Als der Stunde zwischen Nacht und Morgengrauen wird der Stunde des Wolfs zugeschrieben, jene 60 Minuten zu umfassen, in denen die meisten Menschen sterben, Alpträume am realsten sind, Geister und Dämonen am mächtigsten, und in der die meisten Kinder geboren werden. Zumindest im Trailer zu Die Stunde des Wolfs von Ingmar Bergman wird dies behauptet. Wahr oder nicht, so stimmen diese Gedanken doch bestens auf den Ton ein, den Bergman mit seiner Mischung aus Horrorfilm, Psychogramm und Surrealismus anschlägt.
Am Anfang des Film ist der Maler Johan Borg (Max von Sydow) verschwunden, wie uns seine Frau Alma (Liv Ullmann) erzählt. In Rückblenden erfahren wir nun (oder auch nicht?), wie es dazu kommen konnte. Borg und Frau wohnen zusammen in einer einsamen Hütte auf der Insel Baltrum, doch auch diese Abgeschiedenheit bewahrt Borg nicht davor, regelmäßig von Gestalten heimgesucht zu werden, von denen er nicht weiß, ob sie real oder Einbildungen sind. Eines Tages werden die beiden auf das Schloss des Barons von Merkens (Erland Josephson) eingeladen, doch verhalten sich die anderen Gäste nicht gerade einladend. Was geht da nur vor?
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Die Stunde des Wolfs ist der erste Teil von Bergmans sogenannter Fårö-Trilogie, die er mit Schande und Passion fortsetzte. Da er das Thema von Die Stunde des Wolfs für zu persönlich hielt, wollte Bergman auch Szenen, die den Dreh und Diskussionen mit den Schauspielern zeigen, in den Film einarbeiten. Hiervon behielt er aber letztendlich nur eine Sequenz während des Vorspanns und der letzten Szene im Film. Auch spricht Liv Ullman zu Beginn und am Ende direkt in die Kamera.
Heute im TV: Die Stunde des Wolfs (1968)
Wann: 22:30 Uhr
Wo: ZDFKultur
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