Luc Besson, seines Zeichens bekannt als französischer Erfolgsregisseur und -produzent, ist bisher mit Actionkrachern wie Léon – Der Profi oder Das fünfte Element aufgefallen. Aber nun hören wir andere Neuigkeiten von ihm. Seine Produktionsfirma wird gemeinsam mit dem amerikanischen TV-Sender HBO und dem britischen Sender BBC eine zweiteilige Mini-Serie über Marlene Dietrich in Szene setzen. Grundlage für den Film bildet anscheinend die Biographie “Marlene Dietrich” von Maria Riva, der Tochter der deutschen Schauspielerin. Andrew Davies (Rock Hudson – Schöner fremder Mann) soll den Stoff für die Leinwand adaptieren.
Wie collider berichtet, soll Gwyneth Paltrow die Rolle der Marlene Dietrich übernehmen. Damit hat sich die Schauspielerin einiges vorgenommen, denn Marlene Dietrich war bereits zu Lebzeiten überlebensgroß und andere Darstellerinnen wie etwa Katja Flint (Marlene) oder Caroline Sihol (La Vie en rose) präsentierten sich nur als müde Abziehbilder einer Göttin.
Marlene Dietrich erlangte mit Der blaue Engel (1930) unter der Regie von Josef von Sternberg Weltruhm. Über Nacht wurde sie mit dem frivolen Song “Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt” international bekannt. Mit dem Regisseur ging sie nach Amerika und startete eine Hollywood-Karriere, die ihresgleichen sucht. Lockrufe aus dem nationalsozialistischen Deutschland erlag Marlene Dietrich nicht, vielmehr sang und spielte sie vor amerikanischen Soldaten. Das nahmen ihr nach dem Zweiten Weltkrieg viele Deutsche übel, aber letztlich arrangierten sie sich mit der Schauspielerin, denn ihr Glanz färbte etwas ab auf die deutsche Filmkultur. Wo Marlene Dietrich auftrat, sorgte sie für Sensationen, etwa mit ihrem Hosenanzug, der sogar nach hier benannt ist. Aus ihrer bisexuellen Neigung machte sie kein Geheimnis und als sie sich Ende der 1970er Jahre aus der Öffentlichkeit zurückzog, tat sie dies konsequent.
Überaus sehenswert ist der Film Marlene von Maximilian Schell, der die Diva Anfang der 1980er Jahre besuchte und sie porträtierte. Dabei zeigte sie nie ihr Gesicht, sprach mit dem Filmemacher nur durch eine leicht geöffnete Tür. Rückzug pur.