Jung und wild wie die Kickers

03.09.2012 - 08:00 Uhr
Gregor von den Kickers
Tele 5
Gregor von den Kickers
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Die japanischen Fußballhelden der Kickers haben in den Neunzigern auch in Deutschland zahlreiche Jungs begeistert. So auch unseren folgenden User, der seine Erinnerungen an Gregor und Co. in der Aktion Lieblingsserie mit uns teilt.

Ich habe lange hin und her überlegt welcher Serie ich die Ehre zu Teil kommen lasse hier Lobeshymnen über sie zu verbreiten. Jede davon hatte gute Argumente vorzubringen. ‘Mit mir hast du die meiste Zeit verbracht’, ‘Du kennst jede einzelne Folge von mir auswendig’, ‘Ich habe deinen Horizont erweitert’, ‘Mit mir hast du am Meisten gelacht’ und vieles mehr jagte durch meinen Kopf.

Entscheidend waren dann eine Fülle an Erinnerung, die sich wohl auf ewig in mein Gedächtnis eingebrannt haben und davon will ich euch berichten. Vielleicht findet sich ja sogar der oder die Andere in manchen Passagen wieder.

Anno dazumal, ich war damals in der Unterstufe, hat sich bei meinen zwei besten Freunden und mir ein kleines Ritual eingeschlichen, welches wir zumindest einige Monate lang pflegten. Was in diesem Alter, wie ich finde, ja doch eine recht lange Zeit ist. Wir waren schließlich jung, wild, immer schwer beschäftigt und Dinge änderten sich schnell. In dieser verwegenen Zeit hatten wir begonnen in längeren Mittagspausen das nächstgelegene Einkaufszentrum aufzusuchen. Dort wurde erst einmal für Speis und Trank gesorgt und dann ab zu Media Markt. Gemütliches Plätzchen in der TV-Abteilung gesucht und in vier bis acht Fernsehern den selben Sender eingestellt. Auf dem Gang bequem gemacht, konnte unsere Lieblingsserie beginnen.

Leider wurde unser Serien-Sit-in oftmals schon vorzeitig von den äußerst brutalen Securities unterbrochen. Jung und wild wie wir nun einmal waren, ließen wir uns davon natürlich nicht unseren Spaß an Mario, Gregor, Kevin und Co. nehmen. Außerdem war ja auch noch nach der Schule Zeit, um Marios Paraden nachzueifern oder den Teufelsdreier zu proben.

Doch die Zeit blieb nicht stehen und Dinge änderten sich schnell. Irgendwann war das Ritual zu Ende, die Serie persönlich abgesetzt und sogar Fallrückzieher nicht mehr so wichtig. Doch selbst danach hat mich diese Serie nie ganz verlassen – was dem herausragenden Intro geschuldet ist. So begab es sich, dass sich ein neues kleines Ritual einschlich: bei jeder Party das obligatorische Auflegen von Titelmelodien der Zeichentrickserien unserer Kindheit. So konnten wir bis in unsere Zwanziger hinein doch immer wieder ein bisschen Kind sein, wenn wir glückselig sangen, lallten und grölten ‘Denn sie sind ja elf Freunde, die sich prima verstehen, hipp hipp hipp hurra!’ Da mit dem Alter auch die Beständigkeit zu nimmt, blieb es uns dieses Ritual immerhin einige Jahre erhalten, bevor es dann auch irgendwann zur bloßen Erinnerung wurde.

Die Serie ruhte dann erst einmal bis mir vor ein paar Jahren die DVDs in die Hände fielen. Entzückt von nostalgischen Erinnerungen an Fußball in Einkaufszentren landeten die runden Scheiben unverzüglich im Player und ich wartete gespannt auf die Dinge, die mich da erwarten sollten. Ich war durchaus skeptisch, ob dies jetzt wirklich so eine gute Idee war. Meine Erinnerungen waren verschwommen und inhaltlich konnte ich mich an so gut wie gar nichts erinnern. Zuletzt hatte ich die Serie schließlich vor über zehn Jahren gesehen. War ich gerade drauf und dran wundervolle Kindheitserinnerungen zu trüben? Nicht mehr ganz so jung, aber immer noch wild genug, stürzte ich mich natürlich trotzdem in dieses risikoreiche Abenteuer.

Und was soll ich sagen? Ich war verzaubert und begeistert wie damals als kleiner Stöpsel. Verzaubert und begeistert von dieser sympathischen Loser-Truppe, auf dem Tor turnenden Torhütern, Training mit Tennisbällen/Fischerbooten/Computern, stundenlangen Sprints von Japan bis nach Hawaii, ovalen Fußballbällen mit Lichtgeschwindigkeit, der ersten Liebe, Kopfbällen in zehn Metern Höhe, Fallrückziehern mitten im Stürzen, vorhersehbaren aber trotzdem spannenden Spielen, hinreißenden Fanclubs, Freundschaft, dem wohl besten Fußballmoderator aller Zeiten, David gegen Goliath und natürlich Teufelsdreiern!

Seitdem habe ich mir die Serie immer wieder einmal angeschaut, denn Kickers schafft was sonst keine Serie bisher geschafft hat. Sie katapultiert mich jedes Mal zurück in meine Kindheit und dafür gebührt ihr zu Recht der Titel ‘Lieblingsserie’.


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