ist für uns in etwa so schwer, wie Wasser einen Hügel hinauf fließen zu lassen. Ich bin mir gar nicht sicher, ob man die Auffassung, dass dieses Genre von Männern dominiert wird, streitig machen sollte. Es gibt Dinge, an denen Männer interessiert sind und Frauen nicht: Kriege, Schlachten und Geschichte (traditionelle) haben eine größere Anziehung auf ein männliches Publikum. Es gibt zwar auch interessierte Frauen, diese sind aber in der Minderheit.

McNeil denkt, dass Slitherine in einer anderen Ecke der Spieleindustrie stecke, die mit einem ganz anderen Regelwerk funktioniere. Hiermit meint er primär die Preisgestaltung: Demnach würden Leute für Zusatzinhalte von Titeln wie Panzer Corps mehr Geld bezahlen, eben weil es solche Spiele nirgendwo anders gibt. Die Idee, das Publikum auszuweiten, indem die Preise gesenkt werden, würde sich McNeil zufolge dementsprechend nicht rentieren.

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Dennoch wolle der Entwickler irgendwann zu Strategie-Konkurrenten wie Civilization oder XCOM aufschließen, die gewiss eine vielseitigere Interessentengruppe besitzen als Panzer Corps. Um diesen Titeln also wirklich Konkurrenz zu machen, müsste sich Slitherine entsprechende Strategien überlegen, ihre Spielerschaft zu vergrößern, das heißt auch, ihre Spiele geschlechterübergreifend interessant zu machen. Dies sei aber aufgrund des kleinen Teams noch ein langer Weg, wie McNeil abschließend anmerkt.

Was meint ihr, fehlt Slitherines Spielen für eine vielseitige Spielerschaft?

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