Birgit Amberg (Lisa Martinek) kommt hinter das Verhältnis ihres Ehemanns Frederik (Uwe Ochsenknecht) mit Ilona Weber (Nina Proll). Sie überrascht Frederik in dem Liebesnest der beiden und stößt ihn in einem Wutanfall aus dem Fenster, woraufhin er im Koma landet. Zur selben Zeit verwickelt Ilona ihren Mann Jürgen (Johannes Krisch) in einen tödlichen Autounfall und begeht (das ist der Clou) in dem von Birgit geklauten Wagen Fahrerflucht. Zwei Kommissare (Sophie Rois und Max von Thun) ermitteln die jeweiligen Fälle. Erstere hat sich komplett dem Fall verschrieben und arbeitet verbissen an einer Auflösung, während zweiterer nicht mehr klar denken kann, da er zu sehr von seiner Verdächtigen hingerissen ist. Zufällig lernen Birgit und Ilona sich kennen. Sie wittern beide, dass der jeweils andere hervorragend für ein Alibi geeignet wäre. Die Vertuschung scheint zu funktionieren, bis Frederik plötzlich aus dem Koma erwacht.
Böses Erwachen scheint so konstruiert, dass der Zuschauer ohne weiteres Sympathien für die beiden weiblichen Täter empfindet. Dabei dürfte der Fakt, dass es sich bei den Tätern um Frauen handelt, nicht unerheblich sein. Ihre Opfer sind ja schließlich nur die durchschnittlichen, selbstgerechten und ausnutzenden Männer, die ihr Schicksal ohnehin nicht besser verdient haben.
Der Film ist nach Tod eines Keilers bereits der zweite tragikomische Thriller von Autor Detlef Michel und Regisseur Urs Egger. Er lebt vor allem von Uwe Ochsenknecht als beziehungsunfähigem Fremdgeher und den beiden Kommissaren. Weniger nachvollziehbar ist für den Zuschauer auf den ersten Blick wohl das Anbahnen einer Freundschaft zwischen den beiden so völlig unterschiedlichen Täterinnen. Böses Erwachen ist laut der Berliner Morgenpost im Ganzen geschickt konstruiert und sehenswert. Es ist nur diese Gratwanderung zwischen Thriller und Komödie, die manchmal etwas unentschlossen wirkt.
Im Musical Hairspray ist Uwe Ochsenknecht derweil außerdem als korpulente Dame namens Edna zu sehen. Von daher ist die Rolle als notorischer Schürzenjäger in Böses Erwachen wohl eine gute Methode, seine Männlichkeit zurück zu gelangen.