Wenn bei Vikings sogar der Serientitel historisch fragwürdig ist, sollten wir uns nicht wundern, dass sich darüber hinaus weitere geschichtliche Fehler in die Erzählung eingeschlichen haben.
Die Fehltritt-Palette reicht von absurd lange unentdeckten Massenmorden bis hin zu extra für Ragnar-Star Travis Fimmel eingebauten Vikings-Fehlern. Doch hättet ihr gewusst, dass ein Fehler in Staffel 2 sogar die Religionsgeschichte der Welt auf den Kopf stellt?
Vikings-Fehler: Athelstans Kreuzigung macht einiges falsch
Der Mönch Athelstan (George Blagden), den Ragnar (Travis Fimmel) beim Überfall auf das englische Kloster Lindisfarne gefangensetzt und der später zu seinen guten Freund wird, hat in Vikings kein einfaches Schicksal. Zu seinem persönlichen Leidensweg gehört unter anderem, dass er in der 4. Folge der 2. Staffel, während Ragnar abwesend ist und Kattegat zurückerobern will, in Wessex gefangengesetzt und als Glaubens-Abtrünniger gekreuzigt wird.
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Obwohl Athelstan seine Vikings-Kreuzigung dank König Ecberts (Linus Roache) Eingreifen überlebt, warf die Szene schon zu ihrer Ausstrahlung bei Historien-Experten Zweifel auf. In seinem Schauwert ist der Moment ohne Frage schockierend (und hätte wohl auch Mel Gibson gefallen). Doch Seiten wie Medievalists waren skeptisch gegenüber der Aussage des Serienschöpfers Michael Hirst, der behauptete , bei seinen Geschichts-Recherchen über eine ähnliche Szene gestolpert zu sein.
Denn zu diesem Zeitpunkt der Geschichte (die Serie Vikings beginnt Ende des 8. Jahrhunderts) wurden schon längst keine Kreuzigungen mehr durchgeführt. Bereits im 4. Jahrhundert nach Christus waren sie durch andere Hinrichtungsmethoden abgelöst worden.
Außerdem erscheint es im zweiten Schritt fragwürdig, ob Christen diese Tötungsart als Strafe für Heiden (bzw. vom Glauben abgefallene Menschen) angewandt hätten. Denn das wäre einer Degradierung oder Verspottung des Todes von Jesus Christus gleichgekommen. Und eine solche ironische Parallelisierung zu Lasten des christlichen Religions-Vorbildes kann Vikings unmöglich beabsichtigt haben.
Vikings hat schon immer gern mit Religion gespielt
Dass Vikings auf eindrückliche Szenen (gern mit christlicher Ikonografie) Wert legte, zeigt bereits der Fakt, dass sich die wohl größte Vikings-Sterbe-Szene Jesus zum Vorbild nahm. Und selbst der grausame "Blutadler" kommt wie eine skandinavische Variante der Kreuzigung daher.
Darüber hinaus hatte Religion in Vikings immer eine wichtige Rolle, wenn es darum ging, die christlichen Engländer:innen gegen die "heidnischen" Wikinger:innen auszuspielen – und umgekehrt. Wenn beide Glaubensvorstellungen
miteinander ins Gespräch traten, wie bei der Freundschaft von Ragnar und Athelstan, um die jeweils anderen Sitten und Rituale zu hinterfragen, war die Serie besonders stark.
Auch die Spin-off Serie Vikings: Valhalla machte den religiösen Konflikt, nun sogar in den Reihen der Nordmänner und -frauen selbst, zu einem zentralen Thema, das in Staffel 2 bei Netflix noch verstärkt werden soll. Nur Kreuzigungen wird es dort sicher keine mehr geben.
Podcast: Wie gut ist Vikings Valhalla bei Netflix?
Vikings: Valhalla setzt das Erbe der erfolgreichen Historienserie Vikings bei Netflix fort. Viele Fan-Reaktionen sind aber äußerst negativ.
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Im Podcast stellen wir euch die Serie vor, besprechen ihre Stärken und Schwächen. Vor allem fragen wir uns, wie sich die Reaktionen vieler Fans erklären lassen. Ist Vikings: Valhalla schlechter oder einfach nur anders als das Original?
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