Im US-amerikanischen Fernsehen verabschiedete der Sender ABC am Mittwoch dieser Woche Die Conners. Das Roseanne-lose Spin-off der klassischen Kult-Sitcom Roseanne lief sieben Staffeln lang (nur drei Staffeln kürzer als die Originalserie) mit vielen Mitgliedern des ursprünglichen Casts, die sich jetzt ein letztes Mal die Ehre gaben.
Insgesamt kommen die Comedy-Eskapaden von Familie Conner aus dem fiktiven Lanford in Illinois somit auf 17 Staffeln und sage und schreibe 343 Episoden. Doch die Produktionsgeschichte war eine holprige.
Roseanne: Von progressiver TV-Kult-Ikone zur Trump-Anhängerin und Verschwörungstheoretikerin
Jahrelang waren die Sitcom-Eskapaden von Familie Conner aus Roseanne auch aus dem deutschen Vorabendprogramm überhaupt nicht wegzudenken. Die Comedy-Serie über eine finanziell strauchelnde Familie aus der Arbeiterschicht schlug dabei auch ernstere Töne an und befasste sich thematisch mit dem ein oder anderen heißen Eisen. Ein Kuss zwischen Roseanne Barr und einem weiblichen Gaststar sorgte 1994 für einen regelrechten Skandal – und das Jahre vor dem lesbischen Outing von Ellen DeGeneres in ihrer Sitcom Ellen.
Jahre später kam es 2018 mit Staffel 10 zum Roseanne-Revival. Da hatte der Titelstar längst durch Negativschlagzeilen und geschmacklose Gags auf sich aufmerksam gemacht. Als Roseanne dann erneut durch rassistische Tweets unangenehm ins Rampenlicht rückte, machte ABC kurzen Prozess und feuerte sie, obwohl die Neuauflage ihrer Serie sehr erfolgreich lief. Die Lösung: ein Spin-off, das die Serien-Mom in der ersten Episode an einer Schmerzpillenüberdosis sterben lässt. Ein Suchtproblem, das immerhin schon im kurzlebigen Revival als Plotpunkt etabliert wurde.
Zuletzt inszenierte sich Roseanne Barr öffentlich als glühende Trump-Anhängerin und Q-Anon-Verschwörungstheoretikerin, wie unter anderem The Independent von einem Event mit dem abtrünnigen FOX-Moderator Tucker Carlson im letzten Jahr berichtete. Weit entfernt ist sie längst von der progressiven Stimme, die sie einst im US-Fernsehen war, die minderbemittelten und queeren Figuren eine Plattform gab, als das alles andere als selbstverständlich war.
So ging das Roseanne-Spin-off Die Conners nach sieben Staffeln zu Ende
Wie TVLine vom Serienfinale von Die Conners berichtet, ging die Sitcom folgendermaßen für die aus Roseanne bekannten Charaktere zu Ende:
- Dan Conner (John Goodman) wird für den Tod seiner Frau entschädigt und erhält ganze 700 Dollar – nicht gerade der exorbitante Lottogewinn aus der Originalserie. Er lebt aber weiterhin glücklich mit seiner neuen Frau Louise (Katey Sagal).
- Jackie (Laurie Metcalf) geht zurück in den Polizeidienst.
- Darlene (Sarah Gilbert) hat mit ihrem Mann Ben (Jay R. Ferguson) ein Haus in der Nähe ihres Vaters gebaut. Ihre Tochter Harris übernimmt das Lunchbox-Restaurant, während ihr Sohn Mark für ein IT-Studium aufs College geht.
- Becky (Alicia Goranson) konnte nach der Geburt ihrer Tochter ihren Alkoholismus überwinden und arbeitet nun als Expertin für mentale Wellness.
- Bev (Estelle Parsons), die Mutter von Roseanne und Jackie, ist angeblich irgendwo im Zug unterwegs und lässt es sich gutgehen.
Sohnemann DJ (Michael Fishman) ließ sich nicht mehr im Finale blicken und natürlich war auch der ursprüngliche Serien-Star Roseanne für keinerlei himmlischen Cameo zu haben.
In Deutschland sind bisher nur vier Staffeln von Die Conners via Sky und WOW verfügbar.