JCVD - Jean-Claude Van Damme is back

24.07.2009 - 15:00 Uhr
Jean-Claude Van Damme in JCVD
Koch Media
Jean-Claude Van Damme in JCVD
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In einem spannend-witzigen, überaus selbstironischen Biopic ist der größte Action-Held Belgiens zu sehen. JCVD kam leider nicht in unsere Kinos. Dafür lohnt sich jetzt die 2er DVD-Edition.

Jean-Claude Van Damme hat seine besten Zeiten hinter sich. Für Jean-Claude Van Damme gibt es keine Filmangebote mehr. Jean-Claude Van Damme hat abgedankt. So oder ähnlich könnten die Boulevard-Schlagzeilen lauten und sie wären gar nicht so verkehrt, wenn nicht im letzten Jahr ein kleiner Film namens JCVD auf diversen Festivals (Toronto, Rotterdam, Rom u.v.a.) für Aufmerksamkeit gesorgt hätte. Dort nämlich spielt Jean-Claude Van Damme die Hauptrolle und diesmal ist es kein brachiales Kampfsport-Fest, welches der Zuschauer bewundern darf, sondern eine spannend-witzige, überaus selbstironische Geschichte über den Actionhelden selbst, ein Biopic, etwas Anderes und deshalb auch irgendwie außergewöhnlich.

Erzählt wird eine fiktive Geschichte, die aber tief in das Leben des belgischen Stars blicken lässt und zugleich eine Abhandlung über das Genre selbst ist. Als abgehalfterter Star muss sich Jean-Claude Van Damme mit einer privaten Krise herumschlagen. Seine Ex-Frau will das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter vor Gericht erzwingen. Ein Bank-Überfall in einem belgischen Provinznest kommt da zur unpassenden Zeit, zumal die Medien anfangs davon ausgehen, dass der Star, selbst chronisch pleite, der Bankräuber ist. Aber im Auftrag der Gangster soll er verhandeln, da er wegen seiner vielen Filme natürlich über genügend Erfahrungen besitzt. Über seine Filmerfahrungen reflektiert der Star dann auch in einem der sehenswertesten Monologe der Filmgeschichte.

Regisseur von JCVD ist Mabrouk El Mechri, der 1976 in Versailles, Frankreich geboren wurde. Der Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur besitzt algerische Wurzeln. Nach einer Reihe von Kurzfilmen zwischen 1998 bis 2003 realisierte er mit Virgil (2005) seinen ersten Spielfilm. JCVD ist sein dritter Kinofilm. Wirklich schade, dass der Film nicht in die deutschen Kinos gekommen ist. Unsere Community ist nämlich durchweg begeistert. Nach anfänglicher Skepsis sind die meisten User positiv überrascht. Kritiker wie User haben 7.3 Punkte (Sehenswert) vergeben und loben das kleine Biopic als überaus sympathisch und fesselnd, als zartesten Film des Belgiers.

Wer den Film auf der großen Leinwand nicht sehen konnte, dem sei nun die 2er-DVD von Koch Media empfohlen, die heute auf den deutschen Kauf-Markt kommt. Neben dem Film selbst ist das Bonus-Material der DVD-Edition überaus empfehlenswert. Auf Text in Form von Papier, den eh niemand wirklich liest, wird komplett verzichtet, dafür gibt es aber zwei Filme zusätzlich, die intensiv Hintergründe beleuchten. In Ein Tag im Leben von JCVD erleben wir den Actionhelden hautnah in Brüssel, in dem Wald, wo er als Pfadfinder spielte, in seinem Fitness-Studio, im Blumenladen seiner Eltern … und ganz nebenbei beantwortet er Fragen zu JCVD und seiner Filmkarriere. Im Making of wird hinter die Kulissen geschaut. Außerdem werden entfallende Szenen gezeigt und ein Synchro-Outtake geboten. Auch auf der Film-DVD gibt es neben einem Interview mit dem Regisseur mehrere Teaser zu sehen, die allein schon einer näheren Betrachtung würdig sind. Sie kommen eher als kleine Kurzfilme daher. Alles in allem ist das Bonus-Material erstaunlich interessant und beweist einmal mehr, dass DVD-Veröffentlichungen nicht lieblos sein müssen.

Wenn Ihr die DVD JCVD erwerben wollt, dann könnt Ihr das hier.

Und wenn Ihr erst mehr sehen wollt: Hier gibt es den Trailer.

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