Star Wars vs Avatar: Zwei Mega-Franchises kämpfen um Weihnachten

13.08.2018 - 11:30 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Star Wars vs. AvatarWalt Disney/20th Century Fox
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Durch den Kauf von 21st Century Fox durch Disney befinden sich nun auch Star Wars und Avatar unter dem gleichen Dach. Besonders, was die Kinostarts im Dezember angeht, könnte es hier jedoch zu Interessenkonflikten kommen.

Der Kauf von 21st Century Fox durch Disney ist final. Da zu 21st Century Fox auch das Filmstudios 20th Century Fox und alle seine Sub-Unternehmen gehören, haben wir uns gefragt: Wird Disney Fox zerschlagen? Selbst wenn beide Hollywood-Giganten die Anzahl ihrer im Jahr veröffentlichten Produktionen zuletzt schon deutlich reduziert haben, dürften die einzelnen Kinostarts in Zukunft dicht bei dicht liegen und Gefahr laufen, sich gegenseitig zu kannibalisieren. Besonders spannend wird der Showdown im eigenen Haus zwischen zwei überaus populären wie lukrativen Marken werden: Star Wars und Avatar. Wir haben uns angeschaut, wie sich die unterschiedlichen und trotzdem sehr ähnlichen Franchises gegenseitig in den Weg kommen könnten, besonders im Hinblick auf den begehrten Dezember-Start.

Star Wars bringt im Dezember für den größten Geldregen

Zuerst wäre da Star Wars, beheimatet bei Lucasfilm, dem Studio, welches seit 2012 zu Disney gehört und seit 2015 jährlich für einen Blockbuster sorgt. Drei Mal infolge starteten diese im Dezember und passierten am weltweiten Box Office die Milliarden-Grenze. Mit über zwei Milliarden Dollar katapultierte sich Star Wars 7: Das Erwachen der Macht sogar auf Platz 3 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Der Sprung zu Avatar - Aufbruch nach Pandora ist dennoch ein gewaltiger: Rund 700 Millionen Dollar trennt die beiden Filme voneinander. Vom Dezember-Start hat Star Wars bisher ausschließlich profitiert, was besonders im Hinblick auf den Box Office-Misserfolg von Solo: A Star Wars Story im Mai deutlich wurde: Kein halbes Jahr nach Star Wars 8: Die letzten Jedi versuchte Lucasfilm vergeblich - auch gegen die hauseigene Konkurrenz - einen weiteren Star Wars-Hit zu landen.

Star Wars 7: Das Erwachen der Macht

Das Scheitern von Solo: A Star Wars Story hat zwar viele verschiedene Gründe, der Mai-Start dürfte ein entscheidender gewesen sein. Nicht umsonst planen Studios mit absoluter Sorgfalt ihre Veröffentlichungen im Terminkalender. Wenngleich Disney kurz zuvor mit Black Panther bewiesen hat, dass sich selbst ein unattraktiver Februar-Start in einen Milliarden-Regen verwandeln kann, ist Star Wars als Event vermutlich besser in der Weihnachtszeit aufgehoben. Dort kann der Vier-Quadranten-Blockbuster , also ein Film, der alle Zuschauer unabhängig ihres Alters und Geschlechts anspricht, sein ganzes Potential entfalten. So fühlen sich über die Feiertage nicht nur Fans zu einem Kinogang beflügelt, sondern auch Freunde und Familie. Nach Star Wars 9, der hierzulande am 19.12.2019 in den Kinos startet, besitzen zukünftige Star Wars-Kinofilme noch keinen konkreten Starttermin, obgleich sich einige in der Entwicklung befindet. Der Dezember wird für sie alle von Interesse sein.

Avatar und die Wiederholung eines Kino- und Box Office-Wunders

Auftritt Avatar: Knapp eine Dekade nach dem ersten Teil wurde James Camerons Megaprojekt offiziell mit vier Fortsetzungen bedacht, die auch gleich terminiert wurden - und zwar vier Mal im Dezember. 2020, 2021, 2024 und 2025 dürfen wir uns über Avatar 2, Avatar 3, Avatar 4 und Avatar 5 freuen. Das müssen wir uns vor Augen führen, um das Selbstvertrauen von Fox in die Marke zu begreifen. Denn selbst wenn der Franchise-Kick-off seinerzeit mit 2,7 Milliarden Dollar zum erfolgreichsten Film aller Zeiten aufstieg, hat die Reise nach Pandora (abseits der langen wie lohnenden Geschichten an Merchandise und Themenparks) im Kino bisher erst einmal funktioniert. Das Wunder der revolutionierten 3D-Technik, die in den letzten Jahren aufgrund von lieblosen Konvertierungen und undankbaren Preisaufschlägen nicht unbedingt als Bereicherung wahrgenommen wurde, lässt sich dieses Mal sicherlich nur bedingt wiederholen.

Avatar - Aufbruch nach Pandora

James Camerons Vision als Schöpfer einer einmaligen Filmreihe sollen an diesem Punkt gar nicht infrage gestellt werden. Vielmehr geht es darum, ob Avatar seine Dezember-Starts alle langfristig verteidigen kan, besonders dann, wenn die Fortsetzungen unter den finanziellen Erwartungen laufen. Gleichzeitig spricht Avatar eine noch größere Zielgruppe an als Star Wars, da sich der gelegentliche Kinogänger bedeutend einfacher in die überschaubare Geschichte hineindenken kann, anstelle von einem unüberschaubaren Kanon erschlagen zu werden. Abseits davon ist das Zelebrieren von Avatar als Event und Erlebnis bis heute unerreicht. Während Star Wars seit über 40 Jahren Generationen an Zuschauern verbinden, holte sich Avatar all diese Generationen auf einen Schlag ins Kino, mit dem Versprechen des ultimativen Filmmärchens, das den Mythos der großen Leinwand beispiellos für sich zu nutzen weiß.

Star Wars und Avatar müssen sich gegenüber Disney beweisen

Darüber hinaus findet sich Avatar inzwischen in einem merkwürdigen Zwischenraum, in dem Nostalgie genauso funktionieren könnte wie der in der DNA des Kinos verankerte Hunger nach der Fortführung einer geliebten Geschichte. Vielleicht ist es genau diese merkwürdige Mischung, die Avatar zum Verhängnis wird. Starttermine können natürlich jederzeit verschoben werden, sodass sich Star Wars und Avatar im Zweijahrestakt abwechseln könnten. Dennoch wollen vier Avatar-Sequels und (mindestens) vier bisher bestätigte Star Wars-Filme (Rian Johnson Trilogie und das Projekt von D.B. Weiss und David Benioff) ab 2020 die Leinwände erobern. Dabei geht es - trotz der millionenschweren Marken - einerseits darum, sich gegenüber Disney zu beweisen. Auf der anderen Seite steht Disney aber auch in der Verantwortung, eine Kinowelt zu schaffen, in der beide Franchises koexistieren können.

Was glaubt ihr, wie sich Star Wars und Avatar in Zukunft positionieren werden?

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