Neuer Hollywood-Streik droht

08.05.2008 - 09:38 Uhr
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Tarifgespräche zwischen US-Schauspielern und Studios sind gescheitert.

Nun also auch die US-Schauspieler. Die Gespräche zwischen der US-Schauspielergewerkschaft, der Screen Actors Guild (SAG) mit etwas 120.000 Mitglieder, und den großen Filmstudios sind gescheitert. Es wächst in Hollywood die Sorge, ein neuer Streik könnte über Wochen das Filmgeschäft lahm legen. Drei Wochen hatten beide Parteien verhandelt, ohne Ergebnis. Auch die Schauspieler wollen – wie die Drehbuchautoren – eine bessere Beteiligung an den Erlösen der Studios, die diese aus ihren Zweit- und Drittverwertung auf Video, DVD, im Internet oder auf Handy erhalten.

Schon im Februar setzen sich große Hollywoodstars wie George Clooney, Meryl Streep und Tom Hanks für ihre Kollegen ein: Sie forderten eine Beilegung des Tarifkonfikts, wollen einen Streik vermeiden und schalteten deshalb große Anzeigen in den Branchenmagazinen. Wäre das Filmgeschäft nochmals durch einen Streik betroffen, käme dies einer Katastrophe für die ohnehin gebeutelte Entertainment-Branche gleich. Etwa 3 Milliarden Dollar hat der letzte Streik gekostet. Bei uns in Deutschland kommt er zwar verzögert im Fernsehprogramm an, aber in den USA wurden Serien abgesetzt, Filmproduktionen verschoben, Talkshows fielen aus und tausende Mitarbeiter mussten entlassen werden. Besonders der Dienstleistungsbereich hatte mit den Folgen zu kämpfen. Die Golden Globe-Verleihung fiel aus; kurz vor der Oscar-Gala einigten sich die Parteien. Den Schaden sah trotzdem jeder Zuschauer – die Gags zündeten so gar nicht, oder es gab gar keine, die Schreiber hatten einfach zu wenig Zeit.

Die großen Studios setzen nun erst einmal auf Verzögerungstaktik. Sie wollen mit den kleinen Gewerkschaften verhandeln, damit die große SAG vielleicht einlenkt. Wann die großen Parteien wieder an einen Tisch sitzen, ist derzeit unklar. Jedenfalls könnte es einen heißen Sommer in L.A. geben, denn viele der gewerkschaftlich organisierten Schauspieler erhalten wenig Engagements und gelten wegen ihrer seltenen Einsätze als überaus streikfreudig.

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