Sozialdrama Submarino ist Zumutung für den Zuschauer

15.02.2010 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Submarino
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Der Film Submarino von Thomas Vinterberg, der im Wettbewerb der Berlinale läuft, erzählt von zwei Brüdern, die nach dem Tod ihrer Mutter versuchen, zusammen ihre Drogenprobleme in den Griff zu bekommen. Die Kritiker überzeugt das nicht.

Gestern lief Submarino vom dänischen Regisseur Thomas Vinterberg im Wettbewerb der Berlinale. In dem Sozialdrama erzählt der Regisseur von zwei Brüdern, die sich nach einer schwierigen Kindheit aus den Augen verloren haben. Nach dem Tod ihrer Mutter sehen sich die Brüder, die beide mit Drogenproblemen zu kämpfen haben, wieder und versuchen gemeinsam einen Neuanfang. Die Kritiker sind von Submarino größtenteils alles andere als begeistert:

Die Berliner Morgenpost findet den Film „furchtbar traurig“, aber auch „furchtbar tröstend“. Thomas Vinterberg schaffe es, trotz des gezeigten Leids, „auf fast schon magische Weise, Submarino nicht im Elend versinken zu lassen.“

Martin Schmidtner von vorwaerts.de sieht in Submarino „quälende 1 ½ Stunden, die uns Thomas Vinterberg zumutet“. Angesichts des Elends auf der Leinwand sei „der Drang, das Kino zu verlassen“ oft „übermächtig“. Er findet allerdings auch rührende Momente, vor allem dann, „wenn hinter dem harten Nick oder dem immer wieder der Sucht verfallenden Vater des kleinen Martin die Bemühungen sichtbar werden, für andere Verantwortung zu übernehmen“. Dennoch sei es bis zum Ende „ein langer Weg, auch für’s Kinopublikum“.

Auch Thorsten Funke und Nino Klingler von critic.de sind nicht überzeugt: Submarino ziehe sich „ziemlich in die Länge“, außerdem habe Thomas Vinterberg für die im Film portraitierte Unterschicht „nicht so ein gutes Auge wie für die gut betuchte Familie in Das Fest “. „Der unbedingte Wille zur absoluten Trostlosigkeit“ führe zu einem „Sammelsurium an schlimmen Dingen“, so dass letztlich ein „Multi-Plot“ entstehe, der „nur mühsam zusammengehalten wird“.

Noch härter geht Ekkehard Knörer vom Perlentaucher mit dem Film ins Gericht: Der Film sei nicht nur „eine Zumutung“, sondern auch „mächtig stolz darauf, eine Zumutung zu sein, darauf, seine Figuren und seine Zuschauer so richtig tief in die Scheiße tunken zu können.“ Diesen Stolz findet Knörer „zum Kotzen“. Insgesamt biete Submarino „Miserabilismusporno erster Kajüte“

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