Der Molch und der Lurch, die schwammen nur durch, Mäusedetektive und Katzenbabies auch: Zeichentrickfilme waren einfach nicht mehr das Wahre... Bis 1989 eine kleine Meerjungfrau auftauchte und mit einem Jahr Verzögerung in unsere Kindheit stolperte.
Selbst Disney, die sich mittlerweile lieber auf Realfilme konzentrierten, hätten nicht daran geglaubt, dass ein verliebter Teenager derartiges vollbringen würde: Die Renaissance des Zeichtentrickfilms. Mehr noch, Disney-Zeichentrickfilme wurden für eine ganze Generation zu einer Weihnachtstradition.
Arielle, die Meerjungfrau verzauberte uns, begeisterte uns, machte uns zu einem Teil ihrer Welt - und unsere damit so viel größer, tief wie der Ozean. Mit ihrem Kampf um Liebe, Selbstbestimmung, und nur mit Hilfe eines Fisches, einer Krabbe und einer trotteligen Möwe, schenkte sie uns und Millionen anderen Kindern das Wichtigste überhaupt: Unsere Fantasie bekam eine neue Stimme, die uns keine Meerhexe jemals wieder stehlen kann.
Denn als Kind hatten wir zahllosen Kram und viel Plunder - aber nur wenig davon kann uns auch heute noch genau so verzaubern wie damals. Arielle kann dies noch immer: Wann immer die Kröt die Flöt spielt, die Larv die Harf zupft, die Brass den Bass schlägt, sind wir wieder dort.
Seht *frenzy_punk<3s Schatz, eines ihrer Lieblingsstücke, und wir versprechen euch, das Lächeln von damals wird zurückkehren. Die ganze Woche schuftet ihr wie verrückt, wirkt mitunter so bedrückt - vielleicht wär es Zeit, irgendwann dieses Wochenende, wenn es draußen regnet und kälter wird, für einen Besuch unter dem Meer? Und in eurer Kindheit ...
Der Kommentar der Woche von *frenzy_punk<3 zu Arielle, die Meerjungfrau
Arielle, die Meerjungfrau ist einer dieser Disneyfilme, den wir niemals auf VHS
besessen hatten. Dad hatte ihn mal aus der Videothek ausgeliehen und auf
Kassette überspielt. Davor kam immer eine Art Mandala, das wohl zu
Watership down gehörte. Zumindest bringe ich das immer mit
Arielle, die Meerjungfrau
in Verbindung. Eine meiner Freundinnen hatte mir dann mal ihre
alte Kassette verkauft, die ich dann nie ansah, da die VHS-Kasetten
abgeschafft wurden und für die DVD Platz machte.
Natürlich war ich eine der ersten, die sich gleich die DVD kaufte, nachdem diese endlich erschienen war, packte sie voller Vorfreude aus und war bitter enttäuscht. Warum redet Sebastian so anders? Was ist mit Dorette Hugos Stimme passiert und warum sind die Textblöcke so falsch? Ich war reingefallen, denn es gab in der Zwischenzeit schon eine Synchronfassung von 1998 - und ich war aber mit der Fassung von 1989 aufgewachsen. Na klar, bin ich doch ein Kind der 80er!
Mittlerweile habe ich die richtige DVD und alles ist gut, denn Arielle, die Meerjungfrau ist in der 1989er Synchronfassung noch immer ein fantastischer Film. Vor allem liebe ich die Stimme von Joachim Kemmer als Sebastian, der auch Dschafar aus Aladdin, Ratcliffe aus Pocahontas, Rafiki aus Der König der Löwen, Rasputin aus Anastasia und Lumière aus Die Schöne und das Biest sprach.
Ich habe gelesen, dass viele an der Story von Arielle, die Meerjungfrau mäkeln, weil sie ihre Stimme aufgibt, um den Kerl ihrer Träume zu kriegen und es sich hierbei nur um Äußerlichkeiten handelt. Ich halte diese Aussage für falsch, denn Eric ist in keinster Weise oberflächlich, weil er sich ja nicht in Arielles Aussehen, sondern in ihre Stimme verliebt hatte. Zusätzlich unterliegt er auch dem Samariter Effekt und nebenbei bemerkt verliebt er sich ja in Arielles Art und nicht in ihr Aussehen. Das finde ich besonders schön an diesem Film, da es nicht eine 0815-Liebesgeschichte ist, in der er sie 3 Minuten kennt und schon nicht mehr ohne sie leben kann.
Arielle ist ein typischer Teenager, die sich halt in den erstbesten Menschen in ihrer Nähe verknallt, aber zurecht, denn ich muss gestehen, dass, wenn ich eine Zeichentrickfigur wäre, ich auch total in Eric verliebt wäre, alleine schon weil er hinreißend aussieht noch dazu Humor besitzt, und auch so ein ganz feiner Kavalier ist.
In den alten Klassikern wurden die Charaktere noch wunderbar geformt und das liebe ich. Zuletzt habe ich das "alte Disney-Klassiker"-Feeling wieder bei Rapunzel bekommen, wo die Musik, das Charakterdesign und die Handlung einfach wie in alten Zeiten gemacht wurde. Ich vermisse dieses Disney, das noch durchgehend begeistern konnte, die Magie, den Zauber, der einen jetzt als Erwachsene wieder Kind werden lässt.
Auch dieser Film hat eine Botschaft und zwar, dass man für seine Träume kämpfen muss. Arielle ist hier vielleicht den falschen Weg gegangen, doch auch der falsche Weg kann der richtige sein. Ursula ist für mich, neben Cruella De Vil, eine der gruseligsten und gemeinsten, weiblichen Bösewichte aus den Disney Universum. Als Kind schüchterte sie mich noch mehr ein als jetzt.
Arielle hegt bei mir aber nicht nur das komplette Nostalgie-Reportoir, vor allem weil meine Schwestern und ich auch diesen Disney-Klassiker tausend Mal nachgespielt haben, sondern begeistert auch heute noch mit seiner fantastischen Musik. Alan Menken erhielt zurecht den Oscar für den besten Soundtrack zu diesem und auch zu anderen Disneyfilmen. Unvergesslich, eingängig und spaßig sind hier die Kompositionen, die so herrlich in die Unterwasserwelt passen.
Arielle, die Meerjungfrau ist für mich Liebe, Nostalgie und tolle Unterwasserabenteuer! Ich bin gerade mit meinen Gedanken in unserem alten Schwimmbecken und grinse... Hach!