Wong Kar-wai wird Jury-Präsident der Berlinale

29.08.2012 - 09:16 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Wong Kar Wai beim Dreh von My Blueberry Nights
Prokino/Universal Film
Wong Kar Wai beim Dreh von My Blueberry Nights
Wie jedes Jahr wird auch im kommenden Februar wieder die Berlinale stattfinden. Nach dem Briten Mike Leigh übernimmt beim nächsten Mal der chinesische Regisseur Wong Kar-wai den Vorsitz. Der 54-jährige Autorenfilmer wird neuer Jury-Präsident.

Dieses Jahr war der britische Regisseur Mike Leigh der Kopf des Gremiums, das sich für die Verleihung der Preise beim Filmfestival in Berlin verantwortlich zeichnete. Doch das war gestern, denn die Veranstaltung ist bereits seit sechs Monaten vorüber. Nun wartet die Berlinale 2013 mit ihren ersten großen Namen auf. Die Festivalleitung gab am Dienstag bekannt, dass der chinesische Filmemacher Kar Wai Wong den Vorsitz der internationalen Jury übernehmen wird. Diese entscheidet über die Vergabe des Goldenen und Silbernen Bären, den höchsten Auszeichnungen bei dem Festival.

Laut den Organisatoren der Veranstaltung gehöre der preisgekrönte Chinese zu den wichtigsten Regisseuren des Weltkinos. Sein individueller und außergewöhnlicher Stil habe zahlreiche andere Filmemacher inspiriert und ihn zu einer Kultfigur des Autorenkinos gemacht. Berlinale-Direktor Dieter Kosslick ließ verlauten, dass die Jury-Präsidentschaft von Wong Kar-wai ein lang gehegter Wunsch des Festivals sei. Seit den 1980ern habe sich das Event als Plattform des zeitgenössischen chinesischen Films etabliert. Deshalb sei es eine Ehre, dass der Regisseur den Vorsitz der internationalen Jury übernehme. Schließlich hätten die Werke des profilierten Filmemachers durch ihre Poetik und seine besondere persönliche Handschrift alle begeistert.

Mehr: Wong Kar-wais Sternstunde der Kampfkunst – Ashes of Time Redux

Der in Shanghai geborene und in Hongkong aufgewachsene Wong Kar-wai kommentierte die Entscheidung von Dieter Kosslick und seinem Team wie folgt: ‘Ich fühle mich durch Dieters Einladung sehr geehrt. Und ich freue mich, nach Berlin zurückzukommen, um die jüngsten Werke von Filmemachern aus aller Welt zu sehen. Dies wäre für jeden Cineasten eine sehr erfüllende Erfahrung.’ Bisher glänzte der chinesische Regisseur in der deutschen Hauptstadt eher durch seine eigenen Werke als durch die Beurteilung der Arbeiten anderer Leute. Nach seinem Spielfilmdebüt As Tears Go By im Jahr 1988 lief sein Zweitling Days of Being Wild 1991 im Forum der Berlinale, bevor Wong Kar-wai schließlich 1994 seinen Durchbruch mit Chungking Express feierte.

Weitere bedeutende Werke des Chinesen aus den 1990ern sind Fallen Angels und Buenos Aires Zero Degree: The Making of Happy Together. In den Anfangsjahren des neuen Jahrtausends wurde er durch das Drama In the Mood for Love – Der Klang der Liebe und den Science-Fiction-Film 2046 auch zunehmend international bekannt. 2007 drehte er mit dem starbesetzten My Blueberry Nights erstmals in den USA. Für ihn standen in diesem Film unter anderem Jude Law, Natalie Portman, Rachel Weisz und Sängerin Norah Jones vor der Kamera. Aktuell arbeitet Wong Kar-wai mit Tony Leung Chiu Wai und Ziyi Zhang an The Grandmaster. Der Regisseur zeichnet sich durch seinen experimentellen Stil aus, bei dem Drehbücher oft nur als Grundlage für improvisierten Schauspiel seiner Besetzungen dienen. Seine häufig sehr romantischen Themen wirken dadurch authentisch, während Wong Kar-wai diese Inhalte gerne durch opulente Bilder kontrasiert.

Wie lautet eure Meinung zu Wong Kar-wai als Jury-Präsident der Berlinale 2013?

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