Nach 20 Jahren: Terry Gilliams Don Quixote steht kurz vor Fertigstellung

24.11.2017 - 09:45 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Terry Gilliam bei den Dreharbeiten zu Don QuixoteQuixote Films/Optimum Releasing
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Terry Gilliams The Man Who Killed Don Quixote, schon jetzt eine Legende für sich, soll nach einer 20 Jahre andauernden Produktion nun kurz vor der Fertigstellung stehen.

Auf jeder Filmseite, die ein Archiv zu Meldungen über Terry Gilliams The Man Who Killed Don Quixote führt, gestaltet sich dieses als eine Aneinanderreihung katastrophal gescheiterter Drehs und neuer Versuche. Die Meldungen beginnen für gewöhnlich mit der ersten Entwicklung des Projekts seit Entstehung der Seite, denn Terry Gilliam steckt nun seit fast 20 Jahren sein Herzblut in diesen Film. Schon 2002 bot der Dreh genug Material für die Dokumentation Lost in La Mancha, viele der Hindernisse standen damals aber noch bevor. Rechtliche Probleme, Verhinderung der gewünschten Castmitglieder (oft durch Krankheit) und sogar die Einwirkung von Naturkatastrophen lassen abergläubisch werden, und vermitteln den Eindruck, dass sich höhere Mächte gegen die Fertigstellung des Films gestellt haben. Zu vermelden, dass The Man Who Killed Don Quixote nun bald fertiggestellt werden soll, fühlt sich dementsprechend wie eine Herausforderung an eben diese höheren Mächte an. Terry Gilliam würde die Schnittarbeit demnächst beenden, verkündet er in einem Interview mit der New York Times .

Im Juni 2017 gelang es, die Dreharbeiten zu beenden. Es blieb also noch die Post-Produktion, die vermutlich mit mehreren Dutzend Sicherheitskopien und in gut isolierten Bunkern an geheimen Positionen erfolgte, nur, um sicherzugehen. In dem Interview mit der New York Times anlässlich der Neuveröffentlichung seines Regie-Debüts Jabberwocky gab er nun ein Update, wie weit die Arbeiten an Don Quixote fortgeschritten sind. So sei zwar noch einiges zu tun, aber Gilliams Sisyphos-Arbeit soll wohl bald zu Ende gehen:

Nun, wir sind fast mit dem Schnitt fertig. Jetzt bleiben nur noch ein paar Kleinigkeiten hier und da, also ist der Film mehr oder weniger das, was wir jetzt haben. Es bleibt noch monatelange Arbeit an visuellen Effekten, Ton, Musik. Aber die Geschichte ist abgeschlossen und überraschend wundervoll.

Nach der langen Zeit sieht sich der Film natürlich hohen Erwartungen ausgesetzt, ein Umstand, dessen sich Terry Gilliam bewusst ist. Dennoch scheint er optimistisch zu sein, was die Reaktionen auf seinen eigenen Kampf gegen Windmühlen angeht:

Ich bin immer vorsichtig damit, zu optimistisch oder aufgeregt über meine Arbeit zu sein. Zynismus und eine gewissen Distanz sind mir lieber. Wenn du dich in etwas hineinsteigerst, schmerzt es, falls es nicht auch für alle anderen funktioniert. Aber die, die den Film bis jetzt gesehen haben, benutzten die Worte: "Wir haben uns darin verliebt." Also warten wir ab, ob sie damit richtig liegen.

The Man Who Killed Don Quixote folgt einem Publizisten bei seiner Reise in das Dorf, in dem er einst einen Studentenfilm zur Geschichte um Don Quixote drehte. Dabei lernt er von den ungewollten Konsequenzen, die sein Film für das Dorf hatte. Der finale Cast besteht nach 20 Jahren des Wandels unter anderem aus Jonathan Pryce, bekannt aus Gilliams Science-Fiction-Klassiker Brazil, Adam Driver (Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht) und Stellan Skarsgård (The Avengers).

Wie lange folgt ihr schon den Meldungen zu The Man Who Killed Don Quixote? Freut ihr euch auf den Film?

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