Peter Jackson verteidigt seinen 48-fachen Hobbit

30.04.2012 - 09:10 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Peter Jackson versteht die Kritik am neuen Format, mahnt aber zur Offenheit.
Universal
Peter Jackson versteht die Kritik am neuen Format, mahnt aber zur Offenheit.
150
13
Am vorletzten Wochenende sorgte eine Veranstaltung auf der CinemaCon für Kontroverse. Peter Jackson stellte 10 Minuten aus Der Hobbit vor. Die negative Reaktion auf die 48 Frames pro Sekunde versteht er, tut sie aber gleichzeitig ab.

Wie letzte Woche schon klar wurde, sieht Der Hobbit: Eine unerwartete Reise von Peter Jackson ganz anders aus, als wir es von Fantasy-Filmen, von Filmen überhaupt, gewohnt sind. Für seinen neuen Film verließ sich Peter Jackson nicht auf althergebrachte Technologie, sondern setzte Kameras mit einer Framerate von 48fps ein. Mit 48 Bildern pro Sekunde entsteht ein sehr viel detaillierteres und klareres Bild. Doch wer einen HD-Fernseher und Blu-Ray-Player besitzt weiß, dass ein zu klares Bild auch schaden kann. Bei einer 10-minütigen Demonstration auf der CinemaCon verglichen Journalisten den Look von Der Hobbit mit TV-Produktionen. In einem Interview mit The Hollywood Reporter verteidigte Peter Jackson nun seine Entscheidung für das hochauflösende Format.

Ein großer Teil der Kritik ging darauf ein, dass es anders ist. Nun, ja, das ist es natürlich. Aber ich denke, dass es das letzten Endes auf eine gute Art und Weise ist, besonders für 3D, besonders für epische Filme und Filme, die versuchen, den Zuschauer in die Erfahrung der Geschichte einzubinden. In der Presse wurden eher die negativen Reaktionen auf die Vorführung betont. Tatsächlich applaudierte aber ein großer Teil wegen des Detailreichtums der Aufnahmen. Doch die wichtigsten Magazine wie /Film oder Ain’t It Cool News fanden auch negative Worte und heizten so die Fans auf, die die Preview gar nicht zu Gesicht bekommen hatten. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise sehe nicht wie Kino aus, meinten sie. Peter Jackson sieht das anders.

Als Industrie stecken wir momentan ein wenig in der Patsche; Jugendliche denken, es wäre ok, einen Film auf ihrem iPad zu schauen. Zu postulieren, dass wir bei dem bleiben sollten, was wir kennen [24 fps], ist meiner Meinung nach ein etwas engstirniger Blick auf die Dinge, wenn wir als Industrie einem zurückgehenden Publikumsandrang gegenüberstehen. Wir müssen das Kino lebhafter, involvierender gestalten – wie etwas, dass die Leute dazu antreibt, für diese Erfahrung zurückzukommen. Trotz dieser Ansicht kann er die Reaktionen auf die Präsentation verstehen. Man braucht eine gewisse Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Zehn Minuten sind etwas marginal, wahrscheinlich brauchte es etwas mehr. Ein weiterer Problemfaktor ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass es sich um einen Haufen von teilweise schnell zusammengeschnittenen Clips und Montagen handelte. Das ist eine andere Erfahrung, als das Entfalten eines Charakters und einer Geschichte zu sehen.

Aus diesem Grund wird es höchstwahrscheinlich keinen Trailer in 48 fps geben. Die Reaktionen auf die hohe Auflösung könnten in dem kleinen Format zu negativ sein. Werden wir uns also erst im Kino von Peter Jacksons visueller Vision überzeugen können? Wenn ja, ist das erst am 13. Dezember 2012 möglich.

Was denkt ihr? Übertreibt die Film-Blogosphäre mit ihrer Reaktion? Oder begeht Peter Jackson einen Fehler?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News