Nach dem Tod von Doris' Mutter ist die Mitte-60-Jährige (Sally Field) in einer schwierigen Phase. Während sie noch am Trauern ist, hängen ihr Bruder (Stephen Root) und ihre Schwägerin (Wendi McLendon-Covey) ihr schon wegen des geerbten Hauses im Nacken, in dem Doris ihr ganzes Leben gewohnt hat. Daraus auszuziehen und es zu verkaufen, daran kann Doris nicht mal denken. Das Haus und die tausend kleinen Habseligkeiten, die sie darin hortet, sind eine Art haptisches Nostalgie-Album für sie. Auch, dass sie jeden Morgen die Fähre von Staten Island nach Manhattan nehmen muss, um zu ihrem Job zu kommen, stört sie in Hello, My Name Is Doris kein bisschen.
Als sie eines Tages in den Fahrstuhl steigt, steht sie dem jungen John (Max Greenfield) gegenüber, der die unangenehme Enge im Aufzug auf charmante Weise überspielt. Doris ist sofort hin und weg von dem Mann, der ihr Sohn sein könnte, und kippt fast aus den Latschen, als John ihr wenig später als ihr neuer Kollege vorgestellt wird.
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Von einem Motivationsseminar inspiriert, entschließt sich Doris, ihr Glück bei John zu versuchen. Aber wo anfangen? Die 13-jährige Enkelin (Isabella Acres) ihrer besten Freundin Roz (Tyne Daly) hilft ihr dabei, ein falsches Profil auf Facebook zu erstellen, um John auszuspionieren. Darüber lernt Doris seine Lieblingsband kennen, eine Elektro-Band namens Baby Goya and the Nuclear Winters. Als die beiden sich auf einem Konzert der Band - bei dem Doris den Altersdurchschnitt des Publikums quasi verdoppelt - treffen, könnte man fast meinen, dass ihr Plan aufgeht. Aber eben auch nur fast.
Hello, My Name Is Doris ist eine wunderschöne Dramedy, bei der die Momente, in denen man lachen möchte, schnell in Momente umschlagen, in denen man weinen möchte. Oscar-Preisträgerin Sally Field scheint die Rolle der schrägen Doris wie auf den Leib geschneidert zu sein. Die Frau, die selbst im hohen Alter mit Vorliebe bunte Strumpfhosen trägt, regelmäßig Sperrmüll durch die Gegend schleppt und der es überhaupt nicht peinlich ist, bei einem Familienessen in einem unangenehm quietschigen Neon-Outfit aufzutauchen, wächst dem Zuschauer ab der ersten Sekunde ans Herz. Und so verfolgt man ihr Unterfangen, einen 30 Jahre jüngeren Mann zu verführen, mit der dunklen Vorahnung, dass es aussichtslos ist, und lässt sich doch immer wieder von den Wendungen des Films dazu hinreißen, die Hoffnung für Doris noch nicht aufzugeben. Seit dem 20.10.2016 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Werdet ihr euch My Name Is Doris ansehen?