In Truth Seekers jagt Nick Frost mysteriösen Phänomenen hinterher, die sich die Autor/innen selber ausgedacht haben. Manche Episoden sind aber gespickt mit Fällen, die auf "echte" Mythen zurückgehen.
Angeblich wird eine Gegend um das englische Cornwall seit Jahrzehnten von dem "Beast of Bodmin Moor" heimgesucht. Auf Deutsch: Die Bestie von Bodmin Moor.
In dieser Episode Truth Seekers kommt das Beast of Bodmin Moor vor
Wenn es jetzt klingelt, erinnert ihr euch richtig. Denn Episode 5 von Truth Seekers heißt "The Ghost of the Beast of Bodmin" und beschäftigt sich zu Beginn mit diesem Wesen. Ein neues Mitglied des Videochannels bringt Gus (Nick Frost) und seine Truppe auf die Spur vom Beast of Bodmin, einer Riesenkatze, die um die 1,80 Meter groß sein soll. Sie soll in Cornwall gesichtet worden sein, wohin das Team aufbricht. (Zum Gratis-Test-Abo von Amazon Prime *)
Die Spur entpuppt sich schließlich als Falschmeldung. Wir sollten uns diesen in England populären Riesenkatzenmythos trotzdem mal genauer anschauen, denn er zeigt, wie geschickt Truth Seekers mit Sagen und Mythen spielt. Wahrheit und Erfindung verflechtet die Serie ganz bewusst.
Truth Seekers: Das steckt hinter der Bestie von Bodmin Moor
Die Geschichte erinnert ein bisschen an den Hund von Baskerville aus der Sherlock Holmes-Geschichte, nur ist das Beast von Bodmin vor allem ein Leckerbissen für Katzenfreunde. Die Legende fällt unter den Sammelbegriff der Alien Big Cats (ABC).
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Gemeint sind damit Sichtungen von Großkatzen (Löwen, Tiger, Leoparde etc.) außerhalb ihres natürlichen Habitats. Ein Tiger in der Fußgängerzone von Würzburg zum Beispiel. Oder auch ein Luchs auf dem Parkplatz der Raststätte Großenkneten.
Was für die Existenz der Großkatzen in England spricht
Allzu abwegig ist das gar nicht, es könnte sich bei diesen Tieren etwa um illegal eingeführte Katzen handeln, die ihren Halter/innen entkommen sind. Was die natürlich nicht melden würden. So klärte sich etwa der ABC-Fall von Dartmoor auf .
Der Fall des Beasts of Bodmin Moor schlingert seit Jahrzehnten zwischen ernstem Problem und schrulligem Mythos. Er ist damit perfekt geeignet für den Mythos-Jäger Gus in Truth Seekers, der unbedingt an Geschichten dieser Art glauben will. Es gibt ja genug Anhaltspunkte dafür.
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In den Siebzigern häuften sich erstmals die ABCs in zwei britischen Gebieten: Im Exmoor bei Sommerset. Und auch im Bodmin Moor bei Cornwall. Bauern meldeten in den 80ern vermehrt tote Schafe. 1995 leitete das Ministerium eine offizielle Untersuchung ein, wie der Independent im selben Jahr berichtete.
Truth Seekers-Mythos: Das Biest von Bodmin Moor gibt es (wahrscheinlich) nicht
Die entsendeten Ermittler Simon Baker und Charles Wilson konnten jedoch keine handfesten Belege für tatsächlich freilaufende Großkatzen in Bodmin Moor finden. Blöd nur: Etwa zur selben Zeit stöberte ein Junge in der Nähe eines Flusses einen Schädel auf, der sich als Kopf eines Leoparden herausstellte. Der allerdings nicht in Großbritannien gestorben war, wie eine weitere Untersuchung ergab.
Dennoch hält sich der Mythos bis heute hartnäckig. 2017 wollen 7 Menschen ein Tier in Katzenform gesehen haben, das etwa Rehgröße hatte, schreibt Cornwalllive . Im Jahr 2018 berichtet Cornwalllive dann von "neuen Beweisen" für die Existenz des Biests von Bodmin, die 2017 nicht veröffentlicht wurden. Es handelt sich dabei etwa um Bilder von gigantischen Pfotenabdrücken.
Wie die Amazon-Serie Truth Seekers von diesen Legenden profitiert
Besser ist die Daten- und Bilderlage leider nicht. Der Mythos der Riesenkatze erinnert daher ein wenig an das Monster von Loch Ness oder den Bigfoot aus den USA. Auch die Existenz dieser Wesen ist lediglich "belegt" durch Augenzeugenberichte und verschwommene Fotografien.
Der Legendenstatus des Biests von Bodmin wird immer wieder von Personen herausgefordert, die neue Beweise vorlegen, die anschließend widerlegt werden, bevor irgendwann neue Beweise auftauchen. Und so geht das dann immer weiter. Die Personen, die diese "Beweise" ausgraben, sind die Hauptfiguren von Truth Seekers.
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