House of the Dragon Staffel 2: Schöpfer und Showrunner uneins über Zukunft der Serie, doch das ist kein Grund zur Sorge

05.11.2022 - 10:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
House of the DragonHBO
1
1
George R.R. Martin will 4 Staffeln House of the Dragon. Der Showrunner will sich nicht festlegen und das ist gut so. Das gewaltige Potential des Game of Thrones-Prequels lässt sich gar nicht in Staffeln messen.

Alle 10 Folgen der ersten Staffel House of the Dragon sind abgesendet. Das Echo war größtenteils positiv, der Erfolg ohnehin durchschlagend . Der richtig schwere Teil beginnt aber erst jetzt: Wie sieht nach der geglückten Einführung der große Plan für das Fantasy-Epos aus? Wie lange werden wir Rhaenyra, Alicent und Daemon bei ihrem Machtkampf um Westeros begleiten?

Die beiden wichtigsten Köpfe der Serie, Showrunner Ryan Condal und Schöpfer George R.R. Martin, haben sich in den vergangenen Wochen dazu geäußert – allerdings auf gegensätzliche Weise.

George R.R. Martin fordert 4 Staffeln House of the Dragon

House of the Dragon - S01 Trailer (Deutsche UT) HD
Abspielen

Der Game of Thrones-Schöpfer George R.R. Martin verfasste auch die Buchvorlage für House of the Dragon – eine Art fiktives Geschichtsbuch, das die Entwicklung der Targaryens und des Bürgerkrieges "Tanz der Drachen" nachzeichnet. Bei der Serie fungiert er als Serienschöpfer und ausführender Produzent. (Lest hier den Stammbaum der Targaryens nach)

Im Oktober "verkündete " Martin auf seinem Blog die Gesamtlaufzeit für House of the Dragon: 40 Folgen.

Es sind 4 Staffeln mit je 10 Folgen nötig, um dem Tanz der Drachen von Anfang bis Ende gerecht zu werden.

George R.R. Martin verfügt zwar über viel Einfluss in dem Franchise. Offiziell ist die Serienlaufzeit damit aber noch lange nicht. Wir können sie vielmehr als nachdrückliche Empfehlung lesen. In dem Text schreibt Martin zwar, wie zufrieden er mit der bisherigen Umsetzung ist, jedoch hätte er sich bei dem ein oder anderen Charakter eine tiefere, detailliertere Darstellung gewünscht. Als Autor des Originals hat Martin natürlich eine Idealvorstellung im Kopf: lieber etwas mehr als weniger.

Diese beschützerische Haltung pflegte er schon bei der Adaption von Game of Thrones – erfolglos. Martin forderte 12 Staffeln, die Showrunner Benioff und Weiss verfilmten sein Lied von Eis und Feuer in 8 Seasons. In diesem Kontext erweckt sein Statement den Anschein einer Präventivmaßnahme. Aber ist die notwendig?

Die House of the Dragon-Pläne des Showrunners

Großartiges Finale! House of The Dragon Folge 10 Recap
Abspielen

Letzte Woche konfrontierte der Hollywood Reporter  den House of the Dragon-Showrunner Ryan Condal mit George R.R. Martins 4-Staffel-Plan. Condal wollte sich noch nicht festlegen und flüchtete sich aus einer klaren Antwort:

Ich konzentriere mich sehr auf die 10 Folgen, die in diesem Moment vor mir liegen. Es gibt definitiv mehr zu erzählen nach Staffel 2.

Condal denkt von Schritt zu Schritt bzw. von Staffel zu Staffel. Damit unterscheidet er sich nicht nur von Martin, sondern auch von den Ringe der Macht-Kolleg:innen, die ihre Mittelerde-Geschichte über 5 Staffeln strecken werden. Nicht mehr, nicht weniger.

Was ist jetzt besser? Ein klarer Plan oder ein offenes Konzept?

150 Jahre Game of Thrones-Geschichte: House of the Dragon soll erst der Anfang sein

Ryan Condals Antwort geht noch weiter und sie eröffnet eine spannende, breitere Perspektive auf die Welt von House of the Dragon und Game of Thrones, die auch George R.R. Martin gefallen dürfte – selbst wenn sie seinem 4-Staffel-Plan entgegenläuft.

Das ist die Geschichte einer Taragaryen-Dynastie, die nach dem Staffel 1-Finale noch 150 Jahre weitergeht. König und Königinnen kommen und gehen [...]. Die Frage ist also weniger, wo die Geschichte endet als vielmehr, wo der Vorhang der Serie fällt. Denn die Geschichte wird von Geore [R.R. Martin] weitergeschrieben während wir filmen. Es ist nicht wie bei den Lied von Eis und Feuer-Büchern, wo das Ende [auch] das Ende der Geschichte ist.
Deshalb ist "Ich weiß es noch nicht" die ehrliche Antwort. Aber wir werden uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, um diese Geschichte zu erzählen. [...]

Anders ausgedrückt: Ryan Condal sieht House of Dragon nur als Teil eines potentiellen 150 Jahre-Prequels, das die Brücke bis zum Fenstersturz von Bran Stark in Game of Thrones Folge 1 irgendwann vollständig schließen könnte.

Ja, womöglich endet der Tanz der Drachen-Abschnitt, der George R. R. Martin so wichtig ist, wirklich nach 3 Staffeln. Die Serie nahm sich schon in den ersten 10 Folgen etliche Freiheiten, änderte, kürzte, straffte die Vorlage, die als "historisches Dokument" ohnehin abhängiger von der Fantasie der Serien-Autor:innen ist als damals GoT. Nach dem Tanz der Drachen könnte aber ein neuer House of the Dragon-Abschnitt beginnen. Einer von vielen. Welche Rolle da die insgesamt 6 weiteren Game of Thrones-Spin-offs spielen werden, ist noch gar nicht nicht klar.

House of the Dragon emanzipiert sich von George R.R. Martin und das ist eine gute Sache, das wird der Schöpfer selber zugeben. Und wenn die Serie weiterhin so erfolgreich ist, kriegt er diesmal vielleicht sogar seine 12 Staffeln. Die Möglichkeiten sind unendlich und die Autor:innen halten sie sich offen.

*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News