Letters from Iwo Jima heute zum ersten Mal im Free-TV

27.01.2016 - 18:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Japans Referenzdarsteller Ken Watanabe als Oberbefehlshaber KurubayashiWarner Bros. Pictures Germany
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Clint Eastwoods zweiter Film um die Schlacht von Iwo Jima behandelt die Geschehnisse diesmal aus japanischer Sicht. Das entwaffnende Drama über die Gräuel des Krieges ist unser heutiger TV-Tipp.

Nachdem Clint Eastwood die verlustreiche Schlacht um Iwo Jima in dem einige Monate zuvor erschienenen Flags of Our Fathers bereits aus Sicht der Amerikaner behandelt hatte, beleuchtete er in dessen Pendant Letters from Iwo Jima die US-Invasion der winzigen, kargen Pazifikinsel im März 1945 auch von der Seite der Japaner. Auffälligstes Merkmal des Kriegsfilms ist Eastwoods Entscheidung, sämtliche Dialoge (bis auf wenige Ausnahmen) auf Japanisch zu vertonen und mit Untertiteln zu versehen.

Ort der Handlung ist die lediglich 21 Quadratkilometer umfassende Vulkaninsel Iwo Jima, die für die Alliierten eine der letzten Stationen vor Erreichen des japanischen Festlands bildete und so zum Schauplatz einer der verlustreichsten Schlachten im Pazifikkrieg wurde. Am Schicksal einiger beispielhaft ausgewählter Soldaten stellt Regisseur Eastwood die historischen Geschehnisse nach. Unten den Leuten befinden sich der Jüngling Saigo (Kazunari Ninomiya), der Baron Nishi (Tsuyoshi Ihara), der Idealist Shimizu (Ryô Kase) und der fanatische Soldat Ito (Shido Nakamura). Das Oberkommando über die hoffnungslos unterlegene Inselgarnison führt Generalleutnant Tadamichi Kurubayashi (Ken Watanabe). Der begnadete Stratege kennt die amerikanische Kriegsführung sehr gut und entscheidet sich für einen unkonventionellen Kampf gegen den Feind. So lässt er die gesamte Insel mit einem Komplex aus miteinander verbundenen Tunneln überziehen, was seinen Truppen zunächst einen taktischen Vorteil verschafft. Doch die unausweichliche Niederlage angesichts des materiell haushoch überlegenen Gegners kann er damit lediglich hinauszögern.

Clint Eastwood versteht es, die Grausamkeiten des Krieges möglichst unpathetisch darzustellen, womit er sich den Respekt der überlebenden Veteranen beider Seiten verdiente. Ihre Geschichte wird immer wieder von den Briefen unterbrochen, die die Soldaten im völligen Wissen ihres bevorstehenden Todes an ihre Angehörigen schrieben. Nach einer über einen Monat erbittert geführten Schlacht um das Eiland sind letztlich etwa 27.000 Tote zu beklagen, circa 20.000 davon auf japanischer Seite. Auf dem Berg Suribachi entstand nach dem Ende der Kampfhandlungen das ikonische Foto Raising the Flag on Iwo Jima  des Kriegsfotografen Joe Rosenthal, dessen Entstehung in Flags of Our Fathers behandelt wird.

  • Was: Letters from Iwo Jima (2006)
  • Wann: 23:30 Uhr
  • Wo: Kabel 1

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