Tote Mädchen lügen nicht - Das sagen die Kritiker zu Staffel 2

24.05.2018 - 09:15 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Tote Mädchen lügen nichtNetflix
Am Wochenende haben wir für euch die 2. Staffel der Netflix-Serie Tote Mädchen lügen nicht in unseren Binge-Recaps begleitet. Nun sind die Meinungen der Kritiker dran. Die haben wir euch hier zusammengestellt.

Nachdem wir in der 1. Staffel von Tote Mädchen lügen nicht gesehen haben, wie sich Hannah Baker das Leben nahm und ihr Mitschüler Clay Jensen daraufhin mit einer Box voller Kassetten konfrontiert wird, auf der sich 13 Gründe für den Suizid Hannahs befanden, werden in der 2. Staffel der Netflix-Erfolgsserie 13 Reasons Why die Verbrechen die zu Hannahs Tod führten aufgearbeitet. Die Kassetten werden in der neusten Staffel durch Polaroidfotos ersetzt. Weitere Informationen zu Tote Mädchen lügen nicht, haben wir euch im großen Übersichtsartikel zu Tote Mädchen lügen nicht zusammengestellt.

Tote Mädchen lügen nicht

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zur 2. Staffel von Tote Mädchen lügen nicht

Jen Chaney von Vulture  findet, es gibt nicht viele Gründe die 2 Staffel schauen:

[...] Hier ist ein gut gemeinter Ratschlag für euch: Selbst wenn du oder jemand, den ihr kennt, sich nicht mit der Thematik identifizieren könnt, wird die 2. Staffel nicht das Richtige für euch sein. Auch wenn es einige emotionale Momente gibt und die schauspielerische Leistung nicht schlecht ist, ist die 2. Staffel von Tote Mädchen lügen nicht eine Abfolge von 13 Episoden, die kläglich versuchen, ihre Existenz zu rechtfertigen. [...] Es gibt zu viele Folgen und jede Folge ist mindestens 15 Minuten zu lang. [...] Die letzte Folge wird für eine menge Gesprächsstoff sorgen und manche werden sich fragen, ob es eine 3. Staffel geben wird. Ich hoffe die Schöpfer nehmen sich Andy Bakers (Hannah Bakers Vater) Worte zu Herzen und lassen die Dinge ruhen.

Kristen Baldwin von Entertainment Weekly  muss vor allem die schauspielerische Leistung loben:

Die Tatsache, dass ich mich schlecht fühle, wenn ich Justin Prentice, der in der Serie den Vergewaltiger Bryce Walker spielt, loben möchte, ist der Beweis für seine exzellente Schauspielleistung. Besonders in dieser Staffel spielt er den aalglatten Soziopath sehr überzeugend. Vor allem seine Szenen mit Brenda Strong (spielt die Rolle von Bryces Mutter) sind verstörend. Den Schöpfern der Serie gelingt es, dass turbulente Leben eines Teenagers in der Serie zu verarbeiten. [...] Die Geschichte der 2. Staffel kann auch mit Plot Twists und OMG-Momenten dienen.

Sonia Saraiya von Vantiy Fair  hätte lieber mehr Qualität als Quantität

Während die 2. Staffel auf ein Ende zurennt, das schon in Staffel 1 vorhersehbar war, wird es offensichtlich, dass Tote Mädchen lügen nicht nichts mit dem Aufarbeiten von traumatischen Erlebnissen zu tun hat, sondern viel mehr mit Provokation. Wir waren uns bewusst, dass es so kommen wird. Viele neue Serien haben Probleme nach der 1. Staffel verlängert zu werden. Die meisten von diesen Serien behandeln aber nicht Themen wie Suizid im Teenager-Alter und sexueller Missbrauch und auch wenn Tote Mädchen Lügen nicht schwört, dass sie achtsamer mit diesen sensiblen Themen umgehen, beuten sie diese auch gleichzeitig aus.
Tote Mädchen lügen nicht

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2

Matthias Hannemann von der Frankfurt Allgemeinen Zeitung  findet die 2. Staffel ist zäh, aber trotzdem weiterhin mutig:

Geschrieben ist das mit viel Empathie und in dem Bemühen, die mit Schlagworten wie „Rape Culture“ geführte Diskussion um sexuelle Übergriffe an Colleges in die Highschools zu ziehen. Eine Romanvorlage zur zweiten Serienstaffel gibt es nicht, das merkt man der Figurenzeichnung an. Die Erzählstimmen sind nicht mit der herausfordernden Kassettenstimme Hannahs zu vergleichen. Manches wirkt nun belehrend. Einige Episoden sind zäh wie Kaugummi. Dennoch handelt es sich um mutiges Fernsehen.

