In Quentin Tarantinos Schaffen verstecken sich nicht nur zahlreiche Verweise auf die Geschichte der bewegten Bilder. Auch musikalisch haben seine Filme einiges zu bieten. Das Besondere dabei ist: In den seltensten Fällen arbeitet Quentin Tarantino mit neu komponierten Werken. Stattdessen greift er auf bereits existierende Songs und Kompositionen - also auf Source Music - zurück.
Damit gelingt es Quentin Tarantino, unterschiedliche, mitunter widersprüchliche Einflüsse in seinem Schaffen zu vereinen. Zum Kinostart von Once Upon a Time ... in Hollywood haben wir einen Streifzug durch seine Filmografie unternommen und die besten musikalischen Momente in seinen Filmen für euch herausgesucht, angefangen bei Reservoir Dogs über Kill Bill bis hin zu The Hateful Eight.
Platz 17: Kill Bill: Vol. 1 - Twisted Nerve von Bernard Herrmann
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Bernard Herrmanns Stück Twisted Nerve aus dem gleichnamigen Film von 1968, der hierzulande als Teufelskreis Y bekannt ist, wird in Kill Bill: Volume 1 als Theme von Elle Driver eingesetzt. Unverkennbar ist das Pfeifen, das anfangs wie ein Warnsignal wirkt, sich dann jedoch in eine träumerische Melodie verwandelt - ganz im Kontrast zu dem Mord, den die Auftragskillerin mit ihrer Giftspritze plant.
Platz 16: Inglourious Basterds - The Verdict von Ennio Morricone
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Die erste Einstellung in Inglourious Basterds offenbart uns eine ländliche Idylle - zumindest bis zu jenem Punkt, an dem The Verdict von Ennio Morricone mit der Anspannung eines Western-Duells einsetzt. Ursprünglich stammt das Stück aus Der Gehetzte der Sierra Madre. Nun bereitet es mit aufwühlenden Tönen den ersten Auftritt von Hans Landa vor, der ebenfalls unberechenbar zwischen Harmonie und Chaos schwankt.
Platz 15: Deah Proof - Hold Tight von Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich
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Das Finale der ersten Hälfte von Death Proof zelebriert Quentin Tarantino mit einem eindrucksvollen Crescendo: Zu den Tönen von Hold Tight düsen Julia und ihre Freundinnen durch die Nacht. Für einen Augenblick wirken sie unaufhaltsam, unbesiegbar. Dann reißt die Musik aus dem Radio genauso plötzlich ab, wie die Scheinwerfer des auf sie zukommenden Autos aufleuchten, und es bleibt einem nichts anderes übrig, als nach Luft zu schnappen.
Platz 14: Django Unchained - La Carosa (2nd Version) von Luis Bacalov
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Ursprünglich stammt das Stück La Carosa aus dem Ur-Django mit Franco Nero und wurde von Luis Bacalov komponiert. In Django Unchained nutzt es Quentin Tarantino, um mit den ersten Takten das Grauen der Sklaverei zu illustrieren, ehe er Jamie Foxx zum unwahrscheinlichen Helden der Geschichte erklärt. Passend zum Start seines Rachefeldzugs gehen die drastischen Töne in heroische über.
Platz 13: Pulp Fiction - You Never Can Tell von Chuck Berry
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Das intensive Gespräch zwischen Mia Wallace und Mr. Vinvent Vega in einem Tanz auf der Bühne ausklingen zu lassen, gehört zu einem der vielen Geniestreiche, die Quentin Tarantino in Pulp Fiction untergebracht hat. Hervorragend spielt er hier mit John Travoltas Image als Star des Musicals Grease, während auch die Persönlichkeiten der beiden Figuren beim Tanzen hervorragend zum Ausdruck kommen.
Platz 12: Kill Bill. Vol. 2 - L'Arena von Ennio Morricone
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Beatrix Kiddo ist am Tiefpunkt angelangt: In Kill Bill: Volume 2 liegt sie in einem Sarg unter der Erde - ein Entkommen scheint unmöglich. Doch mit der Kraft der Erinnerung und der aufbauenden Musik von Ennio Morricone findet sie ihren Weg aus der Finsternis. L'Arena verwandelt den hoffnungslosen Moment in einem Triumph. Mit dieser kraftvollen Komposition hätte Beatrix Kiddo bis zum Himmel aufsteigen können.
Platz 11: Reservoir Dogs - Stuck in the Middle With You von Stealers Wheel
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Schon in Reservoir Dogs verstecken sich viele Elemente, die Quentin Tarantino im Lauf seiner Karriere immer wieder aufgreifen sollte. Dazu gehört auch die Verbindung von expliziter Gewaltdarstellung mit dem Einsatz von kontrapunktierender Musik. So verwandelt Stuck in the Middle With You eine Folterszene in einen Tanz der Grausamkeit, während Michael Madsons Mr. Blonde endgültig zum Psychopathen mutiert.
Platz 10: Django - Unchained (The Payback/Untouchable) von James Brown, 2Pac
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Nachdem sich die Verwendung von La Carosa noch perfekt in das Western-Setting von Django Unchained einreihte, folgte mit dem Mashup Unchained, das sich aus The Payback von James Brown und Untouchable von 2Pac zusammensetzt, der wohl größte Stilbruch im Film: Populäre Musik vor historischer Kulisse - sehr viel treffender und wilder hätte Quentin Tarantino diese Gewaltexplosion nicht untermalen können.
