Twitter geht stärker gegen Belästigungen vor

03.12.2014 - 13:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Drohungen sollen keine Chance mehr haben
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Drohungen sollen keine Chance mehr haben
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Über 500 Millionen Tweets werden täglich versendet, einige davon dienen einzig und allein dem Zweck, Personen öffentlich anzugreifen oder zu demütigen. Twitter will nun mit neuen Funktionen dagegen vorgehen.

In den letzten Monaten haben die Auswüchse der sogenannten Gamergate-Bewegung für Erschütterung gesorgt. Unter dem Deckmantel der gerechtfertigten, ethischen Kritik am Videospieljournalismus wurden vor allem weibliche Entwickler und Redakteure dem Hass und den wüsten Beschimpfungen einer breiten Masse ausgesetzt. Die feministische Medienkritikerin Anita Sarkeesian erhielt mehrere Morddrohungen  und musst sogar das eigene Heim verlassen, nachdem ihre Adresse publik gemacht wurde.

Ein Großteil dieser verbalen Angriffe und Drohungen ging über Twitter ein. Die Verbindung aus Anonymität und der Einfachheit, Personen öffentlich anzugreifen, machten Tweets zu dem stärksten Instrument der aggressiver Gamergate-Anhänger. Auch in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen ist Twitter die Plattform für Nötigungen und Beleidigungen.

Die Verantwortlichen des Social Media-Dienstes haben diese Problematik anscheinend erkannt und wollen nun noch stärker gegen solche Ausfälle vorgehen und überarbeiteten dementsprechend das Block- und Flag-System von Twitter. In einer öffentlichen Bekanntgabe  sagte Shreyas Doshi, Twitters Director of Product Management:

Wir vereinfachen den Melde-Prozess, machen ihn Mobile-freundlicher, fordern insgesamt weniger Angaben und machen es allgemein einfacher, Tweets zu flaggen und sie zur Prüfung einzureichen.


Auf der Block-Unterseite des eigenen Twitter-Profils sind ab sofort sämtliche Accounts einsehbar, die geblockt wurden. Diese sind auch von der Einsicht in den eigenen Verlauf ausgenommen. Zudem lassen sich Tweets mit wenigen Klicks melden und als Belästigung markieren.

Zunächst stehen die neuen Funktionen nur einigen wenigen Usern zur Verfügung, bevor sie für alle freigegeben werden. In den nächsten Wochen und Monaten sollen weitere Änderungen folgen. Laut Doshi ist dies erst der Beginn einer neuen, nutzerfreundlicheren Philosophie von Twitter.

Was haltet ihr von der neuen Ausrichtung?

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