Vadim Yusov war einer der erfolgreichsten Kameramänner Russlands. Seine Zusammenarbeit mit Andrei Tarkowski bescherrte Vadim Yusov eine große Filmkarriere, an mehr als 20 Filmen war er beteiligt und von Kritikern wurde seine Arbeit stets gelobt. Vadim Yusov wurde 1929 in der Nähe von St. Petersburg geboren. Zunächst arbeitete er in einer Metallfabrik, studierte anschließend an dem renommierten Gerassimow-Institut für Kinematographie in Moskau. Nach seinem Abschluss der Filmhochschule lernte er den jungen Regisseur Andrei Tarkovsky kennen, der ihn bat, bei seinem Film Die Straßenwalze und die Geige die Kameraarbeit zu übernehmen.
Dies war der Beginn einer engen professionellen Zusammenarbeit, die jedoch auch durch künstlerische Differenzen bestimmt war. Die Filme Iwans Kindheit, Andrej Rubljow und Solaris folgten. Bereits bei ihrer zweiten Kollaboration Iwans Kindheit begannen die beiden Filmemacher unterschiedliche Ansichten bei der Arbeitsweise zu haben. Tarkovsky hatte ständig Ideen und Vorstellungen, die nach Yusovs Aussage in ihrer Form nicht realisierbar waren. Diese Grenzen wollte Tarkovsky jedoch nicht einsehen und ein Disput über das filmisch Mögliche entstand. Bei ihrer letzten Zusammenarbeit, dem Film Solaris, eskalierten die Meinungsverschiedenheiten dann endgültig. Vadim Yusov lehnte es danach ab, für Andrei Tarkovskys nächsten Film Der Spiegel nochmals mit ihm zusammen zu arbeiten.
Vadim Yusov arbeitete in den nachfolgenden Jahren unter anderem mit den russischen Regisseuren Georgi Daneliya und Iwan Dykhovichny mehrfach zusammen. Auch wenn Vadim Yusov bis 2010 weiter als Kameramann tätig war, verdingte er sich vor allem in den vergangenen letzten Jahren als Dozent für Kameraleitung am Gerassimow-Institut für Kinematographie.
Vadim Yusov verstarb am 23. August 2013 im Alter von 84 Jahren.