Platz 9: The Hateful Eight - L'Ultima Diligenza Di Red Rock von Ennio Morricone
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The Hateful 8 ist das einzige Werk in Quentin Tarantino Schaffen, das überwiegend auf einen extra für den Film komponierten Soundtrack zurückgreift. Besonders meisterhaft gestaltet sich dabei das Opening, in dem die Kamera langsam um ein Kreuz in der eisigen Landschaft von Wyoming kreist. Im Hintergrund nähert sich eine Kutsche - und wenn wir nach der sich beunruhigend steigernden Musik gehen, sitzt der Teufel höchstpersönlich darin.
Platz 8: Kill Bill: Vol. 1 - Bang Bang (My Baby Shot Me Down) von Nancy Sinatra
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Das Racheepos Kill Bill gleicht einer wilden Achterbahnfahrt, was musikalisch sehr schön durch lebhafte Stücke wie Green Hornet und Battle Without Honor or Humanity zum Ausdruck kommt. Zum Einstieg in dieses Werk wählte Quentin Tarantino mit dem Nancy Sinatra-Cover von Bang Bang (My Baby Shot Me Down) einen melancholischen Song, der entgegen des unerbittlichen Racheakts das tiefgründige wie tieftraurige Ende vorbereitet.
Platz 7: Jackie Brown - Didn’t I Blow Your Mind This Time von The Delfonics
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Neben vielen anderen Dingen erzählt Quentin Tarantino in Jackie Brown eine wundervolle, tragische Liebesgeschichte - und das nicht nur mit Bildern, sondern vor allem mit Musik. Ein klassisches Love Theme hat er für die vorsichtigen Begegnungen zwischen seiner Titelheldin und Max Cherry zwar nicht geschrieben, dafür verlieben sie sich zu Didn’t I Blow Your Mind This Time von The Delfonics. "It's nice."
Platz 6: Pulp Fiction - Surf Rider von The Lively Ones
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Zum Schluss wartet Pulp Fiction noch einmal mit einem nervenaufreibenden Kapitel auf, das direkt an die Eröffnungsszene des Films anschließt und uns den verblüffenden Ausgang der Auseinandersetzung in dem Diner zeigt. Doch wie beendet man einen solchen furiosen Showdown? Ganz einfach, mit dem wohl lässigsten Musikstück, das sich in Quentin Tarantinos gesamte Filmografie geschlichen hat: Surf Rider von The Lively Ones.
Platz 5: Kill Bill: Vol. 2 - The Demise of Barbara & the Return of Joe von Ennio Morricone
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Im Gegensatz zu dem blutigen Finale des ersten Teils wählt Quentin Tarantino für die große Entscheidung in Kill Bill: Volume 2 einen nachdenklichen Tonfall. Ein letztes Mal bricht Beatrix Kiddo Bill das Herz, ehe dieser seine Niederlage akzeptiert und seine letzten fünf Schritte geht. Ein unfassbar berührender Augenblick, der von niemand Geringerem als Ennio Morricone untermalt wird, mit einem Stück, das bereits in Kopfgeld: Ein Dollar für große Gefühle gesorgt hat.
Platz 4: Jackie Brown - Across 110th Street von Bobby Womack
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Der Einstieg in Jackie Brown gestaltet sich so einfach wie brillant: Jackie Brown, ihres Zeichens eine Stewardess einer kleinen mexikanische Linie, läuft durch einen Flughafen, begleitet von dem Song Across 110th Street. Auch wenn die Musik nicht Teil der filmischen Wirklichkeit ist, wirkt es mitunter so, als würde sich Jackie Brown zum Takt von ihr bewegen, bis sie schließlich mit Bobby Womacks Stimme durch den Flughafen rennt - eine perfekte Einheit von Bild und Ton.
Platz 3: Death Proof - Unexpected Violence von Ennio Morricone
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Quentin Tarantino liebt (Kino-)Märchen. Ganz deutlich macht er das etwa in der Einleitung von Inglourious Basterds, genauso wie mit dem Titel von Once Upon a Time in Hollywood. Eine seiner märchenhaftesten Szenen versteckt sich aber in Death Proof, wenn Unexpected Violence von Ennio Morricone ertönt und Stuntman Mike seine nächsten Opfer fotografiert. Der Blick durch die Linse offenbart zum Klang der Musik, die erstmals in einer ganz ähnlichen Szene in Dario Argentos Regiedebüt Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe Verwendung fand, gleichermaßen etwas Verträumtes wie Bedrohliches.
Platz 2: Kill Bill: Vol. 2 - About Her von Malcolm McLaren
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Eine Szene, die Beatrix Kiddos inneren Schmerz mitsamt all der unterdrückten Schreie zum Vorschein bringt? Diese ereignet sich in Kill Bill: Volume 2, wenn sich die Mutter nach einem unbeschreiblichen Tag zu ihrer Tochter ins Bett legt. About Her von Malcolm McLaren erklingt stellvertretend für all die Zerrissenheit, die Beatrix Kiddo in diesem Moment verspürt - und das kurz vor der finalen Konfrontation mit Bill, dem Verantwortlichen allen Übels.
Platz 1: Inglourious Basterds - Cat People von David Bowie
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"Kapitel 5. Die Rache des Riesengesichts." Wenn diese Worte in Inglourious Basterds erscheinen, ist das Ende nicht mehr weit. Zuerst existiert da aber eine große Ungewissheit. Die Ruhe vor dem Sturm wird perfekt von dem Song Cat People eingefangen, der ursprünglich aus Paul Schraders Katzenmenschen von 1982 stammt. Das Werk gehört definitiv nicht in jene Zeit des Zweiten Weltkriegs und trotzdem balanciert David Bowies Stimme sämtliche Emotionen, die in diesem unfassbaren Augenblick zusammenkommen, während die Kamera Shoshanna bei ihrem Abstieg in den Abgrund folgt.
Welche musikalischen Momente gefallen euch am besten in Quentin Tarantinos Filmen?