Nachdem ich bei der Aktion Lieblingsserie zuletzt meine Lieblingsbromance (JD und Turk aus Scrubs – Die Anfänger) vorgestellt habe, widme ich mich heute einer zwischenmännlichen Beziehung, die etwas schwieriger zu definieren ist. Läuft zwischen dem eierköpfigen Alien Kif Krooker und dem legendären Raumschiffkapitän Zapp Brannigan aus Futurama eine rein berufliche Gemeinschaft, eine Bromance oder haben wir es doch mit Hassliebe zu tun? Es ist Zeit, etwas genauer auf die Beziehung der beiden einzugehen. Dabei soll vor allem die frühe Beziehung der beiden analysiert werden (bevor Amy in Kifs Leben trat), die ich sehr vermisse.
Wer sind Zapp Branigan und Kif Krooker? Zapp Brannigan ist weltraumberühmter Space-Kapitän, der immer dann von der Erdenregierung zu Hilfe gerufen wird, wenn außerirdische Völker unterjocht oder schicke Raumstationen eingeweiht werden müssen. Sein Selbstbewusstsein ist mindestens so enorm wie seine Unfähigkeit. Um eine Mission zu finden, die er nicht grandios in den Sand gesetzt hat, müssten wir schon in die entlegendsten Stellen des Weltalls fliegen. Auch bei den Frauen will es trotz seiner Berühmtheit nicht so recht klappen – sein bester Flirtskill ist Mitleid zu erzeugen. Kif ist Zapps Gegenteil. Er ist kompetent, hat jedoch absolut kein Selbstvertrauen. Die einzige emotionale Regung des kleinen grünen Außerirdischen mit dem Eierkopf ist Apathie. Sein Leben hat er dem fassungslosen Bewundern von Zapp Branigans Unfähigkeit gewidmet.
Welche Art von Beziehung führen die beiden? Nun, oberflächlich ist die Sache leicht zu beurteilen. Die Beziehung ist eine rein professionelle: Zapp ist Kifs Vorgesetzter. Kif ist Lieutenant auf Zapps Raumschiff und dessen persönlicher Assistent. Problematisch wird dieser Teil der Beziehung allerdings, wenn wir die ziemlich persönlichen Aufträge analysieren, die Kif für seinen Boss erledigt. Gehört Beine rasieren und zudecken zu den offiziellen Aufgaben eines Lieutenants? Versuchen wir es mit dem Gegenteil – einer Liebesbeziehung. Immerhin könnte Zapp Brannigan Vorliebe für fluffige Velour-Anzüge als Hinweis gewertet werden. Trotzdem unwahrscheinlich, den Zapp liebt zu 99 Prozent sich selbst und zu einem Prozent Leela, während Kif seine Verachtung für seinen unfähigen Boss oft kaum verbergen kann. Das resignierende Seufzen ist sein Markenzeichen.
Damit fällt eigentlich auch die Männerfreundschaft – Neudeutsch Bromance – flach. Andererseits ist es auffällig, dass die beiden gemeinsam durch dick und dünn gehen. Egal ob ein sinnloser Krieg gegen die Pazifisten des Gandhi-Nebels ansteht oder Zapp nur einen Wingman für den nächsten Versuch braucht, Leela zu erobern – die beiden stehen zusammen. Bleibt noch ein tragischer Erklärungsversuch: Die beiden brauchen sich, denn sie haben niemand anderen. Kif ist zu schüchtern und Zapp zu bescheuert für anderweitige Freundschaften.
Traurig aber möglich, doch ich entscheide mich dagegen. Die herrliche Beziehung der beiden verdient einen spektakuläreren Grund: Schicksal. Kif und Zapp sind zwar nicht füreinander gemacht, aber füreinander bestimmt. Das Universum ist voller Rätsel.
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