Seit dem vergangenen Juni dieses Jahres ist es sehr ruhig um Kelly Marie Tran geworden. Der Grund dafür ist, dass die Darstellerin aus Star Wars 8: Die letzten Jedi in diesem Monat sämtliche Posts auf ihrem Instagram-Profil gelöscht hat. Vorangegangen ist dieser Entscheidung ein langfristiger Prozess, bei dem die Schauspielerin seit dem Erscheinen des Blockbusters immer wieder Opfer von persönlichen Beleidigungen wurde, die rassistischer und sexistischer Natur waren. Der Vorfall ließ sich exemplarisch für eine Star Wars-Fangemeinde anführen, die von großen Problemen in den eigenen Reihen geplagt wird. In einem Gespräch mit der New York Times äußerte sich Tran nun erstmals seit der Löschung ihrer Instagram-Posts und sprach darüber, wie es ihr im Umgang mit den Star Wars-Fans ergangen ist, von denen sie so sehr angefeindet wurde.
So wurde Kelly Marie Tran von den rassistischen Äußerungen der Star Wars-Fans getroffen
Im Interview mit der New York Times sagte Kelly Marie Tran, dass der geballte Hass sie so stark getroffen hätte, dass sie sich irgendwann selbst die Schuld gegeben hat:
So sehr ich es hasse, es zuzugeben, fing ich an, mich selbst zu beschuldigen. Ich dachte: 'Oh, vielleicht, wenn ich dünner wäre oder wenn ich meine Haare wachsen lasse und am schlimmsten, wenn ich nicht asiatisch wäre.' Monatelang ging ich durch eine Spirale des Selbsthasses in die dunkelsten Winkel meines Geistes, Orte, an denen ich mich auseinander gerissen habe, wo ich ihre Worte über mein Selbstwertgefühl stellte.
An einem gewissen Punkt realisierte die Schauspielerin, dass sie Lügen von mehreren Seiten ausgesetzt war:
Ich wurde einer Gehirnwäsche unterzogen, um zu glauben, dass meine Existenz auf die Grenzen der Zustimmung einer anderen Person beschränkt war. Ich war dazu gebracht worden, zu denken, dass mein Körper nicht mein eigener war, dass ich nur dann schön war, wenn jemand anderes es glaubte, ungeachtet von meiner eigenen Meinung. Mir wurde es wieder und wieder erzählt: von den Medien, von Hollywood, von Firmen, die von meiner Unsicherheit profitierten und mich manipulierten, damit ich ihre Kleidung, ihr Make-up, ihre Schuhe kaufen konnte, um eine Leere zu füllen, die von ihnen zuerst erzeugt wurde.
Diesen Wunsch äußerte Kelly Marie Tran für ihr zukünftiges Leben
Mit Blick auf ihre Zukunft äußerte Kelly Marie Tran abschließend eine ganz klare Vorstellung, in welcher Welt sie gerne leben würde:
Ich möchte in einer Welt leben, in der Kinder mit anderen Hautfarben nicht ihre ganze Jugend damit verbringen, weiß sein zu wollen. Ich möchte in einer Welt leben, in der Frauen nicht auf ihre Erscheinung, ihr Handeln oder ihre allgemeine Existenz überprüft werden. Ich möchte in einer Welt leben, in der Menschen aller Rassen, Religionen, sozioökonomischen Klassen, sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Fähigkeiten als das angesehen werden, was sie schon immer waren: Menschen.
Was haltet ihr von den Äußerungen von Kelly Marie Tran?