Quentin Tarantino wollte schon vor 24 Jahren seinen liebsten Marvel-Superhelden verfilmen (und drehte stattdessen einen Kultfilm)

07.09.2024 - 15:00 UhrVor 4 Monaten aktualisiert
Pulp FictionMiramax
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Quentin Tarantino ist heute eine Regie-Legende. Nach Reservoir Dogs war Pulp Fiction der Film, der ihn im großen Stil berühmt machte. Ursprünglich wollte er einen Marvel-Film drehen.

Dass Quentin Tarantino ein großer Fan des 70er-Jahre Kinos ist, dürfte kein großes Geheimnis sein. In dieser Zeit sind viele Filme entstanden, deren Einfluss auf seine Werke unübersehbar sind. Tarantino hat aber auch einige Comics gelesen. Und einen Marvel-Helden hat er so gefeiert, dass er ihm beinahe einen Film geschenkt hätte.

Quentin Tarantino wollte einen Luke Cage-Film drehen

Als The Hateful Eight veröffentlicht wurde, sprach Yahoo Movies  mit Quentin Tarantino. Sie fragten ihn unter anderem, was er von Luke Cage hält, der im selben Jahr – 2016 – seine eigene Serie bei Netflix bekommen hatte. Tarantino geriet ins Schwärmen über die Comic-Vorlage:

Ich bin ein Riesen-Fan. Ich habe sogar darüber nachgedacht, nach Reservoir Dogs einen Luke Cage-Film zu machen. Aber stattdessen habe ich Pulp Fiction gemacht. Also ich denke, ich habe mich richtig entschieden.

Wenn man sich den Erfolg und die kulturelle Bedeutung von Pulp Fiction ansieht, kann man dem Mann nur recht geben.

Andererseits feierte Marvel mit Blade 1998 einen großen Kino-Erfolg und mit den X-Men wurde die große Welle der Comic-Filme losgetreten. Wenn Luke Cage der erste große Marvel-Blockbuster gewesen wäre, wäre Tarantino heute vielleicht auch als der Mann bekannt, der die Welle der Comic-Filme losgetreten hätte. Wir werden es nie erfahren.

Erst 2016, also 24 Jahre nach Tarantinos Absage an den Stoff, kam Luke Cage als Marvel-Serie zu Netflix. Die Hauptrolle übernahm Mike Colter (Evil).

Tarantino hätte den Comic für seinen Film nicht verändert

Tarantino wurde auch gefragt, was er sich von der Netflix-Adaption seines Helden erhofft hatte. Seine Erwartungen seien aber nicht allzu hoch gewesen. Er war ein großer Fan der Original-Comics aus den 70ern und wollte ihn gerne so in Erinnerung behalten.

Um ehrlich zu sein bin ich vielleicht eine der Nervensägen, weil ich die Art und Weise, wie die Figur in den 70er Jahren dargestellt wurde, so sehr liebe. Ich bin nicht wirklich offen für ein Umdenken darüber, wer er ist. (...) Es war wirklich der Versuch von Marvel, einen Blacksploitation-Film in einem ihrer Superhelden-Comics zu inszenieren. Und ich denke, sie haben es getroffen. Sie haben es absolut getroffen.

Wenn es nach Tarantino gegangen wäre, hätte er lediglich das erste Kapitel, also die Origin-Story von Luke Cage, als Skript umgeschrieben und dann den Comic eins zu eins umgesetzt.

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