Mit Thelma startet heute, am 22.03.2018, ein etwas anderer Superheldenfilm in den deutschen Kinos. Regisseur Joachim Trier erzählt in dem übernatürlichen Thriller die Geschichte der titelgebenden Norwegerin, gespielt von Eili Harboe, die in Oslo studiert und nach der Begegnung mit Anja (Kaya Wilkins) entdeckt, dass sie übernatürliche Kräfte besitzt. Was am Anfang noch ganz spannend klingt, wird schon bald zur Gefahr für ihre Mitmenschen. Eili Harboe hat uns zum Kinostart einige Fragen zum Film beantwortet.
Was hat dich an Thelma in erster Linie begeistert?
Eili Harboe: Ich habe Joachims vorherige Arbeiten sehr bewundert und wollte schon immer einmal mit ihm zusammenarbeiten, aber ich wusste nie, ob das noch passiert. Schon vor einigen Jahren hat er mir von diesem Projekt erzählt. Als mein Agent mich dann anrief, um mir mitzuteilen, dass Joachim mich zum Vorsprechen einlädt, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich hatte Glück, dass ich das Drehbuch schon sehr früh lesen konnte, und das gab mir einen guten Eindruck in die Figur der Thelma und half mir, mich gut vorzubereiten. Ich habe mich sofort in das Skript verliebt. Allein die Geschichte an sich ist so spannend, und ich liebte die Tatsache, dass die Protagonistin eine starke Frau mit einer komplexen, emotionalen Präsenz ist.
Also kanntest du Joachims vorherige Filme? Wie war es, mit ihm zu arbeiten?
Eili Harboe: Ja, ich liebe seine Filme, aber ich wusste eben nie, wann ich als Schauspielerin die Chance haben würde, mit ihm zu arbeiten. Ich hatte das Gefühl, dass er immer genau wusste, was er mit einem Film erreichen will. Das stimmte auch, aber ich war überwältigt, als er auch offen für Vorschläge meinerseits war. Ich habe mich wirklich einbezogen gefühlt, und diese Arbeitsweise hat das gesamte Team positiv beeinflusst. Zumindest meines Wissens nach schien jeder sehr konzentriert und wollte einen guten Job abliefern. Mich würde es sehr freuen, wieder mit Joachim arbeiten zu dürfen.
Warum ist es so schwierig, ein Genre für Thelma festzulegen?
Eili Harboe: Haha, ich weiß nicht. Ich schätze, ich bin eine derjenigen, die sich nicht darum kümmern, ob alles wirklich definiert oder um jeden Preis mit einem Stempel versehen ist. Als ich das Drehbuch las, mochte ich es sehr, dass Joachim und Eskil [Vogt] einen Film mit einer übernatürlichen Handlung erschaffen haben, aber immer noch ihre eigene visuelle und künstlerische Form beibehalten haben.
Thelma und Anja sind die wichtigsten Charaktere in Thelma. Wie war dein erstes Treffen mit Kaya Wilkins?
Eili Harboe: Ich liebe Kaya! Als sie zum Vorsprechen kam, fühlte ich mich sofort von ihr angezogen. Sie ist eine sehr talentierte Musikerin, und ich denke, ihre Verletzbarkeit und Präsenz kam auch in der Schauspielerei zum Vorschein.
Frances McDormand hat sich bei den Oscars für die Repräsentation von Frauen in Filmen ausgesprochen. War es für dich auch wichtig, dass die Hauptcharaktere in Thelma weiblich sind?
Eili Harboe: Ich unterstütze Frances McDormand und ihren Appell. Ich denke, diese Einstellung ist sehr wichtig. Als junge Schauspielerin fühle ich mich verantwortlich dafür, weibliche Rollen nicht zu akzeptieren, die einzig als Zusatz für den männlichen Part gedacht sind, ohne wirkliche Funktion für die Geschichte. Ich möchte Frauen mit Integrität und Komplexität verkörpern. Solange das Drehbuch die weiblichen Figuren auf diese Weise verkörpert, ist es auch egal, ob es sich um eine Haupt- oder Nebenrolle handelt.
Mit wem möchtest du in der Zukunft gerne mal zusammenarbeiten?
Eili Harboe: Da gibt es so viele! Aber wenn ich mir jemanden aussuchen müsste, wäre es wohl David Lynch.
Wünscht ihr euch auch eine Zusammenarbeit von Eili Harboe und David Lynch?