So bringt ein Cheat-Skandal die Profi-Szene durcheinander

26.11.2014 - 11:15 Uhr
Counter-Strike: Global Offensive
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Cheater sind in Online-Spielen schon lange nichts Neues mehr, besonders brisant wird die Thematik im Zusammenhang mit eSport. Die Counter-Strike-Szene bekommt das nun am eigenen Leib zu spüren.

Mit VAC hat der Steam-Betreiber Valve zwar mittlerweile ein ziemlich gutes Anti-Cheat-Werkzeug in petto. Nichtsdestotrotz treiben noch jede Menge Mogel-Tools ihr Unwesen in Call of Duty und Co. Auch der Online-Hit Counter-Strike: Global Offensive wird offenbar von Cheatern heimgesucht, nun ist sogar die sehr große eSport-Szene davon betroffen.

Angefangen  hat alles damit, dass der deutsche CS: GO-Profi Simon Beck alias smn durch die E-Sports Entertainment Association wegen Cheatings gebannt wurde. Er wurde also nicht durch VAC erwischt, was Valve etwas stutzig machte. Daraufhin hat der Konzern an dem Programm gefeilt und prompt stellte sich heraus, dass eine Vielzahl von Counter-Strike-Spielern ebenfalls diese Software im Hintergrund laufen ließen, die ähnlich wie ein Aimbot funktioniert, also das Zielen auf Gegner automatisiert, und durch den Steam Workshop in Umlauf gebracht wurde.

Es dauerte nicht lang, bis auch größere Namen der Szene bei der Verwendung solcher Tools erwischt wurden, unter andere Hovik Tovmassian alias KQLY und Gordon Giry alias SF. Beide Spieler sind bei renommierten Teams unter Vertrag, was das Ganze ziemlich brisant macht. Hinzu kam dann, dass Beck (siehe oben) eine von ihm zusammengestellte Liste veröffentlichte, die die Namen von weiteren vermeintlichen Cheatern enthält. Demnach würden knapp 40 Prozent aller professionellen Spieler Cheats und Hacks benutzen, um sich in Counter-Strike einen Vorteil zu schaffen. Sowohl KQLY als auch SF haben außerdem mittlerweile die Benutzung solcher Software zugegeben und sich entschuldigt.

Diese Situation ist vor allem zum jetzigen Zeitpunkt sehr ungünstig, denn am Wochenende wartet mit der Dreamhack eines der wichtigsten eSport-Events auf Fans. Die Veranstalter erklärten bereits, dass sie dahingehend besondere Maßnahmen ergreifen werden, damit ein Cheat-Debakel ausgeschlossen werden kann. Aber selbst ohne das ist die CS:GO-Szene ziemlich aufgebracht, so wurde beispielsweise eine Website  ins Leben gerufen, die genaustens über aktuelle Bans informiert.

Zwar zeugen diese Vorfälle – wie auch jüngst dieses Beispiel  – von reichlich Unprofessionalität in der Szene, auf der anderen Seite sind sie aber auch ein Zeichen dafür, dass Videospiele mittlerweile zum echten Sport geworden sind, hinter dem weit mehr als nur Kinder mit zu viel Zeit stecken.

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