Im Tatort: Tödliche Tarnung heute abend wird mal wieder geschwäbelt. Die Herren Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) als die unverbrauchten Kommissare, die das Bienzle/Gächter- Duo abgelöst haben, sind einem klassischen Mordfall gegenübergestellt: Dem Tod eines offensichtlich bestechlichen Zöllners am Stuttgarter Flughafen. Dies führt die Ermittler auf die Spuren des reichen Waffenhändlers Viktor de Man, mit dem Lannert aus Hamburger Tagen noch eine Rechnung offen hat. Es ist der, an dem er vier Jahre lang als verdeckter Ermittler dran war. “Ich habe schon ein Leben hinter mir”, hatte Thorsten Lannert im letzten Stuttgarter Tatort angedeutet. Der Tatort: Tödliche Tarnung klärt nun die Vergangenheit des als einsamen Wolfs inszenierten Lannerts.
Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt und Regisseur Rainer Matsutani, die im vergangenen Jahr gemeinsam Das Papst-Attentat schufen, arbeiteten für diesen Fall erneut zusammen. Für Holger Karsten Schmidt ist der Mordfall am Zöllner der abschließende Teil einer Triologie, die er für den SWR schreiben durfte. Tatort: Tödliche Tarnung führt somit einzelne angedeutete Handlungsstränge über die Vergangenheit Lannerts zusammen, die bereits in Tatort: In eigener Sache und Tatort: Hart an der Grenze angedeutet wurden."
Und was meinen die Kritiker? “Zwar ist der Film insgesamt angenehm frei von sinnlosen Nebenhandlungen und Hunden, trotzdem verheddert er sich etwas in den anfangs fast aufreizend gemächlichen Ermittlungen. So wird die Duellsituation letztlich nicht voll ausgereizt und bleibt dadurch etwas blass, ebenso wie das eher am Rande mitgenommene Thema Waffenschmuggel, das aufgrund der beiläufigen Abhandlung hier eher dazu angetan ist, privates humanitäres Engagement zu diskreditieren. Der Fokus liegt klar auf der Figur Lannert, seiner dunklen Vergangenheit und im Kontrast dazu seiner neuen Kuschel-Nachbarin, die sich immer noch nicht hat abschrecken lassen, und seinem neuen Kuschel-Team, denn bei der Stuttgarter Kripo benimmt man sich eher wie in einer Studenten-WG”, schreibt Heiko Werning auf der Fanseite tatort fundus.
Laut Frank Kober von der Märkischen Allgemeinen erwartet uns nichts Neues. “Puh, ganz schön heftig, was da Autor Holger Karsten Schmidt dem neuen Stuttgarter Kripo-Mann Lannert andichtet. Aber so richtig mag uns Zuschauern das nicht runterrutschen. Eben, weil es ein nur allzu häufig durchgekautes Muster ist. … Aber was Regisseur Elmar Fischer daraus macht, ist trotz dieser schwerfälligen Vergangenheitsbewältigung allemal sehenswert. Denn Richy Müller trägt die Last seiner Figur souverän bis ins Ziel. Ja, nach dieser Achterbahnfahrt der Gefühle trauen wir seinem Lannert jetzt alles zu.”