Kaisers Kappe geht an Megan Fox

17.07.2009 - 14:30 Uhr
Megan Fox mit der modischen Kappe
woodenspears.com | Montage: moviepilot
Megan Fox mit der modischen Kappe
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Die sogenannte Schauspielerin ist in aller Munde: vor allem wegen ihres losen Mundwerks. Sie gibt sich frech und intellektuell – aber nur, um ihren Körper besser verkaufen zu können. Dafür verdient sie die Kappe der Woche.

Megan Fox ist in aller Munde. Und das nicht nur wegen ihrer Rolle im effektheischenden Spielzeugspektakel Transformers – Die Rache. Eher noch wegen ihres Körpers, der noch mit jeder noch so kleinen Faser die absolute Inkarnation eines kulturindustriellen Schönheitsideals darstellt – und Millionen von Männern in geifernde, sabbernde Zombies verwandelt, wenn sie oben ohne und mit kleinen Silikonplättchen auf den Brustwarzen aus einem See steigt.

Am ehesten jedoch erklärt sich die mediale Präsenz der Füchsin durch ihr unaufhörlich plapperndes, loses Mundwerk. Keine Gelegenheit läßt die sogenannte Schauspielerin aus, um über ihren Berufstand, ihre Kollegen – und sogar über sich selbst herzuziehen. Was auf den ersten Blick in diesem Geschäft wie ein sympathischer Zug anmuten mag, ist jedoch nichts als fuchsschlaues, eiskalt berechnetes Marketing, nichts als eine publikumswirksame Maske. Und dafür verdient und bekommt Megan Fox meine Kappe der Woche.

Im letzten Jahr wurde Megan Fox von den Lesern der FHM zur „Sexiest Woman in the World“ gekürt. Es steht außer Frage, dass die 23-Jährige Amerikanerin nach gängigen Vorstellungen von Schönheit einfach mal richtig oberaffentittengeil aussieht. Aber das ist der Füchsin offenbar nicht genug. Mit aller Kraft versucht die jungsche Schauspielerin ein öffentliches Bild von sich zu inszenieren, das über den oberflächlichen Wert einer makellos gebauten Brünetten hinaus geht. Wo sie geht und steht, eckt sie an und versucht, das freche und selbstständig denkende Girlie zu geben – das mehr drauf hat als nur gut aussehen. Nicht umsonst hat sie ein Porträt von Marylin Monroe auf dem rechten Unterarm. Von Sex-Ikonen wie ihr und Brigitte Bardot hat sie gelernt, dass es mehr braucht als nur einen ansehnlichen Körper, um etwas Besonderes zu sein und nicht sofort von der nächsten Provinzschönheit abgelöst zu werden, die in Hollywood gerade des Weges kommt. Intellekt will sie ausstrahlen, Klasse und Verve. Das Problem dabei ist nur: sie hat nichts von alledem.

Wenn Megan Fox in diversen Interviews Michael Bay dafür anschwärzt, ihr keinen Raum zum Schauspielern zu geben, selbstbewusst über ihre Rolle als Sexbombe spricht und die Schauspielerei als eine Art von Prostitution brandmarkt – möge da vielleicht der Anschein entstehen, diese Frau habe ihren eigenen Kopf und sogar die eine oder andere sympathische Einstellung. Doch letztlich ist all das nur leeres Geschwätz. Eitle Worthülsen sind es, mit denen die Möchtegern-Intellektuelle um sich wirft. Denn es ist nunmal keine Schauspielerei, die sie betreibt – sondern genau die Prostitution, derer sie Hollywood durch die Bank bezichtigt. Dass die Füchsin bei jeder Gelegenheit über die ach so oberflächliche Filmwelt herzieht, hat keineswegs den Zweck, an diesem Zustand auch nur im Geringsten etwas zu ändern. All dieses pseudofreche Gemeckere dient vielmehr allein einem Zweck: sich selbst besser vermarkten zu können. Um sich selbst besser prostituieren zu können, beschimpft sie alle anderen als Huren.

Sie redet unaufhörlich von wahrer Schauspielerei – dann soll sie diese doch bitte auch betreiben. Solange Megan Fox ihr einziges Kapital aus ihrem Körper bezieht, und berechtigte Kritik an der Branche dazu missbraucht, in derselben Branche noch mehr Erfolg zu haben, bleibt sie eine oberflächliche, falsche Schlange – die dem Gesicht, das auf ihrem Unterarm prangt, zur Schande gereicht. Ich wage zu bezweifeln, dass Megan Fox auch nur die ersten drei Seiten des Ulysses lesen würde, ohne das Buch gähnend aus der Hand zu legen und sich wieder sinnvolleren Dingen zu widmen, wie sich stundenlang im Spiegel anzuschauen beispielsweise.

Alles nur Show, alles falsch und aufgesetzt. Intellektuell will sie wirken, und ließ sich ein Zitat aus King Lear tätowieren. „We will all laugh at gilded butterflies“ steht da auf der Schulter, die sie bei jeder Gelegenheit in die Kamera streckt. Welch Ironie allein dieses Zitat birgt, das auf die zwei oberflächlichen und habgierigen Töchter King Lears gemünzt ist. Megan Fox selbst ist nicht mehr als ein gilded butterfly, ein vergoldeter Schmetterling, der zwar ganz hübsch aussieht, aber nicht im Entferntesten fliegen kann. Deshalb muss sich Megan Fox betrinken, wenn sie ihre eigenen Filme sehen will: Damit das Zitat wahr bleibt und sie über sich selbst lachen kann. Obwohl das eigentlich zum Weinen wäre.

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