Ralph McQuarrie, einer der angesehensten und prägendsten Konzeptzeichner Hollywoods, ist am Samstag in seinem Haus in Berkeley, Kalifornien, im Alter von 82 Jahren gestorben, berichtet die Washington Post. Komplikationen im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit, an der er in den neunziger Jahren erkrankte, führten zu seinem Tod. Ralph McQuarrie war entscheidend beteiligt an der Schaffung des Aussehens vieler Filme, wozu die erste Star Wars-Trilogie, E.T. – Der Außerirdische, Jäger des verlorenen Schatzes, Unheimliche Begegnung der dritten Art, Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart und Cocoon zählen. Für letzteren wurde er für seine Illustrationen mit einem Oscar gewürdigt.
Seine Arbeit als Konzeptzeichner für die Apollo-Mondlandung machte Steven Spielberg auf dessen einzigartigen Stil und enorme Kreativität aufmerksam. Der Regisseur engagierte ihn für die Erschaffung des visuellen Feelings für Unheimliche Begegnungen der dritten Art. Dadurch lernte George Lucas, ein enger Freund Spielbergs, Ralph McQuarrie kennen. Lucas versuchte damals vergeblich diverse Studios von seinem Drehbuch zu Krieg der Sterne zu überzeugen. Er beauftragte Ralph McQuarrie damit, den Hollywood-Produzenten einen bildhaften Eindruck von der Atmosphäre der Sternen-Saga zu verschaffen. Somit erschuf der Konzeptzeichner die ersten Bilder von so illustren Charakteren wie Darth Vader, C-3PO, R2-D2 und Chewbacca, wobei er ganz nebenbei den Look des Science-Fiction-Genres für die nächsten Jahrzehnte prägte. Der Weltraum und seine Bewohner waren nach seinen Illustrationen nicht mehr steril und aufgeräumt wie noch in 2001: Odyssee im Weltraum, sondern vermittelten das Gefühl, dass außerirdische Wesen tatsächlich in ihren Raumschiffen auf fernen Welten leben und mit ihrer Umwelt interagieren und diese abnutzen.
George Lucas macht in seinem Nachruf deutlich, wie schwer er in der Schuld von Ralph McQuarrie steht: "Ich bin tief betrübt von dem Tod eines solch visionären Künstlers und bescheidenen Mannes. Ralph McQuarrie war die erste Person, die ich angestellt habe, um Star Wars begreifbar zu machen. Seinen anregenden Beitrag in Form von unerreichter Produktionszeichnungen trieb das gesamte Filmteam der originalen Star Wars-Trilogie an und inspirierte es. Wenn Worte meine Ideen nicht auszudrücken vermochten, konnte ich immer zu einer von Ralphs fabelhaften Illustrationen deuten und sagen: ‘Macht es genau so.’
Jenseits des Kinos haben seine Kunstwerke mindestens zwei Generationen von jüngeren Künstlern inspiriert, die allesamt durch Ralph lernten, dass Filme zunächst entworfen werden müssen. Genauso wie ich, waren sie begeistert von seinem scharfen Auge und seiner kreativen Vorstellungskraft, die stets die Konzeptideen in bestmögliche Höhen beförderten. Auf viele Weise war er ein großzügiger Vater der Revolution der konzeptionellen Kunst, die aus seinen Werken entstand und die die Fantasie Tausender in Besitz nahm und sie ermutigte, in der Filmindustrie Fuß zu fassen. In dieser Hinsicht werden wir alle noch für Generationen von seinem Œuvre profitieren. Darüber hinaus werde ich ihn immer als gütigen, geduldigen und wunderbar talentierten Freund und Kollegen in Erinnerung behalten."