Ähnlich sieht es auch Sophie Krause vom Tagesspiegel :

Erzählerisch folgt die zweite Staffel der Jugendserie dem umständlich verschachtelten Vorbild der ersten. Die Handlung springt zwischen Gerichtssaal, Schule und Kinderzimmer. Trotz filmischer Raffinesse hat die Fortsetzung mit 13 knapp einstündigen Episoden ihre Längen. [...] Ihre aufklärerische Absicht verarbeiten die Macher auch filmisch: Nachdem Clay Hannahs Tapes ins Netz gestellt hat, muss er sich beim Schuldirektor erklären. Der befürchtet, die Veröffentlichung könnte Suizid-Nachahmer provozieren. Clay entgegnet, die Tapes würden notwendige Gespräche über das Thema anregen. Letzteres ist Netflix zwar gelungen. Unbeantwortet bleibt, warum ausgerechnet ein Teenie-Thriller das geeignete Format für einen solchen Debattenbeitrag sein soll.

Carolin Ströbele von Zeit-Online  hält von der 2. Staffel nicht viel:

Der dramaturgische Effekt ist in jedem Fall fatal: Tote Mädchen lügen nicht geriert sich jetzt über weite Strecken wie ein – leider schlechtes – Gerichtsdrama. Quälend lang wird jeder Protagonist durch seine Aussage begleitet, bis er oder sie von der natürlich eiskalten Verteidigerin der Schulbehörde auseinandergenommen wird.[...] Es ist natürlich nachvollziehbar, dass Netflix ein so erfolgreiches Format fortsetzt. Aber Tote Mädchen lügen nicht ist ein gutes Beispiel dafür, warum auch ein kommerziell ausgerichteter Streamingdienst seine Serienschöpferinnen und -schöpfer ab und zu schützen sollte. Manche Geschichten sind einfach nach einer Staffel erzählt. Während der sehr zähen weiteren 13 Episoden stellt sich längst nicht mehr die Frage: Wie löst sich alles auf? Sondern eher: Löscht einer alles aus? Aber halt: Es soll ja bestimmt noch eine dritte Staffel geben.
Tote Mädchen lügen nicht

Fazit zur 2. Staffel von Tote Mädchen lügen nicht

Die Kritiker reagieren auf die 2. Staffel von Tote Mädchen Lügen eher negativ. Trotz der vielseitig gelobten schauspielerischen Leistung der jungen Darsteller und des Muts diese Geschichten zu erzählen, bemängeln viele die Überflüssigkeit der 2. Staffel. Diese macht sich im Laufe der Serie bemerkbar und die 13 Folgen wirken zäh und lang. Auch die sich andeutende neue Katastrophe am Ende der Staffel konnte die Kritiker nicht vom Hocker reißen. Fans der Serie sollten sich aber von den überwiegend negativen Kritikerstimmen nicht abschrecken lassen. Wer wissen möchte, wie die Schüler der Liberty High mit Hannahs Selbstmord umgehen und was für neue erschreckende Probleme auf die Jugendlichen warten, sollte die 2. Staffel unbedingt gucken. Zu großen neuen Erkenntnissen wird der Zuschauer aber eher weniger kommen. Falls ihr euch vorher noch ein wenig genauer mit der 2. Staffel von Tote Mädchen lügen nicht beschäftigen wollt oder wissen wollt, wie wir die 2. Staffel fanden, könnt ihr das in unseren Binge Recaps nachlesen.

Wie hat euch die 2. Staffel von Tote Mädchen lügen nicht gefallen?

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