Vulkan - Yvonne Catterfeld bricht aus

19.10.2009 - 10:30 Uhr
Daniela Eisenach (Yvonne Catterfeld)
RTL / Willi Weber
Daniela Eisenach (Yvonne Catterfeld)
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Yvonne Catterfeld wandelt ihr Image gerade vom blonden Naivling zur toughen Power-Frau. Nach der knallharten Polizistin in Schatten der Gerechtigkeit spielt sie nun eine unterkühlte Wissenschaftlerin. Im Interview erzählt sie, wann sie selbst zum Vulkan wird.

Gestern lief der erste Teil des RTL-Eventfilms Vulkan, heute Abend folgt der zweite. Auf moviepilot lest ihr im Interview mit Yvonne Catterfeld, wieso ein Katastrophenfilm über einen Vulkanausbruch in der Eifel sehenswert ist.

Du spielst die Vulkanologin Daniela Eisenach. Was ist das für eine Figur?

Daniela Eisenach tritt auf als eine Frau, die Karriere machen will, die weiß, was sie will, die aber auch eine kompetente Fachfrau ist, die weiß was sie tut, die sich aber ein bisschen zurückhalten muss in der Männerwelt. Es gibt diese Geschichte mit ihrem Professor, der anderer Auffassung ist und sie sich letztendlich gegen ihn stellt. Sie sieht als Einzige die Gefahr, weil sie dieses Gebiet beobachtet, weil sie sich sehr gut auskennt und merkt, das etwas passiert, was nicht den üblichen Messungen in der Eifel entspricht.

Du hast gesagt, dass du im Film gegen deinen Professor arbeiten musst. Kennst du das aus dem wahren Leben auch, dass du dich da durchboxen musst?

Ja, natürlich. Ich glaube, es ist wichtig, zu unterscheiden, welche Interessen jemand hat. Was will jemand von mir, was will jemand für sich. Im Film ist es so, dass es auch um Egos geht, und dass Entscheidungen aufgrund von Egos gefällt werden. Und das ist zum Beispiel das Beeindruckende an der Figur des Michael Gernau (Mathias Koeberlin), der eigentlich selbstlos handelt. Ich habe auch mit Menschen zu tun, die ihre persönlichen Interessen verfolgen, diese aber letztendlich nichts mit mir zu tun haben. Da muss ich natürlich schauen, dass ich meine Visionen, meine Ziele nicht aus dem Blick verliere und dann auch radikal entscheiden.

Du bist im Film die Expertin, die Vulkanologin. Musstest du dich auch speziell auf diese Rolle vorbereiten?

Für mich war das Allerwichtigste, dass ich die Faszination für Vulkane verstehe, wobei ich nie an die Substanz rankommen werde, die ein Vulkanologe empfindet. Das heißt, ich musste mir etwas anderes vorstellen. Wichtig für mich war auf jeden Fall, dass ich weiß, wovon ich rede. Dass ich mich intensiv mit Vulkanen und Vulkanismus auseinandergesetzt habe, auch sehr theoretisch, und, dass ich einen Professor, einen Vulkanologen, zur Seite hatte, der mir extrem geholfen, mich rumgeführt und mir alles erklärt hat. Er hat mir auch von der Wahrscheinlichkeit erzählt, dass in der Eifel ein Vulkan ausbrechen wird, ob nun demnächst, oder im nächsten geologischen Zeitalter.

Gibt es für dich persönlich Lieblingsszenen, oder Szenen, die gar nicht funktioniert haben?

Ich glaube, es ist schwierig bei diesem Film, wo so viele Geschichten erzählt werden, jede einzeln aus zu erzählen. Vieles lässt Raum für Interpretation. Aber es funktioniert. Diese Liebesgeschichte zwischen Michael (Matthias Koeberlin) und Andrea (Katharina Wackernagel) funktioniert wunderbar. Die ist wirklich emotional und von Anfang bis Ende erzählt. Ich finde aber auch die Szenen zwischen Armin Rohde und den Jungs ganz toll.

Wovor hast du tatsächlich Angst?

Meine größte Angst wäre, wenn den Menschen, die ich liebe, etwas passieren würde. Da ich das noch nie erfahren habe, basierte meine ganze Vorbereitung und Arbeit letztlich auf der Vorstellung ‚was wäre wenn’.

Hättest du in deinem Leben schon einmal Todesängste?

Ich hatte einmal Todesangst. Da habe ich einen Film gedreht, der noch nicht gesendet wurde, wo ich eine Taucherin gespielt hab. In einer Tauchszene unter Wasser, sollte ich die Sauerstoffmaske wieder aufgesetzt bekommen, doch auf einmal war mein Tauchlehrer weg, ich habe nur noch Wasser geschluckt und bin – was man nie machen sollte – in Panik so schnell ich konnte zur Oberfläche aufgetaucht.

Würde es zum Ausbruch kommen, was wäre dir am wichtigsten, was würdest du zuerst in Sicherheit bringen?

Wenn es zum Ausbruch käme, würde ich erst einmal zusehen, dass die Menschen um mich herum gerettet werden, vor allen Dingen die Menschen, die ich liebe und die mir sehr nahe stehen. Wenn man sich in so einer extremen Situation befindet, in der es wirklich um das eigene Leben geht, dann denkt man sicher nicht mehr an irgendwelche Gegenstände. Ich glaube, dass man sich hinterher vielleicht Gedanken macht, dass jetzt alle Fotos weg sind. Nach Menschen kommen für mich die Tiere und dann die Fotos. Das ist das Persönlichste, was ich habe und etwas, das man auch nicht wieder bekommt. Das sind einfach Erinnerungen. Klar, hat man die im Kopf, aber das ist so das, woran ich am meisten hängen würde, wenn es um materielle Dinge ginge. Und natürlich Geld, weil man ja irgendwie noch überleben muss.

Ist es für einen Schauspieler etwas Besonderes in einer so aufwändigen Produktion mitzuspielen?

Ja, ich habe mich sehr gefreut, dass ich dafür angefragt wurde. Teil eines so großen Event-Zweiteilers zu sein, ist wirklich etwas Besonderes. Aber ich glaube, die Arbeit, die man als Schauspieler mit so einem Film hat, auch wenn man viel Zeit in die Vorbereitung investieren muss, kann man nie mit der vergleichen, die die Leute haben, die an den Effekten sitzen.

Wann wirst du zum Vulkan?

Es gibt beispielsweise Situationen, in denen ich sehr wütend werde, auch wenn man sich das vielleicht nicht vorstellen kann. Dann kann ich auch sehr spontan ausbrechen. Zum Beispiel wenn ich sehr respektlose, oder eigennützige und egoistische Menschen vor mir habe, die nur ihre eigenen Interessen verfolgen.

Mit Material von RTL

Vulkan – Teil 2: Heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL.

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