Robert De Niro: Das ist der Name eines Perfektionisten, eines Chamäleons, eines Mannes mit dem sogenannten “razorblade smile” – einem Lächeln, das hundertmal tiefer geht als ein simpler Ausdruck von Freundlichkeit. Er ist einer der wichtigsten Charakterschauspieler des Kinos. Mit seinen Darstellungen vielschichtiger und obskurer Gangstertypen hat er sich in der Filmwelt einen Namen gemacht, kann aber auch in unzähligen anderen Rollen glänzen. Der überzeugte Method Actor lebt für die Dauer der Dreharbeiten ein komplett fremdes Leben, und das bei jeder Rolle. Außerdem blickt er auf zwei Academy Awards, eine lange Produzentenkarriere, ein mittlerweile renommiertes Filmfestival (Tribeca Film) und zwei eigene Regie-Filme zurück. Selten gibt Robert De Niro Interviews und noch weniger wissen wir über sein Privatleben.
Nun wird Robert De Niro Jury-Präsident beim kommenden Filmfestival Cannes, welches vom 11. bis 21. Man 2011 wieder die Filmwelt an die französischen Côte d’Azur lockt. Das wird nicht einfach, meint der Gangster vom Dienst. Immerhin war er aber bereits mit acht Filmen beim Filmfestival Cannes vertreten, kennt sich also mit den Geflogenheiten aus. Zweimal konnte er mit seinen Filmen sogar die Goldene Palme nach Amerika entführen. 1976 gelang ihm dies mit seiner Meisterleistung in Taxi Driver und über diesen Klassiker von Martin Scorsese müssen wir kein Wort mehr verlieren. 10 Jahre später gelingt ihm mit dem Film The Mission von Roland Joffé das gleiche. Hier spielt Robert De Niro den Pater Rodrigo Mendoza, der seinen Seelenfrieden in einer brasilianischen Mission findet. Als die Christen aber den Kolonialinteressen im Wege stehen, hilft er den Indígenas im Widerstand.
Wir können nur hoffen, dass mit Robert De Niro als Jury-Präsident beim Filmfestival Cannes auch ähnlich gute Filme ihren Weg in den Wettbewerb finden. Aber ersteinmal ist die Berlinale dran. Sie startet bereits am 10. Februar. Wir sind gespannt auf das Film-Festivaljahr 2011.