Michael Haneke erhält auch den CineMerit Award

26.05.2009 - 15:34 Uhr
Michael Haneke
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Die Ehrungen reißen nicht ab: Erst erhielt Michael Haneke für Das weisse Band den Preis der Internationalen Filmkritik auf dem Festival in Cannes, dann eine lobende Erwähnung von der Ökumenischen Jury, dann gab es als großen Preis die Goldene Palme und nun wird der Filmemacher auch noch mit dem CineMerit Award auf dem Münchener Filmfest ausgezeichnet.

Michael Haneke kann sich vor Auszeichnungen nicht retten. Wie nun der Festivalleiter des Münchner Filmfest Andreas Ströhl bekanntgab, erhält der Österreicher den renommierten CineMerit Award auf dem diesjährigen Filmfest, welches vom 26. Juni bis 4. Juli stattfindet. Dass der Regisseur diesen Preis erhalten wird, steht schon lange fest, schon bevor sein Film in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden ist. Bei der Preisverleihung am 3. Juli wird auch der Cannes-Sieger Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte laufen. Zusätzlich sind in einer Werkschau fünf weitere Filme des österreichischen Regisseurs aus den letzten Jahren zu sehen.

Nicht alle sind begeistert, dass Michael Haneke die Goldene Palme gewonnen hat. Für Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau ist es nicht ganz unerheblich, dass Isabelle Huppert die Chefin der Jury war, immerhin verdankt sie dem Regisseur ebenfalls eine Goldene Palme und zwar für Die Klavierspielerin. "Wieder einmal gewinnt damit ein anerkannter Protagonist des Weltkinos für einen Film, der nicht sein bester ist. Anders als Hanekes Welterfolg Caché, 2005 am selben Ort nur mit dem Regiepreis ausgezeichnet, fehlt seinem “weißen Band” jene besondere, geheimnisvolle Nachhaltigkeit."

Für wieder andere hat die Internationale Jury einen Künstler ausgezeichnet, der hierzulande vom Publikum geschmäht wird, ein Autorenfilmer par excellence, der dem Zuschauer einiges abverlangt und auch nicht immer gut auf das Publikum zu sprechen ist. Todernst sind seine Filme, streng ästhetisch konzipiert schauen sie auf gesellschaftskritische Probleme. Funny Games U.S. (1996) ist so ein Film, mit dem der Filmemacher schlagartig bekannt wurde; auch ein Film, den ein Zuschauer einmal sieht und dann nie wieder. Nicht weil er nicht interessant und anregend wäre, sondern weil er die Bilder nicht noch einmal sehen will. Sie sind kaum auszuhalten. Der Filmemacher will beunruhigen und verunsichern; in den meisten Fällen schafft er das auch. Für sein Lebenswerk wird er jetzt auch in München ausgezeichnet, als “herausragende Persönlichkeiten des internationalen Filmschaffens für seine Verdienste um die Filmkunst”.

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