Scarlett Johansson muss nun Babysitten

12.08.2008 - 14:00 Uhr
Scarlett Johansson in Nanny Diaries
Central Film
Scarlett Johansson in Nanny Diaries
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In Nanny Diaries wird die Welt der Reichen Manhattans karikiert.

Annie Scarlett Johansson kommt nach New York, jung, naiv und optimistisch. Doch ihr erstes Bewerbungsgespräch läuft überhaupt nicht gut: Auf einmal steht die College-Absolventin da, ohne Job in der teuren Stadt. Also übernimmt sie einen, von dem sie nicht geträumt hat: Annie wird die Nanny von Grayer, dem 5-jährigem Spross einer Wohlstandsfamilie von der Upper East Side. Der Reichtum der Familie wirkt anfangs beeindruckend auf das Mädchen aus der Provinz, aber bald entdeckt sie: Einiges stimmt nicht mit diesen Menschen.

Auf dem Ernährungsplan des Jungen steht vorzugsweise Tofu-Burger, spielen mit anderen Kindern ist gar nicht drin und Gute-Nacht-Lieder gibt es auf Französisch: Früh übt sich, wer ein reicher Mann werden soll. Der Vater Paul Giamatti ist natürlich Top-Manager, mit einem Alkoholproblem und diversen Affären geplagt. Die Mutter Laura Linney verschafft sich Luft durch ihre Konsumsucht oder mit Depressionsanfällen, Zeit für ihr Kind hat sie neben Yoga, Frauengruppen, Shopping usw. usf. sowieso nicht. Beide sind wahrlich keine Parade-Eltern, sie sind beziehungsunfähig, egomanisch, versnobt und arrogant herablassend. Annie schaut als analytisch denkender Mensch gebannt auf diese skurrile Welt der Superreichen, auf ihre Rituale und Verhaltensweisen.

Nanny Diaries entstand nach dem Bestseller “Die Tagebücher einer Nanny” von Emma McLaughlin und Nicola Kraus, der genüsslich das Verhalten der Superreichen aufs Korn nimmt. Das Regie-Paar Shari Springer Berman und Robert Pulcini hat die Vorlage in Szene gesetzt. Bekannt wurden beide durch die Komödie American Splendor, einem kleinen, aber feinen Independent-Film über den etwas anderen Comic-Zeichner Harvey Pekar. 2003 erhielten sie dafür sogar eine Oscar-Nominierung für das Beste Drehbuch und beim Sundance Festival den Großer Preis der Jury.

Ihre aktuelle Komödie Nanny Diaries seziert auf komödiantische Art die Gebräuche der Upperclass von New York, eines Volksstammes, der seine ganz eigenen Regeln hat, die wir von der anderen, weniger gut betuchten Seite, nicht immer verstehen. Der anthropologische Ansatz des Lustspiels wird besonders durch die drei brillanten Hauptdarsteller getragen: Scarlett Johansson beweist einmal mehr, dass sie auch in komödiantischen Rollen überzeugen kann, Paul Giamatti ist ein makelloser Fiesling und besonders Laura Linney überzeugt als überzogene und eiskalte Manager-Gattin. Wer eine moderne Mary Poppins sehen will, der sollte sich den Film nicht entgehen lassen! Ab Donnerstag ist er im Kino: Wo Ihr ihn sehen könnt, findet Ihr im Kinoprogramm heraus.

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