Mit über 300 Millionen verkaufter Scheiben zählen die Altrocker von Led Zeppelin noch über drei Jahrzehnte nach ihrer Auflösung zu den erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten. Ihre Songs wie ‘Whole Lotta Love’, ‘Stairway to Heaven’ oder ‘Kashmir’ beeinflussten ganze Generationen von Musikern und Fans. Nun kehren die Legenden noch einmal auf die Bühne zurück – zumindest für die Zuschauer in den Lichtspielhäusern und die Heimkinofreunde. Nach einem einmonatigen Gastspiel in den amerikanischen Kinos erscheint am 19. November 2012 nämlich ein Konzertfilm der englischen Rocktitanen, aufgenommen bei ihrer einmaligen Reunion-Show in der Londoner O2-Arena im Dezember 2007. Wir haben für euch heute den Trailer zu Celebration Day, das die leicht ergrauten Recken ein letztes Mal in Bestform zeigt. Fragen nach einer richtigen Wiedervereinigung ließen sie aber bei einer Pressekonferenz anläßlich der Doku eher kalt.
Die Veröffentlichung des gleichnamigen Debütalbums der 1968 gegründeten Led Zeppelin im Januar 1969 war der Startschuss zu einer der einzigartigsten Karrieren im Musikgeschäft. Binnen eines Jahres gehörte die Gruppe um Sänger Robert Plant und Gitarrist Jimmy Page dank des Hits ‘Whole Lotta Love’ und ihren energetischen Live-Shows zu den angesagtesten Bands in Nordamerika. Ihren kommerziellen und vielleicht auch künstlerischen Höhepunkt erreichte der Vierer aus Großbritannien mit ihrer schlichtweg unbetitelten vierten Platte 1971, auf der legendäre Songs wie ‘Rock ’n’ Roll’, ‘Black Dog’ und ‘Stairway to Heaven’ zu finden waren. Nach der Veröffentlichung des Doppelalbums Physical Graffiti 1975 kam es dann zu einer Vielzahl an persönlichen Katastrophen um die bereits damals legendäre Band.
Zunächst wurden Sänger Robert Plant und seine Frau in einen schweren Autounfall verwickelt. Daraufhin musste eine geplante Stadiontour in den USA abgesagt werden und Led Zeppelin verschwanden zunächst für eine Weile von den Bühnen der Welt. Während der Tournee zum nächsten Album Presence verstarb dann Robert Plants fünfjähriger Sohn Karac an den Folgen einer Virusinfektion. Erneut zog sich die Band eine Zeit lang aus dem Rampenlicht zurück. Während einer Konzertreise zum letzten regulären Studioalbum der Gruppe, In Through the Out Door, passierten dann gleich zwei Tragödien. Dass Jimmy Page von einem Feuerwerkskörper getroffen wurde, war noch recht harmlos. Aber am 25. September 1980 wurde Schlagzeuger John Bonham dann im Alter von 32 Jahren tot aufgefunden. Er war nach einer durchzechten Nacht wie einst Jimi Hendrix an seinem eigenen Erbrochenen erstickt. Wenige Monate später lösten sich Led Zeppelin ganz offiziell auf und veröffentlichten nur noch eine letzte Platte, Coda, die aus Outtakes bestand.
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Wahrscheinlich besitzt die Band genau wegen diesem viel zu frühen Karriereende einen solch legendären Status. Während andere Gruppen gerade in den 1980ern schwächelten, hatte der englische Vierer um Bassist John Paul Jones nie die Möglichkeit, qualitativ nachzulassen. Die verbliebenen drei Mitglieder achteten in der Regel auch tunlichst darauf, es dabei zu belassen und widmeten sich anderen Projekten. Es gab lediglich einen kurzen gemeinsamen Auftritt bei Live Aid mit Phil Collins hinter dem Drumkit und beim 40jährigen Jubiläum ihrer früheren Plattenfirma Atlantic Records im Mai 1988, bei dem Jason Bonham den Platz seines verstorbenen Vaters einnahm. Nach zwei gemeinsamen Alben von Jimmy Page und Robert Plant in den 1990er Jahren folgte dann das einmalige Konzert in London, wieder mit Jason Bonham. Für die Show waren die zahlreichen Fans der Rocktitanen bereit, Rekordpreise zu zahlen bereit. Sie erscheint nun unter dem Namen Celebration Day.
Als die drei verbliebenen Mitglieder bei der Pressekonferenz in London anläßlich des Konzertfilms nach einer richtigen Reunion befragt wurden, äußerten sie sich laut dem Guardian eher verhalten. Zwar erteilten sie der Möglichkeit keine direkte Abfuhr, aber sie wichen dem Thema indirekt aus. Das sollte für Fans der Gruppe jedoch keine wirkliche Überraschung darstellen. Led Zeppelin waren hinsichtlich ihrer Auflösung bislang schon immer wesentlich konsequenter als viele ihrer Zeitgenossen. Bis auf die beschriebenen drei Ausnahmen, die immer einen ganz besonderen Anlass hatten, standen Robert Plant, Jimmy Page und John Paul Jones seit jenem tragischen Tag 1980 nicht mehr gemeinsam auf der Bühne. Aber wenn sie uns schon weiterhin die Chance vorenthalten, sie noch einmal zusammen live zu sehen, dann geben sie uns immerhin die Möglichkeit, ihre womöglich allerletzte Show als Led Zeppelin im hochauflösenden Heimkinoformat zu bewundern. Denn keiner der drei geht mittlerweile noch als junger Hüpfer durch.
Hier seht ihr die Tracklist von Celebration Day:
1. Good Times Bad Times
2. Ramble On
3. Black Dog
4. In My Time of Dying
5. For Your Life
6. Trampled Under Foot
7. Nobody’s Fault But Mine
8. No Quarter
9. Since I’ve Been Loving You
10. Dazed And Confused
11. Stairway to Heaven
12. The Song Remains the Same
13. Misty Mountain Hop
14. Kashmir
15. Whole Lotta Love
16. Rock and Roll
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