Three Billboards Outside Ebbing, Missouri - Das sagen die Kritiker

25.01.2018 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri20th Century Fox
Nach Brügge sehen... und sterben? und 7 Psychos bringt Regisseur Martin McDonagh mit Three Billboards Outside Ebbing, Missouri nun seinen dritten Langfilm ins Kino. Was die Kritiker zu seinem neustem Werk sagen, lest ihr hier.

In Three Billboards Outside Ebbing, Missouri versteht die 50-jährige Mildred Hayes (Frances McDormand) nach dem Tod ihrer Tochter die Welt nicht mehr. Nicht nur der Verlust ihrer Tochter schmerzt die Mutter einer kleinen Familie. Nein, beschämender ist noch die Tatsache, dass die örtliche Polizei rund um Sheriff Bill Willoughby (Woody Harrelson) und Officer Jason Dixon (Sam Rockwell) wenig Mühe darauf verwendet, diesen Fall auch aufzuklären. Sie haben ihre Prioritäten anderweitig gesetzt und denunzieren die afroamerikanische Bevölkerung. Doch wenn es um ihre Tochter geht, ist mit Mildred nicht gut Kirschen essen. Sie nimmt die Suche nach dem Mörder kurzerhand selber in die Hand und startet zusätzlich auf drei Werbetafeln noch eine großformatige Kampagne gegen den Sheriff.

Die harten Fakten zu Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

  • 24 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnitt von 8,1
  • 310 Communitybewertungen mit einem Durchschnitt von 8,1
  • 13 Kritiken und 48 Kommentare
  • 896 Vormerkungen, 3 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

James Berardinelli von Reel Views  vergibt die volle Punktzahl und bezeichnet Three Billboards Outside Ebbing, Missouri schlussendlich als einen Film ohne Fehler:

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri wagt einen Drahtseilakt zwischen Komödie und Tragödie und das ganz ohne Sicherheitsnetz und doppelten Boden. Außer den Coen-Brüdern ist es schwer, einen Regisseur zu finden, der mit diesem Können und der Art, einen Film zu produzieren, glänzen kann. McDonagh hat sich damit in gute Gesellschaft gebracht. [...] Hier gibt es einfach nichts zu beanstanden, keine Fehler. Ob es der beste Film des Jahres ist? Vielleicht. Wenn nicht, wird Three Billboards Outside Ebbing, Missouri auf jeden Fall im Rennen dabei sein.

Eher mittelmäßig, aber als einen von Martin McDonaghs bisher besten Filmen bezeichnet ihn Rex Reed vom Observer :

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri ist eine eine Mischung aus schlechten Witzen und unaussprechlicher Gewalt, was eine große Verbesserung gegenüber seinen vorherigen Arbeiten ist. Er übertrifft zwar 7 Psychos, der einer der schlechtesten Filme aller Zeiten ist, aber er ist wiederum nicht gut genug, um ihn seinen Freunden zu empfehlen.

The Village Voice -Autorin April Wolfe lobt Frances McDormands Leistung und auch Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, stößt sich aber an der Behandlung einer in Amerika nicht unwesentlichen Thematik:

McDonagh vermenschlicht [mit dem Polizisten Jason Dixon] einen Charakter, der in Polizeigewahrsam ohne mit der Wimper zu zucken einen schwarzen Mann quält [...] und dann scheint Three Billboards die Zuschauer um Nachsicht zu bitten für Misstände wie Polizeigewalt, häusliche Gewalt und sexuelle Angriffe, ohne ein Verständnis für den jahrhundertelangen Tribut zu demonstrieren, den diese Verbrechen den Opfern im echten Leben abgefordert haben. [...] McDormand hätte diesen Film durch ein ganzes Minenfeld voller heikler Themen tragen können [...] wenn nicht die Polizisten den ganzen Spaß ruinieren würden.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Christiane Peitz vom Tagesspiegel  ist schlichtweg begeistert vom neuen Martin McDonagh-Drama und lobt seine Idee:

Martin McDonagh hat einen im besten Sinne altmodischen, mitunter fast alttestamentarischen Film gedreht, mit ruhigen Einstellungen, Charakterdarstellern und ohne Schauwerte-Schnickschnack. Es hat schon etwas Tollkühnes, eine Kinoheldin im Facebook-Zeitalter mit alten Werbetafeln kommunizieren zu lassen.

Der Süddeutsche Zeitung -Autor Tobias Kniebe rät an, den Film nicht nur oberflächlich zu schauen, sondern vor allem die Metaebene von Three Billboards Outside Ebbing, Missouri zu berücksichtigen:

'Three Billboards' liest man am besten als einen Metafilm. Als einen cleveren Essay über die Tendenz unserer Zeit, schnelle Urteile zu fällen, harte Lager zu bilden und sich gleich vollkommen sicher zu sein, wie absolut verkommen die Gegenseite ist.

Krischan Koch vom NDR  lobt die Aktualität von Three Billboards Outside Ebbing, Missouri:

Die lakonischen Kinomomente wie aus einem Western haben im aktuellen Rassismus, in Wutbürgertum und Polizeigewalt einen sehr realen Hintergrund. Dabei gelingt dem Film eine wunderbare Balance zwischen tiefschwarzem Humor und zärtlich spröder Anteilnahme. Eine mitreißende Tragikomödie mitten aus dem vergessenen Amerika.

Fazit zu Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Der Grundtenor der Mehrheit der Kritiker lässt sich so zusammenfassen, dass sich für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri der Kinobesuch allemal lohnt. Sowohl das Drehbuch als auch die Charaktere und deren Darsteller werden fast durchweg gelobt. Wer Schimpfworte und mitunter unangebrachte Gewaltanwendung nicht mag, ist bei Martin McDonaghs neustem Streich allerdings nicht gut aufgehoben. Wer aber neben witzigen Dialogzeilen auch gerne etwas zum Nachdenken bekommen möchte, ist mit Three Billboards Outside Ebbing, Missouri gut bedient. Nicht umsonst ist die Dramödie bei den diesjährigen Oscars in 7 Kategorien, unter anderem als Bester Film, nominiert.

Werdet ihr euch Three Billboards Outside Ebbing, Missouri im Kino ansehen?

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