Sharknado - Hai-Fun im Haifun

01.02.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Mit Hai-Puns und Haipunen.
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Mit Hai-Puns und Haipunen.
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In unser Haifischbecken der gefeierten Kommentare landet diese Woche das minutiöse Protokoll eines stürmischen Fernsehabends mit einem nicht mehr ganz so gehaimen Gehaimtipp.

Im Kommentar der Woche versuchen wir jede Woche einen eurer zahlreichen Kommentare zu feiern, egal ob kurz oder ausführlich, als Hai…ku, alt oder neu, zu einem hai…ßen Star, einem Gehai…mtipp oder dem hai…ligen Gral des Films, einer Serie oder einer News – die Voraussetzungen, um in die Hai…Society unserer Kommentare der Woche aufgenommen zu werden, kann theoretisch jeder Kommentar erfüllen. Wenn ihr über einen gestolpert, oder euch ein Kommentar, der euch besonders gut gefallen hat, in den Hintern gebissen hat, schlagt ihn uns vor, am besten per Nachricht wie auch diese Woche.

Der Kommentar der Woche
Hai…ße Schai…ße beim hai…meligen TV-Abend: moviee schaut sich Sharknado – Genug gesagt! an, einen schwer erträglichen Hai-Witz, und protokolliert das Geschehen:

Eine filmische Gräte kommt selten allein – Chronologie eines SchleFaz-Filmabends im Hai-End Premium TV:

21.37 Uhr: Nach einer anstrengenden Woche schalte ich das Fernsehgerät ein, um mich schon mal auf einen TV-Abend der Superlative einzustimmen. Es ist der 10. Januar, der Tag, den Tele 5 schon seit November letzten Jahres mit der Free-TV-Premiere von ‘Sharknado’ bewirbt. Um mich auf die Qualität der Asylum-Gurke einzustellen, schau ich mir auf RTL 2 kurz ‘Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen’ an. Noch eine halbe Stunde bis ‘Hailight – Biss zum Morgengrauen’.

22.09 Uhr: Es geht los! Kalkofe und Rütten, die mich in der SchleFaz-Reihe heute Abend begleiten werden, warnen das diese meeresbiologische Doku-Dramedy an der einen oder anderen Stelle in Punkto Realismus mal ein Auge zudrückt. Dennoch sei ‘Sharknado’ ein erschütternd realistisches Spiel mit den Urängsten der Menschheit. Wer hat sich denn noch nicht gefragt, was wäre, wenn ein Tornado voller Haie auf seine Heimatstadt zurasen würde? Der Film startet dann, wie fast alle dieser Art, mit heißen Bikini-Babes am Strand und Witzen, die so flach wie der Wasserpegel der Nordsee bei Ebbe sind.

22.42 Uhr: Die erste Werbepause kündigt sich an. Ohne Reklame wäre der Film über die gesamte Dauer wohl auch nicht durchzustehen. Die Haie haben bereits erste Opfer gefordert. Wir gedenken zahlreichen Bikini-Schönheiten.

22.49 Uhr: Bevor es mit dem Film weitergeht, erklärt uns Kalkofe, wie man Haie bevorzugt töten sollte. Sehr effektiv sei es, dem mörderischen Riesenhai einen Billiardstock in den Kopf zu rammen oder ihm eine zufällig des Weges rollende Sauerstoffflasche ins Maul drücken und diese dann kurz darauf mit einer Schusswaffe zur Explosion zu bringen. Am wirkungsvollsten sei aber, dem Hai mit einem Barhocker eins über die Rübe zu ziehen. Nach dieser kurzen Lehrstunde in Sachen Meeresbiologie und Selbstverteidigung geht es schließlich weiter.

22.58 Uhr: Mittlerweile sind die Haie schon überall: In der Luft, in den Häusern, im Swimmingpool, in der Kanalisation und auch das Wasser in den Straßen färbt sich bereits rot. Unsere vier Protagonisten merken zudem an, dass sie dachten, Aliens, Zombies, die Pest oder Meteoritenschauer würden für das Ende der Welt sorgen – nicht Haie. Auch die Sätze unseres Hauptdarstellers werden nicht intelligenter: „Ich hasse Haie. Ich komme nämlich aus Wyoming“.

23.22 Uhr: Wieder steht eine Werbepause an. Ich traue mich aber nicht auf Toilette zu gehen, da auch dort Haie lungern könnten.

23.27 Uhr: Auch Kalkofe („Der Regisseur hat soviel Ahnung, wie gebratene Schweine vom Flamenco tanzen“) und Rütten hat das Grauen auf dem Bildschirm sichtlich mitgenommen.

23.34 Uhr: Dann tritt der Sharknado in seiner ganzen Breite erstmals so richtig in Erscheinung. Gerade außer Gefahr, meint Ian Ziering: „Wir warten einfach, bis Haie wieder auf uns herabregnen. Nur sollten wir dann stärkere Waffen haben als Schlagstöcke“ – und greift kurz darauf zur Kettensäge. Sein Sohn schlägt vor, Bomben zum Temperaturausgleich (?) in den Tornado zu werfen. Für unsere vier Hobbywissenschaftler eine geniale Idee. Dann folgt der besondere Service ‘Sharknado erklärt die Welt’: „Warum steht denn ein Altersheim direkt am Flughafen?“ – „Weil alte Menschen nicht so gut hören“. Nach einer DSDS-typischen Kindheitstraumata-Schicksalsgeschichte sind meine Nerven fast am Ende.

23.54 Uhr: Sind weitere strunzdämliche Dialoge („Benzin ist ausgelaufen“ – „Dann reparier es“ – „Es läuft immer noch aus“) durchgestanden, geht es in eine weitere wohlverdiente Werbepause.

23.59 Uhr: Peter Rütten schlägt vor, dass man ‘Sharknado’ beim Katastrophenschutz und in Schulen zeigen sollte um sich gegen solche grausamen Bestien hinreichend wehren zu können. Mit einem kräftigen ‘Fuck You’ gegen die Haie stimmt uns Kalkofe auf einen Showdown der Superlative ein.

00.05 Uhr: Das Finale beginnt! Während Ian Ziering mit einer Knarre Haie aus dem Tornado schießt, fliegt sein Filmsohn mit einem Hubschrauber mitten in den Tornado hinein um die Bombe zu platzieren. Als das geschafft ist, geht die Bombe hoch und die Haie regnen vom Himmel. Ian Ziering wird währenddessen vom Hai gefressen, kann sich aber mithilfe einer Kettensäge aus dessen Magen befreien und bringt zudem seine halbverdaute Freundin Nova mit. Lecker.

00.21 Uhr: Es ist vollbracht, der Film ist zu Ende. Kurz darauf meint Kalkofe, dass er inbrünstig hoffe, dass uns niemals ein solcher Haifun aufsuchen wird. Ich persönlich hätte da nichts gegen. Auch einem Spiderstorm oder Dinotwister wäre ich nicht unbedingt abgeneigt. Sharknado war jedenfalls ein – Achtung Wortspiel – Haidenspaß.

00.26 Uhr: Im Programm folgt: Sharknado – Das Bonus-Material. Eigentlich wollte ich mir nie im Leben das Making-of einer Asylum-Produktion anschauen und als sich die Verantwortlichen nach den noch halbwegs lustigen Outtakes die Arbeit an dem Streifen auch noch schönreden („It was so hard. So difficult. So challenging.“) kann ich nicht mehr anders als abzuschalten. Morgen warten schließlich schon die ‘Sandsharks’ auf mich. Jetzt geht’s aber erstmal in die – Achtung – Haia.

Den Kommentar findet ihr übrigens hier.

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