Stefan-Raab-Show FameMaker: The Voice of Germany in langweilig

17.09.2020 - 23:42 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Die FameMaker-Jury
ProSieben/Boris Breuer
Die FameMaker-Jury
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FameMaker dreht das Konzept von The Voice of Germany auf den Kopf: Die Jury sieht die Performances der Sänger, hört diese aber nicht. Eine witzige Idee, die aber nicht so richtig zünden will.

ProSieben, sind das nur Joko & Klaas und Stefan Raab? So richtig scheint sich der Sender im Show-Bereich nicht von diesen beiden Schwimmflügeln befreien zu wollen. Noch im Intro von FameMaker wird Raab als Erfinder der neuen Musikshow präsentiert. Er sitze sogar in der Regie und esse Chips, wie die bekannte Stimme aus TV total verkündet.

Dabei kann die rote Sieben durchaus auch auf eigenen Beinen stehen, wie sie mit The Masked Singer oder der Herz! Schlag! Show! bewiesen hat. Joko & Klaas machen fantastische Shows und Stefan Raab hat in seiner aktiven Karriere ebenfalls TV-Geschichte geschrieben.

Klare Meinung zu Stefan Raab im Video:

Wir müssen Stefan Raab hinter uns lassen
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Aber braucht es ihn hier für diese simple "The Voice of Germany, aber ohne Voice"-Idee? Denn so charmant die Idee auch ist, mehr als eine Rubrik bei TV total kann man damit kaum füllen. Es trägt sich leider nicht, es knallt einfach nicht.

FameMaker auf ProSieben: Sie waren stets bemüht

Man kann allen Beteiligten auf keinen Fall vorwerfen, dass sie sich keine Mühe geben. Die Jury um Carolin Kebekus, Teddy Teclebrhan und Luke Mockridge singt, strampelt und schreit sich einen ab, um bloß keinen Zweifel aufkommen zu lassen, dass das hier alles mega geil ist.

Alle drei sind Comedy und Musik erprobt, passen hier also wunderbar rein und wissen eh wie man entertaint. Aber so eine mitreißende Intensität, wie sie die Jury bei The Voice of Germany erreicht, entsteht hier irgendwie nicht.

Tom Neuwirth

Das gilt auch für Moderator Tom Neuwirth, der hier diesmal nicht als Dragqueen Conchita Wurst auf der Bühne steht. Seine Aufgabe besteht darin alle willkommen zu heißen, nach der Werbung "Hallo" zu sagen und im Halbdunkeln abseits der Bühne begeistert oder überrascht auf die Performances zu reagieren. Entweder seine Moderationstalente erschöpfen sich damit tatsächlich schon oder die Show will ihm nicht mehr zutrauen.

Stefan-Raab-Show FameMaker: Irgendwann hat man alles gesehen

Die Idee die Sängerinnen und Sänger nicht hören zu können und nur aufgrund der Performance entscheiden zu müssen, ob sie ins eigene Team kommen sollen, ist ja nicht schlecht. Die Jury muss beobachten, reagieren und witzig improvisieren. Da wird mal über das Outfit gelacht, der Song gemutmaßt oder die Gesangsqualität orakelt.

Nach drei Performances hat man dann aber eigentlich alles gesehen. Und der Kniff nutzt sich leider ziemlich schnell ab. Während die Performances bei The Voice of Germany sofort Emotionen auslösen und die Jury das auch noch verstärkt, herrscht hier eben erst mal Stille. Diese müssen Carolin, Luke und Teddy überspielen, was aber häufiger zu übertriebener Witzischkeit führt.

FameMaker: Gute Zutaten, langweiliges Gericht

Auf dem Blatt Papier scheint man bei FameMaker ausschließlich gute Zutaten zu haben: showerfahrene Jurymitglieder, die Liebe zur Musik, eine tolle Idee und ein liebevoller Umgang mit den Teilnehmern. Alles zusammen will aber einfach nicht so richtig zünden.

Keine Ahnung wie sich FameMaker über die insgesamt fünf Folgen tragen soll, wenn sich schon diese erste Folge als ziemlich zäh erwiesen hat. Warum immer diese Shows in XXL-Länge? Macht's doch kürzer, dann nutzt es sich vielleicht nicht ganz so schnell ab.

Den Willen und die Leidenschaft kann man allen Beteiligten nicht absprechen, aber das reicht halt nicht. Und was ist jetzt mit Stefan Raab? Der scheint nur noch als Qualitätssiegel zu dienen, um die Leute zum Einschalten zu bewegen. Dieses Siegel nutzt sich aber so langsam ab.

Wie fandet ihr die erste Folge FameMaker?

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