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Miley Cyrus oder Das Ausbrechen aus stereotypischen Strukturen

24.11.2015 - 20:22 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Mileys Entwicklung: Top oder Flop?
Constantin
Mileys Entwicklung: Top oder Flop?
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In diesem Format stelle ich euch umstrittene Künstler jeglicher Art vor und untersuche den Grund vieler, diese Menschen zu verachten und beziehe selbst dazu Stellung. Heute im Gespräch: Miley Cyrus

Ihren großen Durchbruch hatte Miley in der TV-Serie Hannah Montana, in der sie Jugendliche dazu aufrief, ihre Träume zu verfolgen, denn auch sie können "DIE eine aus einer Millionen sein". Auch wenn die Serie zu Laufzeiten schon einen schlechten Ruf genoss geriet Miley selbst selten in die Schussbahn, von vielen wurde sie als uninteressant abgestempelt. aber Hass wurde ihr selten entgegengebracht. Wann fing das Ganze also an? Wann gewann Miley mehr und mehr Hater und wurde Opfer zahlreicher Beleidigungen und Beschimpfungen?

Das It-Girl

Als Miley in ihren Karriereschwung mit der blondhaarigen Hannah Montana hatte, war sie selbst noch jugendlich, sie konnte sich also wahrscheinlich noch gut in die Rolle einleben, doch nachdem Hannah Montana abgedreht worden war, sah Miley skeptisch auf ihre Vergangenheit zurück. Ihr drohte das gleiche Schicksal wie allen anderen Jugendstars: Sie sollte für immer Hannah Montana bleiben. Da sie jedoch nicht auf diesen stereotypischen Jugendcharakter reduziert werden wollte, versuchte sie entgegenzuwirken, indem sie entgegengesetzte stereotypische Strukturen annahm. Vom klischeehaften "Good Girl" avancierte sie zum klischeehaften "Bad Girl", eine Entwicklung, die ich als Ursache für die meisten Hater sehe, sie zu verachten.

Warum?

Betrachten wir Miley Cyrus einfach mal von zwei Generationen aus. Da wären zum einen die Kinder/Jugendlichen, die in der tugendhaften Miley eine Identifikationsperson gefunden haben und die Eltern jener Kinder. Hier entstand der meiste Hass, bzw. die meiste Enttäuschung wohl auf Seiten der Eltern, so wollen sie selbstverständlich nicht, dass ein Vorbild ihrer Kinder, sich halbnackt auf Abrissbirnen rekelt, weil sie dieses Verhalten sofort auf ihre Kinder projizieren. Es kamen Sätze wie "Sie war mal so süß." oder "Was hat sie nur aus sich gemacht?". Miley wurde also recht schnell zum Gesprächsthema für Lästereien, vorerst wahrscheinlich aber nur in einer Generation.

Nun muss man aber auch eingestehen, dass Miley noch jung war/ist und sicherlich auch die eine oder andere ungeschickte Handlung vorzuweisen hat, was dafür sorgte, dass sich diese Lästereien schnell ausbreiteten. Aus dem "Sie war mal so süß" wurde "Was für eine Schl****". Die Bezeichnungen gewannen an Härte und Zulauf, auch jüngere Generationen liebten es letztlich, sich über ihre Fauxpas lustig zu machen. Experimentelles von ihrer Seite aus wurde häufig verrissen und als "albern" degradiert.


Meine Meinung

In diesem Fall möchte ich meinen Kommentar in zwei hälften splitten:

1. Mileys Entwicklung:

Ich muss sagen, ich sehe ihre Entwicklung weniger eng als die meisten, sie ist ein Mensch und Menschen haben Gefühle, sie machen auch Fehler und Miley stand schon relativ früh im Lampenlicht, wo Fehler, die jede Jugendliche wohl machen könnte, sofort in die Presse gerieten. Hannah Montana verbindet man vor allem mit der Jugend/Kindheit, doch Miley wollte erwachsen sein, sie wollte nicht länger "süß" sein, sie wollte "wild" sein. Ihr Style änderte sich und sie versuchte möglichst heftig in die andere Richtung zu rudern, was ihr letztlich auch gelungen ist, wobei ich sie weder damals noch heute unsympathisch fand...aber dazu im zweiten Punkt mehr.

2. Miley Cyrus als Künstlerin:

Ich mochte sie als Jugendstar und mag sie auch heute noch sehr, da sie sich heute wie damals grundsätzlich mit Thematiken befasst, die für unsere Gesellschaft grundlegend sind. So äußerte sie sich als Hannah Montana für den Individualismus der einzelnen Person und dafür, dass jeder auf seine eigene Art und Weise leben sollte. Heute geht es ihr viel mehr um feministische Themen, die man oft auch nur zwischen den Zeilen lesen kann. So geht es oftmals darum, dass sich eine Frau kleiden kann wie sie will und dennoch nicht reduziert werden sollte, oder darum, dass Frauen stark sein können und Klischees brechen können. Letztlich spricht sie sich meines Erachtens damals wie auch heute schlicht und ergreifend für Emanzipation und Freiheit aus, Intentionen die wohl als lobenswert zu betrachten sind. Außerdem mag ich ihre Songs vom Klang, der oftmals sehr flüssig und einprägsam wirkt. Sicherlich hat auch sie Fehler gemacht, aber wir sind alle nur Menschen und jeder benimmt sich mal daneben, nur dass es bei einigen an die große Glocke gehängt wird.

Was haltet ihr von Miley? Gefällt euch das Format? Wenn wollt ihr in der nächsten Folge sehen?

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