Neu im Stream: Monster-Ersatz über berüchtigten Serienkiller vermeidet den fatalen Fehler des Netflix-Hits

17.10.2025 - 12:00 Uhr
Devil in Disguise: John Wayne GacyPeacock
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Mit Dahmer und Ed Gein steigerte die Monster-Anthologie-Serie von Netflix die Sensationslust ins Unerträgliche. Nun zeigt eine neue Produktion aus dem Genre, dass es auch anders geht.

Noch immer ist die dritte Staffel der True-Crime-Serie Monster in den Netflix-Charts hoch platziert und sorgt wieder für jede Menge Gesprächsstoff. In Monster: Die Geschichte von Ed Gein wollen die Schöpfer Ian Brennan und Ryan Murphy dem Publikum den Spiegel vorhalten, schießen sich damit aber ein gewaltiges Eigentor.

Statt auf Voyeurismus und Faszination für den Täter zu setzen, geht die neue Serie Devil in Disguise: John Wayne Gacy (nicht zu verwechseln mit John Wayne Gacy: Devil in Disguise von 2021) einen anderen Weg und macht laut The Hollywood Reporter  vieles besser. Ab sofort könnt ihr die neue, achtteilige Serie bei Sky im Abo streamen.

Devil in Disguise: John Wayne Gacy - jetzt kommen die Opfer zu Wort

Die Kritik an der Monster-Reihe besteht schon lange - zu viel Täter-Glorifizierung, zu wenig Mitgefühl für die Opfer. In der dritten Staffel erlebt diese Thematik ihren Höhepunkt, als Frank Worden, Sohn des Mordopfers Bernice Worden, die Mordwerkzeuge von Ed Gein auf einem Flohmarkt verkauft und sich somit selbst am Mord seiner Mutter bereichert. Was hier als True Crime verkauft wird, ist reine Fiktion (via The Tab ) und rückt die traumatisierten Angehörigen in ein denkbar schlechtes Licht.

Ganz anders erzählt Showrunner Patrick Macmanus (The Girl from Plainville) die Geschichte des Serienmörders John Wayne Gacy. Statt sich in makabren Details oder Tätermythen zu verlieren, wird hier die ungewohnte Perspektive der Opfer, ihrer Familien und der Ermittler eingenommen.

John Wayne Gacy tötete 33 junge Männer

Gacy (Michael Chernus) tötete in den 1970er-Jahren 33 junge Männer und vergrub sie unter seinem Haus in der Nähe von Chicago – ein monströses Verbrechen, das jahrzehntelang die USA erschütterte und vielfach verfilmt wurde.

Devil in Disguise: John Wayne Gacy zeichnet laut der Kritik im Hollywood Reporter ein nüchternes, beinahe dokumentarisches Bild des Systems, das Gacy so lange gewähren ließ: Polizisten, die Warnsignale übersahen, gesellschaftliche Vorurteile gegen homosexuelle Jugendliche, eine Justiz, die lieber wegsah und verzweifelte Angehörige, die nicht ernst genommen wurden.

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Devil in Disguise: John Wayne Gacy ist kein Serienkiller-Spektakel, sondern eine ernste, Auseinandersetzung mit dem Versagen einer Gesellschaft – und vielleicht genau das, was dem Genre so lange gefehlt hat.

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