Herbert Knaup spielt im ZDF-Fernsehfilm der Woche Liebe und andere Gefahren die Jugendliebe Tom Sellier von Franziska Luginsland (Katja Flint). Sein Charakter ist geheimnisvoll und undurchdringlich. Er verführt Franziska und verschwindet danach spurlos vom Erdboden. Seine Familie erhält eine Lösegeldforderung und Franziska erklärt sich bereit, den Kurier zu spielen. Kann sie Tom vertrauen?
Sie spielen zum wiederholten Mal an der Seite von Katja Flint. Was macht die Arbeit mit dieser Kollegin so wertvoll? Sind Sie auch privat gute Freunde?
Mit Katja Flint verbindet mich seit Die Sieger von Dominik Graf eine besondere kollegiale Verbindung, da wir in diesem Film eine sehr intensive gemeinsame, szenische Arbeit zu meistern hatten. Und das schweißt zusammen. Wir vertrauen uns fast blind und wagen deshalb einiges.
Welche Eigenschaften der Figur Tom Sellier fallen Ihnen besonders leicht zu spielen, welche fallen eher schwer?
Es ist am Anfang der Rollenvorbereitung nie ganz leicht, den passenden Schlüssel zum Zentrum der Figur zu finden. Aber irgendwann springt das Schloss auf.
Gibt es Charakterzüge, die der Mensch Herbert Knaup mit der Filmfigur gemeinsam hat?
Bestimmt, aber die verrate ich nicht.
Wie der Film Liebe und andere Gefahren zeigt, kann ein Klassentreffen das Leben völlig verändern, eine Jugendliebe wieder neu entflammen, schöne, aber auch schmerzhafte Erinnerungen aufleben lassen. Viele haben Angst davor und gehen deshalb lieber nicht zu Klassentreffen. Gehören Sie auch dazu?
Ich war leider ein sehr, sehr schlechter Schüler und musste Klassen wiederholen. So wurde ich von meinen Mitschülern überholt, daher fehlt mir eine Klassenzugehörigkeit, also “nada” Klassentreffen.
Eine aufgewärmte Liebe geht oft nicht gut … sagt zumindest ein altes Sprichwort. Haben Sie die gleiche Erfahrung gemacht?
Alles Aufgewärmte bekommt einen faden Beigeschmack. Bei Hühnersuppen ist dem nicht so, meine ich.
Tom Sellier ist auf die schiefe Bahn geraten. Hat es einen besonderen Reiz, einen Kriminellen zu spielen?
Der Beruf des Schauspielers an sich ist eine Quelle der Freude und der Reize.
*Haben Sie selbst schon einmal darüber nachgedacht, hier in Deutschland alles stehen und liegen zu lassen und sich ins Ausland “abzusetzen”?
Nein, ich liebe die Brotsortenvielfalt und die Autobahnraserei – und will das nicht missen.
Diese Filmreihe ist entscheidend geprägt von Autorin und Regisseurin Nina Grosse. Was gefällt Ihnen besonders an ihrem Stil und ihrer Arbeitsweise am Set?
Nina Grosse sprüht vor Energie, Einfällen und Lebenslust. Dieser Vulkan speit kompromisslos seine Überzeugung. Und in der Lava seiner Ergüsse schwimmt und spielt es sich wonniglich, ohne schwere Verbrennungen zu erleiden.
Franziska ist eine starke Frau, die ihr Leben alleine meistert. Imponieren Ihnen solche selbständigen Frauen, oder schrecken sie Sie eher ab?
Starke Frauen sind das Salz in jeder Beziehungssuppe.
Welchen Film / in welcher Konstellation würden Sie – wenn Sie es sich aussuchen oder das Buch schreiben dürften – zusammen mit Frau Flint drehen?
Das Remake von African Queen oder Casablanca.
Quelle: Mit Material von ZDF