Product Placement & Morgan Spurlock als Werbetafel

26.03.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Morgan Spurlock verkauft sich...
Snoot Entertainment
Morgan Spurlock verkauft sich...
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Ohne Product Placement wären viele der größten Hollywood-Blockbuster niemals möglich gewesen. Werbung ist überall, doch wie genau kommt sie in den Film? Filmemacher Morgan Spurlock wirft einen Blick hinter die Kulissen.

Werbung ist überall, an Hauswänden, in Zeitschriften, auf Autos, im Internet und natürlich auch im Fernsehen. Doch vor allem im letzten Medium eröffnet sich der Werbung oder den Werbenden eine Bandbreite an Möglichkeiten. Nicht nur in offensichtlichen Werbespots werden Produkte umworben, auch in Filmen sind wir den Produkten von Konzernen ausgesetzt. Wenn es gut gemacht ist, fällt Product Placement nicht unangenehm auf. Doch es gibt mehr als genug Beispiele, in denen uns ein Produkt direkt unter die Nase gehalten wird und dann auch noch ohne Sinn für den Film beworben wird. Mit der Platzierung von Marken und – abwertend gesagt – Schleichwerbung beschäftigt sich auch der Dokumentarfilmer Morgan Spurlock in seinem neuesten Werk The Greatest Movie Ever Sold. Wie funktioniert Product Placement? Welchen Einfluss haben die gezeigten Firmen auf den Film? Diese Fragen und mehr werden bei diesem Projekt nicht nur für den Zuschauer beantwortet.

Morgan Spurlock wurde durch seinen dokumentarischen Selbstversuch in Super Size Me berühmt, als er sich einige Wochen ausschließlich von McDonald’s Produkten ernährte. Auch für seinen neuen Film stellt er sich praktisch selbst zur Verfügung und versucht als Filmemacher, seinen Film finanzieren zu lassen, natürlich nur durch Product Placement. Wir begleiten ihn also in die Welt der Werbung, in der mit einem Handschlag über unvorstellbar hohe Summen entschieden wird und Knebelverträge aufgesetzt werden, die gefährlich sein können wie Minenfelder. Eine Welt, in der Kunst nicht viel Wert ist, solange sie sich nicht zum Instrument der Industrie umfunktionieren lässt.

Trotz der teils erschreckenden Fakten, mit denen der Film uns konfrontiert, verurteilt er die Welt hinter den Kulissen nicht. Mehr als ein Bewusstsein für diese Maschinerie kann und will der Film auch nicht wecken. Immerhin wird Product Placement schon seit 1930 praktiziert. Es ist der effizienteste Weg für Regisseure, ihre Filme so kostengünstig wie möglich umzusetzen. Der Film It Pays To Advertise zeigte der Industrie neue Verdienstmöglichkeiten mit diesem Medium auf. Ein oft angebrachtes Beispiel für die Wichtigkeit von Produktplatzierungen in Filmen ist James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag mit Pierce Brosnan. Hier wurden durch diese Art der Werbung knapp 120 Millionen Euro erwirtschaftet. Ungefähr 20 Marken waren letztendlich im Film zu sehen, allen voran verschiedene Autos des Herstellers Ford.

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