Wer wollte nicht als Kind ein Astronaut, Superheld oder Cowboy sein? Henry Hill (Ray Liotta) wünscht sich nichts sehnlicher, als zu den Mobstern zu gehören. Im Gegensatz zu vielen von uns macht er seinen Wunsch wahr. In GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia schildert Martin Scorsese den Aufstieg und Niedergang der Mafia selbst. Henry ist eigentlich nur ein kleines Rädchen im Getriebe, doch manchmal ist der Blick aus den unteren Rängen härter und erbarmungsloser als jener der Paten.
Denn was Der Pate und sein Nachfolger dem Genre an Stil und Erhabenheit verliehen, kratzt der dynamische GoodFellas mit viel Finesse und toller Musik wieder ab. Dabei gelingt es Martin Scorsese und insbesondere auch seinem Kameramann Michael Ballhaus, den Mythos Mafia zu erden und gleichzeitig zu erhalten. GoodFellas ist schließlich kein Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra. Die Faszination für den abgefahrenen Lebensstil und die nicht weniger seltsamen Typen trieft aus den Frames, doch eine Huldigung sieht trotzdem anders aus.
GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia hat sich in den letzten Jahren zu den bedeutendsten Scorseses gesellt. Wer sich dem wichtigsten lebenden Regisseur der USA weiter annähern möchte, sollte gleich mit Wie ein wilder Stier weitermachen. Das Biopic beweist, dass der mit dem Oscar ausgezeichnete Joe Pesci noch vielmehr kann, als nur den cholerischen Psycho zu geben. Ein Highlight ist er als Schläger Tommy in GoodFellas natürlich trotzdem.
*Was: GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (1990)
Wann: 22 Uhr
Wo: ZDFneo
Was läuft bei euch heute im Fernsehen?*