"Es war hässlich": Eine der besten Sci-Fi-Serien aller Zeiten war hinter den Kulissen ein Albtraum und Insider verraten Details

01.06.2023 - 09:33 UhrVor 11 Monaten aktualisiert
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Lost zählt zu den besten Sci-Fi- und Mystery-Serien aller Zeiten. Hinter den Kulissen herrschten anscheinend Bullying und Ressentiments, wie neue Aussagen belegen.

Mit ihren sechs Staffeln hielt Lost die Serienwelt in Atem und entwickelte sich zum weltweiten Phänomen. Die Sci-Fi-Mystery-Serie über die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes war für einige Beteiligte jedoch anscheinend eine Tortur. Das deuten neue Aussagen von Cast-Mitgliedern und Autor:innen an, die eine Kultur des Bullyings und rassistischer Aussagen beschreiben.

Neues Buch deckt Verhältnisse hinter den Kulissen von Lost auf

Grundlage für die neuen Aussagen ist Maureen Ryans neues Buch Burn It Down. Die Vanity Fair  hat ein Kapitel daraus veröffentlicht, in dem es um die Produktion von Lost geht. Dafür hat Ryan mehrere Stars, Mitglieder des Autorenstabs und die beiden Showrunner Damon Lindelof und Carlton Cuse befragt.

Harold Perrineau in Lost

Das Kapitel zeichnet ein erschreckendes Bild der toxischen Arbeitskultur von Lost, die auch Auswirkungen auf die Entwicklung von Figuren in der Serie hatte. Das betrifft vor allem den Umgang mit nicht-weißen Schauspielenden und Autor:innen der Serie.

Eine Auswahl der Erkenntnisse:

  • Harold Perrineau, der Darsteller des Michael Dawson, der mit seinem Sohn auf der Insel strandet, beschwerte sich über ethnische Stereotypen im Drehbuch und wurde daraufhin nach eigenen Aussagen aus der Serie geschrieben. Lindelof soll damals laut mehrere Quellen gesagt haben: "Er hat mich als Rassist bezeichnet, also hab ich ihn gefeuert." Lindelof bestreitet die Aussage.
  • Laut Autorin Monica Owusu-Breen "mochte" der überwiegend weiße Autorenstab die "nicht-weißen Figuren nicht", was in der zunehmenden Marginalisierung der Charaktere im Verlauf der Serie resultierte.
  • Und weiter: "Es gab so viel Scheiße, und so viel rassistische Scheiße, und dann Gelächter. Es war hässlich."
  • Carlton Cuse soll sich den Tod der Figur Mr. Eko von Adewale Akinnuoye-Agbaje als Lynching-Fantasie vorgestellt haben: "Ich möchte ihn am höchsten Baum hängen sehen", wird Cuse zitiert, was dieser dementiert.
  • Das Buch zählt weiterhin mehrere rassistische und sexistische Kommentare in Bezug auf nicht-weiße Autor:innen und Schauspielende auf.

Maureen Ryan zählt im Verlauf des Kapitels eine Liste von Wörtern auf, die ihre Quellen in Bezug auf die Verhältnisse bei Lost wiederholt verwendet haben:

grausam, brutal, zerstörerisch, rassistisch, sexistisch, mobbend, wütend, missbräuchlich und feindselig

Damon Lindelof gesteht Versagen ein

Lindelof widerspricht zwar einigen ihm zugeschriebenen Aussagen in dem Kapitel, gesteht aber eine Mitverantwortung für die Verhältnisse ein. So wird er zitiert:

Mein Mangel an grundlegender Erfahrung als Manager und Chef, meine Rolle als jemand, der ein Klima kreativer Gefahr und Risikobereitschaft modellieren sollte, aber Sicherheit und Komfort im kreativen Prozess bieten sollte – in diesem Bestreben bin ich gescheitert.

Maureen Ryans Buch Burn It Down: Power, Complicity, and a Call for Change in Hollywood erscheint am 6. Juni in der englischsprachigen Originalversion. Es befasst sich nicht nur mit Lost, sondern stellt systematisch die toxischen Verhältnisse in verschiedensten Ebenen der Hollywood-Kultur dar. Weitere Kapitel befassen sich mit dem gefürchteten Produzenten Scott Rudin und der Fantasy-Serie Sleepy Hollow.

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