In Hatred spielt ganz plump gesagt einen Amokläufer der voll von Hass auf die Welt und ihre Bevölkerung vor seinem eigenen Tod möglichst viele Bürger töten will. Dazu läuft man in der Sin City ähnlichen Welt mit Stich-, Schuss- und Explosionswaffen herum, und das war es auch schon vom Spielprinzip. Das an sich hat schon etwas extremes, doch wer dachte das ist das schlimmste, weit gefehlt. Hatred bietet nämlich überhaupt kein Motiv. Wir wissen also überhaupt, nicht WARUM unsere Spielfigur jeden laufenden Passanten umbringt und gerade das sorgt im Moment für Aufruhr.
Ich bin zwar jemand, der jedem Spiel zunächst eine Chance gibt sich zu beweisen, doch ehrlich gesagt bin ich bei Hatred schon nach dem Gameplay-Trailer angewidert. In vielen anderen Spielen wird zwar auch gemordet wie in Battlefield oder GTA, doch dort haben wir wenigstens einen Hintergrund. In Battlefield spielt man einen Soldaten im Krieg oder anderen Szenarien und in GTA geht es um das Leben eines Verbrechers. Selbstverständlich ist, dass man auch in diesen Spielen Menschen tötet, doch man tut es nicht ohne Motiv und somit ist es besser, als die Menschen einfach abzuschlachten.
Ich befürchte, dass dieses Spiel Menschen zu solchen Gräultaten treibt wie der Amoklauf bei der The Dark Knight Rises-Premiere in Amerika, da sie die gleiche Einstellung wie der Charakter haben. Was auf jedenfall zu erwarten ist, dass nach dem Herauskommen von Hatred die Frage der Videospielbrutalität wieder aufgeworfen wird, und das ist es doch nicht wert.
Ich verstehe allerdings nicht, wie die Entwickler von Hatred nach der Offensivkritik nicht eingelenkt und ihr Spiel auch noch beworben haben, als sei es das Normalste der Welt, alle Bürger grundlos zu ermorden, und dann auch noch in dieser Form. Da fragt man sich, was mit den Menschen passiert, damit sie so etwas produzieren.
Schade, ich dachte diese Kapitel wären lange abgeschlossen.