Mexikanischer Thriller Sin Nombre begeistert die Kritiker

16.06.2009 - 14:42 Uhr
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Sin Nombre wurde auf dem Sundance ausgezeichnet und läuft überaus erfolgreich in Mexiko und den USA. Wieso ist das Spielfilmdebüt von Cary Joji Fukunaga über Emigranten so erfolgreich?

Sin Nombre – Namenlos – nennt sich der mexikanische Thriller, der auf dem Sundance überaus erfolgreich lief. Das Spielfilmdebüt von Cary Fukunaga erzählt vom verzweifelten Versuch einiger Latinos, die sich gen Norden aufmachen, da sie sich in den USA ein besseres Leben erhoffen. Der Regisseur zeigt ihren alltäglichen Kampf ums Überleben, die Spirale der Gewalt, ebenso, wie den harten Weg der illegalen Emigration. Die US-Kritiker scheinen ziemlich begeistert von diesem Film zu sein, weshalb wir euch an dieser Stelle ein paar Auszüge aus den Kritiken vorstellen möchten. Bleibt nur noch zu hoffen, dass Sin Nombre auch in Deutschland im Kino zu sehen sein wird!

Claudia Puig meint: “Sin Nombre ist ein kraftvoller, magenverdrehender Thriller, der einige packende Geschichten aus Zentralamerika verknüft. Der Film ist zudem eine der bewegendsten und am besten erzähltesten Sagen über lateinamerikanische Einwanderer mit dem Ziel USA seit El Norte aus dem Jahr 1983. […] Dass dies Fukunagas Debütfilm ist, ist erstaunlich, betrachtet man das gestochene Skript, die technische Professionalität und das spannungsgeladene Tempo. Die Besetzung ist erstklassig.”

Robert Ebert findet: "Sin Nombre ist ein beachtenswerter Film, der die unglaublichen Entbehrungen zeigt, die Menschen erleiden, um “El Norte” zu erreichen. Ja, das Thema der illegalen Immigration ist ein schwieriges. Wenn wir einen Fremden ohne Papiere treffen, sollten wir nicht zu schnell mit unseren Annahmen sein. Diese Person könnte ihr Leben für Wochen und Monate an den Abgrund gebracht haben, um das zu suchen, was wir den Amerikanischen Traum nennen. Was Fukunaga inspirierte, als Amerikaner, diesen Film zu machen, so erfuhr ich, war eine Geschichte aus dem Jahr 2003 über 80 illegale Immigranten, die in einem LKW gefunden wurden und in Texas zurückgelassen worden waren. 19 starben."

Nur Michael Phillips vom Chicago Tribune relativiert die Lobesreden von Ebert und Puig: “Einmal erdrückend realistisch und dann wieder melodramatisch abgedroschen – diese Strategie funktionierte ja bei Slumdog Millionaire, wieso nicht auch bei Sin Nombre? Dieses Spielfilmdebüt stammt von Regisseur Cary Joji Fukunaga, der aus Oakland kommt und dieses Projekt am Sundance Institut entwickelte. Der Film kam zu beachtlichem Ruhm auf dem diesjährigen Sundance-Festival, so wie Frozen River im vergangenen Jahr. Ich frage mich allerdings, ob es im Entwicklungsprozess von Sundance liegt, dass talentierte Regisseure und Autoren zu Handlungs-Vorrichtungen und Überfrachtungen ermutigt werden.”

Der Trailer zu Sin Nombre

Interview mit dem Regisseur Cary Joji Fukunaga

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